Artenwissen: Weiden-Sandbiene (Andrena vaga)
Kommt der Frühling so kommen auch die Insekten wieder aus ihren Winterverstecken hervor. Die Weiden-Sandbiene (Andrena vaga) ist eine der Ersten. Sie fliegt bereits sehr früh im März und ist bis in den Mai anzutreffen.
Ihr Trivialname verrät gleich zwei Dinge: Erstens ist sie häufig in der Nähe von sandigem Untergrund anzutreffen. Typische Lebensräume sind Wald- und Wegränder, Sand- und Kiesgruben, Wiesen und Heidegebiete. Sie braucht trockenen Boden und unbewachsene Stellen zum Nisten. Zweitens ernährt sie sich und ihren Nachwuchs nur von Weiden (Salix sp.; Monolektie).
Die Weiden-Sandbiene ist streng genommen ein Einzelgänger und bildet keine Staaten (solitäre Lebensweise). Jedoch kann es zur so genannten Aggregation vieler Individuen kommen, wenn sie einen Lebensraum besetzen. Dann sind sie dicht gedrängt auf engem Raum zu finden; manchmal bis zu 50 Nester pro Quadratmeter.
Die fleißige Arbeit der Weiden-Sandbiene wird mitunter von parasitischen Insekten ausgenutzt. So legt zum Beispiel die Rothaarige Wespenbiene (Nomada lathburiana) ihre Eier in die Brutzellen der Weiden-Sandbiene. Sie gehört damit zur Kategorie der Kuckucksbienen. Die Larve nutzt das Ei des Wirtes oder die Wirtslarve selbst als Nahrung bevor sie sich weiterentwickelt.
Ein weiteres Beispiel ist der Große Wollschweber (Bombylius major). Er legt seine Eier vor den Eingang eines Wirtsnestes. Die Larve schlüpft, dringt selbstständig in das Nest ein und ernährt sich von den Vorräten oder der Wirtslarve.
Alle heimischen Arten der Bienen und Hummeln (Familie Apoidea) – und damit auch die Wildbienen – sind in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Damit ist es verboten Wildbienen zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Dies gilt auch für die Beschädigung oder Zerstörung ihrer Brutstätten.
Video: Weiden-Sandbiene in Aktion:
Valentin Gutekunst
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