Porträt: Alexander Mett - Extreme-Wildlife-Makrofotografie der Meisterklasse

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Porträt: Alexander Mett - Extreme-Wildlife-Makrofotografie der Meisterklasse

Di., 28/02/2023 - 11:06
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In diesem Fotografen-Porträt erzählt uns Alexander Mett alles rund um die extreme Wildlife-Makrofotografie.

Ameise - Alexander Mett

Hallo Alexander Mett, erzähle uns etwas über Dich. Wer bist Du, und woher kommst Du?

Alexander MettSeit knapp 5 Jahren wohne ich in Bad Tölz, ursprünglich komme ich aber aus Friedberg in Hessen. 
Ich arbeite als Fotograf (Makro, Landschaft, Werbung) und gebe Workshops in meinem Lieblingsbereich: der Makrofotografie beziehungsweise Wildlife Extrem-Makrofotografie.

Dein Spezialgebiet ist die extreme Makrofotografie. Was versteht man darunter und was reizt Dich daran?

Unter der extremen Makrofotografie versteht man alles, was über den Abbildungsmaßstab von 1:1 hinausgeht. Der maximale Abbildungsmaßstab der meisten Makroobjektive beträgt 1:1, das bedeutet, dass beispielsweise eine 2,4 Zentimeter lange Ameise, von der Seite fotografiert, bei einer Kamera mit einem 2,4 Zentimeter breiten Sensor formatfüllend abgelichtet wird.
Noch höhere Abbildungsmaßstäbe bekommt man nur mit spezieller Ausrüstung wie Zwischenringen, einem Retroadapter oder einem Balgengerät hin. Wer eine Canon DSLR nutzt, kann aber auch auf das Lupenobjektiv MPE-65 zurückgreifen. Dieses lässt sich mit einem Adapter auch an Kameras von anderen Herstellern wie zum Beispiel Sony verwenden. Die Möglichkeiten, um in den extremen Makrobereich vorzustoßen, sind vielfältig.
An der extremen Makrofotografie reizt mich besonders, dass sie so anspruchsvoll ist und wirklich gute Bilder in diesem Bereich, zumindest wenn es um Wildlife-Extremmakrofotografie geht, nur wenige Leute weltweit hinbekommen. Außerdem liebe ich es natürlich, mir am PC die ganzen Details der Motive anzusehen, die man mit bloßem Auge so niemals sehen würde. Das beste Beispiel dafür sind, wie ich finde, die winzig kleinen Springspinnen, von denen viele kleiner als eine Ameise sind. Als ich die erste gut fotografierte Springspinne am Computer betrachtet habe, wäre ich fast vor Freude vom Stuhl gekippt. Diese faszinierenden großen Kulleraugen und die tolle Föhnfrisur, das alles bleibt einem eigentlich komplett verborgen, wenn man sich nicht mit der extremen Makrofotografie befasst, denn diese Winzlinge sehen selbst bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 noch winzig aus. 

Springspinnen - Alexander Mett

Suchst Du auf Deinen Makrotouren dann ganz gezielt nach winzigen Motiven? Oder reizt es Dich, auch noch andere Dinge wie beispielsweise Schmetterlinge oder andere größere Insekten zu fotografieren?

Auf meine Touren gehe ich schon mit genauen Vorstellungen vom dem, was ich finden möchte. Das sind dann auch meistens eher kleinere Motive wie Springspinnen, von denen ich mittlerweile genau weiß, welche Art ich wo finden kann. Generell fotografiere ich aber eigentlich schon alles, was mir vor die Linse kommt beziehungsweise was sich fotografieren lässt. Das ist das Faszinierende an der Makrofotografie: Man weiß nie, was man findet und mit welchen Bildergebnissen man nach Hause kommt. 
Neben den Springspinnen fotografiere ich aber auch Raubfliegen sehr gerne; diese würde ich von der Größe her im mittleren Bereich ansiedeln. Wirklich große Insekten wie Libellen und Schmetterlinge fotografiere ich eher selten, was in erster Linie aber an der bevorzugten Tageszeit liegt, zu der ich auf meine Touren gehe. Am Vormittag und um die Mittagszeit ist es fast unmöglich, sich diesen Insekten auf wenige Zentimeter zu nähern. Wirklich frühmorgens gehe ich selten auf Tour, aber dann gelingen auch tolle Aufnahmen beispielsweise von Libellen. Wenn diese noch mit Tautropfen bedeckt sind, dann sind das natürlich auch wirklich klasse Motive für mich.

Wie kamst Du von der Landschafts- und Werbefotografie zur Makrofotografie? Hat sich Dein Blick auf die Natur seitdem gewandelt?

Auf meinen Touren durch Bayern und Tirol, bei denen ich Landschaftsfotos für Reisewebseiten aufgenommen habe, sind mir natürlich auch viele Insekten und Spinnen begegnet. Es kam dann ziemlich schnell das Interesse, auch mal diese Motive in guter Qualität zu fotografieren. So habe ich mir nach und nach dafür die notwendige Ausrüstung besorgt.
Für Spinnen interessiere ich mich schon seit der Kindheit. Ich habe früher die Kreuzspinnen im Garten regelrecht "gezüchtet" und sie immer wieder mit Fliegen gefüttert. Besonders spannend fand ich den Moment, wenn eine wirklich dicke Kreuzspinne aus ihrem Bau kam und das Netz schon bebte, bevor sie wirklich zu sehen war. Genauso interessant waren für mich die Winkelspinnen, die rund ums Haus gelebt haben.
Heute sind es aber eher die kleinen Spinnenarten wie Springspinnen, für die ich mich besonders interessiere. Ich muss auch ehrlicherweise gestehen, dass ich eigentlich eine Spinnenphobie habe. Ich könnte eine große Winkelspinne nie in die Hand nehmen; allein bei dem Gedanken daran schüttelt es mich schon. Auf der anderen Seite suche ich nach diesen Spinnen im dunklen Keller, um sie zu fotografieren. Paradox, oder?

Das komplette Interview mit vielen weiteren Fragen findest Du in der MAKROFOTO Ausgabe 3
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