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Biologie / Technik / Licht

Hallo Ingo,

gut, dass Du die Gemeine Baldachinspinne (Linyphia triangularis) jetzt überall findest. Sie ist tatsächlich sehr häufig.

Biologie

Ich möchte Dich nochmals ermutigen, dran zu bleiben. Die Männchen sind da! Sie sitzen im Netz oder in Netznähe. Wenn sie ins Netz kommen, siehst Du sie! Sie sind fast so groß wie die Weibchen, nur deutlich schmaler. Und sie haben die auffällig verdickten Pedipalpen vor dem Gesicht :-).

Wenn sie im Netz auftauchen, beginnt in der Regel zunächst die vorsichtige Annäherung – das allgegenwärtige Abchecken, ob die Dame bereit ist :-). Das kann schon mal einige Stunden dauern. Kommen Revierkämpfe hinzu – das ist dann der Fall, wenn mehrere Männchen zusammen im Netzteppich einer Baldachin-Dame herumlungern – dauert es noch länger.
Irgendwann kommt es dann zur Kopula. Hierzu hat Gabi ja schon wunderbare Aufnahmen erstellt und hier gezeigt.
Achtung. Das mit der Paarung kann auf einmal sehr schnell gehen. Und sie kann Stunden dauern! Bei mir dauerte sie mit kurzen Unterbrechungen einen ganzen Tag. Annegret und Berthold waren danach fix und fertig, benötigten einen ganzen Tag der Ruhe und Erholung, lungerten nur noch im Netz rum. Im Rheinland würde man sagen: Die hatten de Pief rus :-)!

Das Schöne daran ist: Die ganze Sache geht jetzt erst los! Wie schon gesagt: September-Monat ist Balz-Monat.

Tja, und ob und wann gegebenenfalls diese Wegwespe kommt, um die beiden zu jagen, das kann natürlich niemand vorhersagen. Dazu gehört dann ein wenig Glück. Aber bis dahin, also alles oben Beschriebene, lässt sich sehr leicht beobachten. Allerdings ist das Fotografieren etwas schwieriger! Aber nur etwas... :-).

Technik

Gabi spricht oben schon den Helicoid-Adapter an. Hast Du den? Der ist wichtig! – weil er unendlich gut ist :-). Ich stelle den immer bei meinen Vintage-Makroworkshops vor und habe auch viele verschiedene für die Teilnehmer dabei. Damit machst Du auch aus dem Helios-44 ein lässiges Helios-44 -2 Makro (grins).

Licht

Das mit dem Licht sollte nicht so tragisch sein. Da wir mit in der Regel sehr lichtstarken Objektiven in Offenblende arbeiten, haben wir eigentlich immer recht viel Licht. Ich fotografiere oft und gerne in die Dämmerung hinein; wenn die Sonne verschwindet, entsteht ein ganz besonderes Licht. Es ist so was wie die

Blaue Stunde der Makrofotografie.

Ich habe hierzu extra ein Bild von gestern Abend eingestellt, das ich mit einem Vintage-Objektiv mit vergleichbarer Lichtstärke wie das Helios 44-2 gemacht habe. Hier erfährst Du noch mehr zu diesem Thema.

Also, Du kannst durchaus auch nach Feierabend nochmal losziehen. Es könnte sich so richtig lohnen...

Liebe Grüße

Roland

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