unentwegt bei der Arbeit

Eine kleine Geschichte dazu sei mir erlaubt:

Für mich das Paradies! Zum ersten Mal in meinem Leben im Bergnebelwald sein dürfen, eine winzige grüne Insel inmitten der bewaldeten Zweitausender am Osthang der Anden. Kaum begreiflich, dass der kurze Abstecher von einer beruflichen Reise doch noch gelang. Dort dann Affengeschrei, Tukane, Papageienschwärme, Orchideen, Bromelien, feuchte Hitze, bitterkalte Nächte, völlige Reizüberflutung... und eines morgens dann ein gut hundert Meter langer grüner Streifen von links nach rechts vor meiner Nase. Ja, tatsächlich, er war in Bewegung, vom Wald her über die Wiese... und verschwand dann dort in einem Loch.

Es gibt sie "in echt"... und zwar genau so, wie ich sie vom Tropenhaus im Zoo her kannte: Blattschneiderameisen, eine nach der anderen. Der Strauch auf der linken Seite wurde sichtbar zunehmend schütterer, die unendlich wirkende Kolonne machte sich von dort aus auf den Weg und tat ihre Arbeit. Eine der Schwerstarbeiterinnen hatte sich wohl verlaufen und geriet auf die Abdeckung eines Mäuerchens, vor dem ich saß und - beim Schlürfen des fünf Meter weiter in offenen Ofen gebrannten bolivianischen Kaffees - nur noch abzudrücken brauchte... Eine Zufallsbegegnung, ein Geschenk und damit einen

schönen Gruß in die Runde von

Elmar

Kommentarbereich

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MOD

Hallo Elmar,

was für eine tolle Geschichte. So dürfen wir deine Reiseerfahrungen nochmal mit durchleben. Das muß doch für dich total beeindruckend gewesen sein. Solche Momente vergisst man sicherlich nie mehr, und einer davon wurde mit dieser klitzekleinen Ameise als Symbol dafür von dir im Bild festgehalten. Super!

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi,

ja, der beschriebene Abstecher hat mich regelrecht berauscht. Und da ich nur vier Tage Zeit hatte, waren die Eindrücke derart komprimiert, so dass sie mir auch nach drei Jahren noch sehr präsent sind. Dazu gehören aber auch zwei fünfstündige Autofahrten über die wenig befestigten Bergstraßen mit einem Einheimischen, bei denen ich Blut und Wasser geschwitzt habe. Nicht bloß wegen seines südamerikanischen Fahrstils, es war mehr der Fahrersitz: ein durchgesessener Campingstuhl...

Vielen Dank für Deinen Kommentar.

Gruß von Elmar

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Elmar,

wie Gabi schon schreibt, eine sehr schöne Geschichte. Und die niedrige Perspektive in Verbindung mit dem langen Schatten liefert zusätzlich ein sehenswertes Bild dazu.

Ich denke, wenn Du das Foto etwas aufhellst, wird es noch ein wenig freundlicher – und noch besser. Dies darf natürlich nicht zu Überstrahlungen führen; ich spreche von etwa 1/2 bis max. 1 Blende. Aber ein Versuch wär´s wert.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

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Makronist

Eine wirklich schöne Geschichte mit einem schönen Bild dazu. Irgendwann reise ich auch mal in eine solche Gegend.

gefällt mir, vielen Dank fürs teilen!

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