Scharlachrot

Mein erster Versuch mit einem leiner roter Käfer den ich auf einem Spaziergang an den Ahlhorner Fischteichen gefunden habe. Der Käfer verharrte auf einem Doldenblatt. 

Kommentarbereich

Profile picture for user Norbert-Michel
Makronist

Hallo Wolfgang. Danke für deine Info. Dann sind wir schon mal zwei. Ich habe den Namen aus dem Kosmos Insektenführer. Vielleicht ist es der gleiche Käfer der regional anders betitelt wird. Aber ich denke es wird Experten geben die uns weiterhelfen. 

In Sachen abschatten, sicherlich auch Licht,  stimme ich dir voll zu. Aber erst durch Makrotreff bin ich dabei zu lernen diese Insekten zu finden und auch zu sehen. Ich war wohl zu aufgeregt und hatte Angst das er wegfliegt um alles Foto technische genau zu beachten. Man lernt immer dazu. Vielen Dank und 

liebe Grüße Norbert

Profile picture for user Roland

ADMIN

Der Weg zum Foto!

Hallo Norbert,

hier hast Du den Scharlachroten Feuerkäfer (Pyrochroa coccinea) erwischt. Er gehört zur Familie der Feuerkäfer (Pyrochroidae), ist somit also kein Bockkäfer.

Mit Deinem Ansatz, erst einmal zu lernen, diese Insekten zu finden, liegst Du völlig richtig. Das ist die erste und auch eine der schwierigsten Hürden bei der Erstellung von Makrofotos – das Motiv finden. Aus diesem Grunde ist dieser Punkt bei meinen Makrofoto-Workshops immer ein großer Baustein. Was ich damit sagen will: Deine Vorgehensweise ist völlig korrekt.

Die nächsten Schritte:

Im Bild oben ist es Dir gelungen, die Punktschärfe exakt auf den Käfer zu legen. Das ist sehr gut. Die schönen scharlachroten Flügel sind voll scharf, der Kopf allerdings liegt etwas tiefer als die Flügeldeckel, also etwas weiter von der Kamera weg, und damit außerhalb der sehr schmalen Schärfeebene der Blende 4.5.

Wenn Du solche Fotos machst, ist es in der Regel besser, mindestens auf Blende 5.6 zu gehen (die hätte hier ausgereicht), oft sogar noch besser auf Blende 8.0. Sollte dann das Licht nicht mehr ausreichen und dadurch die Belichtungszeit zu lang werden, setze den ISO-Wert entsprechend auf 320 oder knapp 800. Viel höher würde ich hier aber nicht gehen. 

Der nächste Schritt wäre nun, auf die Bildaufteilung zu achten. Im Bild oben hast Du den Käfer mittig ins Bild gesetzt – nicht schlimm, aber auch nicht wirklich bildwirksam.
Analysiere die Sitzposition des Käfers. Er sitzt eindeutig so, dass er nach rechts schaut. In diesem Fall bietet es sich an, den Käfer raus aus der Bildmitte in das linke Bilddrittel zu ziehen – und dann auszulösen. Dadurch schaut der Käfer dann nach rechts ins Bild hinein, was dem Gesamtfoto eine deutlich harmonischere Bildwirkung verleiht.

Ja, ja, weiß schon, das ist ziemlich viel, an was man hier so alles gleichzeitig denken muss :-). Dein Weg ist der richtige. Gehe ihn schrittweise weiter: erst das Motiv finden, dann eine Bildidee entwickeln (überlegen, wie der Bildaufbau sein sollte, damit er harmonisch wirkt), dann die dafür sinnvolle bzw. notwendige Blende festlegen, und nun sich langsam dem Motiv, hier dem Käfer, annähern in der Hoffnung, dass er nicht flüchtet oder seine Position verändert. Klingt alles gaaaaaaanz einfach.

Ist es aber nicht!

Trotzdem, wenn Du so weiter vorgehst, werden sich Deine Bildergebnisse binnen kurzer Zeit deutlich verbessern! Und zwar unter Beibehaltung der Freude an dem Ganzen :-)!

Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß und Erfolg.

Lieber Gruß,

Roland

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Makronist

Hallo Roland, vielen Dank für deine Mühe und deine tollen Tipps. Trotz meines "Alters" bin ich noch zu hektisch und muss mich um mehr Ruhe bemühen. Aber 2 Enkelkinder dahinter machen es manchmal nicht einfacher.

Danke auch für die Tipps zur Blende und dem Bildaufbau. Ich denke das ich damit weiter komme. Dazu bin ich nicht der größte Photoshoptyp. Ich wollte auch das Bild so lassen wie es ist und habe es deshalb nicht im Bildausschnitt verkleinert. Mir war wichtig deine Analyse zum Original so zu bekommen wie du es beschrieben hast. 

Also sehe ich Chancen für mich weiter in diese tolle Makrowelt zu probieren. 

 

Danke für deine Zeit und eine schöne Woche noch.

 

LG. Norbert

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ADMIN

Hallo Norbert,

Deine Auffassung zum Thema Bildbeschnitt ist sehr gut. Es spricht nicht gerade für ausgewiesene Fotografenqualität, stets bereits beim Fotografieren einen nachträglichen Schnitt in die Planung mit einzubeziehen. Außerdem zahlt man etwas zu viel Geld für den riesigen Haufen Pixel, um ihn dann immer wieder zu beschneiden.

Das heißt nicht, dass ein mehr oder weniger kleiner Korrekturbeschnitt nicht sinnvoll sein kann. Nur eben nicht obligatorisch und bedenkenlos...

Die Tatsache, dass Du das Foto in Originalgröße eingestellt hast, bringt Dir tatsächlich die meisten Infos für Deine eigene Weiterentwicklung.

Liebe Grüße,

Roland

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Makronist

Hallo Norbert,

schön, dass du uns dein erstes Bild vorgestellt hast! Ich kenne diese Hektik auch von mir, wenn ich Tiere fotografiere. Deshalb habe ich vor allem mit Pflanzen den Bildaufbau geübt. Die laufen in der Regel nicht so schnell weg... Mit der Zeit habe ich den Bildaufbau verinnerlicht und konnte dann diesen Punkt quasi intuitiv bei den langsameren Tieren einsetzen. Und so baue ich meine Qualität langsam, aber stetig auf.

Viele Grüße

Mainecoon

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Makronist

Hallo Mainecoon, 

danke für deinen Ratschlag. Ich werde zudem versuchen mehr Zeit alleine beim fotografieren zu verbringen. Meist sind wir mit dem Rad unterwegs und es muß immer einen Taken schneller gehen. Im Prinzip weiß man ja wie der Bildaufbau sein soll oder das man abschatten sollte, aber wenn es soweit ist, geht es in die Hose. Ich werde deinem Tipp mit den Pflanzen folgen und weiter daran arbeiten. 

Danke und einen schönen Tag noch.

Viele Grüße Norbert

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