Schnecki

Guten Abend,

nach einigen Tagen, die ich hier lesend verbrachte, habe ich mich nun angemeldet und stelle mein erstes Foto ein.
Seit Tagen bin ich an einem der Standorte der Wilden Möhre zu finden, um ihr gerecht zu werden. Dieses Foto gefällt mir bisher von all den Bildern am besten, daher zeige ich dies.
Mit der Entwicklung von RAW stecke ich noch in den Anfängen und arbeite mich ein. Bedeutet, ich schlage gerade zwei Fliegen mit einer Klappe. Daher freue ich mich über eine fachliche Begutachtung und wertvolle Tipps durch Euch.

LG Ulrike

Kommentare

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MOD

Guten Morgen, Ulrike!

Erst einmal möchte ich Dich herzlich willkommen heißen bei Makrotreff. Schön, dass Du zu uns gefunden hast. 

Wie ich Deinem Schreiben entnehme bist Du  nun auch hoffnungslos dem Vintage-Virus verfallen. :-) Ich kann Dir versichern, dass dies nicht das Schlechteste ist, was einem so auf dem kreativen , fotografischen Weg passieren kann. Gerne helfen wir Dir weiter.

Mit den Doldenblütlern hast Du Dir gleich ein recht schweres Motiv gesucht. Die Gestaltung hierbei ist oft nicht einfach. Wo lege ich die Schärfe hin, wie schaffe ich einen luftigen, gemalten Hintergrund? Dies sind Fragen, die auch mich dabei immer wieder umtreiben.

Du hast die Schärfe fast mittig auf " Schnecki" gelegt, was Dir auch gut gelungen ist. Dabei hast Du Dir größere Vordergrundunschärfen eingefangen, die nahtlos in den Unschärfebereich im Hintergrund übergehen. Mir fehlt im Bild die " Luft"  zwischen den einzelnen Bildanteilen und um das Hauptmotiv herum.

Als Position hast Du Die Mitte gewählt, bei diesem Motiv für mich sogar durchaus sinnvoll. Dennoch solltest Du mal versuchen, Dein Hauptmotiv eher auf die Drittellinien zu setzen. Sehr oft bevorzugen wir  unbewußt die Mitte und lassen die anderen, meist dekorativeren Möglichkeiten außer Acht. Vielleicht kannst Du bei den Doldenblütlern einige Exemplare finden, die etwas weiter auseinander stehen, sodaß Dein Olympus seine Maleigenschaften noch besser ausspielen kann. Suche Dir zuerst nur Blüten ohne Tierbesatz, weil das Abbilden von Tieren im Vintagebild schon eine noch schwerere Herausforderung darstellt. 

Ich hoffe, Dir zum Anfang ein paar Tipps gegeben zu habe, die Dir weiterhelfen. Wenn Du noch Fragen hast beantworten wir Dir diese gerne.

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Guten Morgen Gabi,

 

und danke für Deine Besprechung des Bildes. Es stimmt, viel Platz ist da nicht, die vielen Dolden der Pflanze wurden vom Wind an den Boden gedrückt und liegen so übereinander.
Das macht die Sache nicht leicht, aber reizvoll.
Die Schnecke konnte für meine Begriffe nur in die Mitte gesetzt werden, für eine Platzierung am Rand hat der Hintergrund, wie ich ihn mir vorstelle, nicht gereicht. Luft war schwierig, weil sich die Dolde auch schon aufgebogen hat. Meine Idee wäre auch, alles etwas "zarter" in der Atmosphäre zu bekommen, da muss ich sicher noch an der RAW Bearbeitung feilen.

Lieben Dank und einen schönen Sonntag
Ulrike

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ADMIN

Hallo Ulrike,

herzlich willkommen bei Makrotreff!

Ergänzend zu Gabis Ausführungen noch ein weiterer Hinweis: Die Schnecke hebt sich zwar farblich sehr schön und eindeutig von ihrer Umgebung ab. Aber dadurch, dass die schmale Seite des Schneckenhauses zur Kamera zeigt, ist sie aufgrund der kleinen Abbildungsgröße nicht wirklich deutlich als Schnecke zu erkennen – zumindest nicht auf den ersten, schnellen Blick eines Nichtschneckennerds.

Bei der (Vintage-)Makrofotografie von Tieren ist es wichtig, dass diese vom Betrachter schnell und eindeutig als Tiere erkannt werden. Das erhält um so mehr Relevanz, je kleiner die Tiere abgebildet sind. Da spielt dann meist die entscheidende Rolle, in welcher Position und aus welchem Winkel die Tiere abgebildet sind. Wird dies peinlich genau beachtet, können auch "ganz kleine Tieren in einem riesigen Bildumfeld" sofort erkannt werden. So entstehen oft tolle Fotos, die aufgrund des großen Umfeldes die Kleinheit eines Tieres sehr attraktiv herausstellen.

Hier bei diesem Bild wäre bei gleicher Abbildungsgröße (oder besser gesagt Abbildungskleinheit – grins) die Schnecke schneller als Schnecke zu identifizieren, wenn das Schneckenhaus mehr von oben abgelichtet wäre. Klar, hätte, wäre, sollte... Die Schnecke saß da nun mal so, wie sie saß. Trotzdem gibt es hier das Trotzdem :-).

Ansonsten ein wunderbares Bildgemälde mit leichtem Swirl-Effekt am unteren Rand, das gemäß Gabis Ausführungen noch ein wenig wunderbarer sein könnte :-).

Liebe Grüße
Roland

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Makronist

Vielen Dank Roland,

tatsächlich bin ich um sie herumgetanzt und habe nach einer besseren Position gesucht.
Dann wäre zu viel Gartengrün hinzugekommen oder die Sicht gen Boden nicht so spannend gewesen.
Trotzdem hätte ich vielleicht aus der gewählten Position noch etwas besser schwenken können, das stimmt.
Danke für den Input.

LG
Ulrike

Profile picture for user Wolfgang Zeiselmair

MOD

Grüß Dich Ulrike,

ein herzliches Willkommen hier bei uns. Es ist ja schon alles geschrieben, nur nicht von einem Jeden :-). Das mit der Vorder- und Hintergrundunschärfe ist so eine Sache. Du siehst ja selbst, wie schön das Oly im Hintergrund malt. Die Vordergrundunschärfe  ist meist sehr schwierig. Das Blattwerk kommt da noch recht gut uns sorgt für einen munteren Swirl, links unten hat sich aber noch eine kleine Blüte ins Bild gedrängt, die ist nicht mehr durchgezeichnet und wirkt etwas "matschig". In so einem Fall sollte man immer eine kleine Schere dabeihaben, dann kann man optimierend eingreifen.

Ich freue mich schon auf weitere Bilder von Dir

Servus
Wolfgang

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Makronist

Guten Morgen Wolfgang,

Danke für Deinen Blick und die Anregungen.
Du meinst die ganz kleine unten in der Ecke. Die habe ich tatsächlich nicht bemerkt.
Ich werde sie wegstempeln, das ist mir lieber als schneiden.
 

LG Ulrike

Profile picture for user Wolfgang Zeiselmair

MOD

Grüß Dich Ulrike,

nein, die meinte ich nicht. Du kannst sie aber gerne wegretuscheln :-) Wenn Du schaust, im untern Bereich ist in etwa 25% der Bildbreite, von der linken Kante weg, ein trüber Bereich, der von einer kleinen Dolde in der Vordergrundunschärfe gebildet wird. Er überlagert den Swirl und tut dem Bild nicht wirklich gut.

Servus
Wolfgang

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Makronist

Hmm, ich schau mal mit dem geänderten Bild, ob ich Dich verstanden habe.
Ich habe einen Beschnitt vorgenommen, in meinem Editor kann ich gerade nicht sagen, ob es bei den 10% geblieben ist, oder doch etwas mehr.
Die Blüte, die direkt vor dem Swirl liegt, kann ich im Bild nicht verändern. Hoffentlich hast Du die nicht gemeint. 

LG Ulrike
 

Profile picture for user Wolfgang Zeiselmair

MOD

Grüß Dich Ulrike,

das ist klar, dass hier kein Eingriff mehr möglich ist. Deshalb der Tip mit der Schere :-). Denk Dir aber nichts, das sind Sachen die passieren mir auch noch viel zu oft. Man sieht es erst so richtig auf dem Rechner, daher der Hinweis zur Vordergrundunschärfe, wenn da was im Weg ist, wegbiegen oder abschneiden. Die Vordergrundunschärfe ist nicht zwingend schlecht, aber nur wirklich schwer zu beherrschen und sinnvoll einzusetzen. Das zu Wissen hilft alleine schon. Die kleine Blüte in der Ecke wegzuretuscheln bzw. wegzuschneiden war eine gute Idee, das sind so Kleinigkeiten die dem Bild helfen. Das alles nicht falsch verstehen, es geht nicht darum zu nörgeln, sondern Kleinigkeiten anzusprechen die den Unterschied zwischen einem guten Bild und einem super guten Bild ausmachen.

Servus
Wolfgang

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Makronist

Guten Morgen Wolfgang,

Konstruktives "Nörgeln" ist ganz wunderbar, ich danke für die Mühe der Betrachtung und Besprechung.
Mich persönlich hätte das gar nicht gestört, ich stecke aber auch noch nicht tief in dem Thema drin und übe mich. Mittlerweile kann ich das gut nachvollziehen, dem Vordergrund mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dann noch ein kleines bisschen mehr ...

LG Ulrike

 

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