Weißfleck-Widderchen / Amata phegea

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MOD

Hallo andreaswy,

ein schönes Bild eines Weißfleckwidderchens hast du hier eingestellt. Wenn sie tief im Gras sitzen ist es schwierig mit der Aufnahme.Erst recht mit einem Stack, da sich durch Luftzug, sprich Grasbewegung und Unruhe des Tieres immer wieder Änderungen ergeben. Zum Stack selbst kann ich nichts sagen. Bin hier nicht der Stackingspezialist, aber ich finde du hast es gut getroffen. Das 12-40 ist schon ein tolles Teil.

Wünsche dir weiterhin viel Spaß bei der Motivsuche und bin gespannt auf weitere Einstellungen. ;-)

Liebe Grüße

Gabi

 

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ADMIN

Focus Stacking-Probleme

Hallo adreasxy,

herzlich willkommen bei Makrotreff!

Dein Foto zeigt ein wunderschönes und gar nicht so häufiges Tier.

Zwei Dinge, die ich ansprechen möchte:

Focus Stacking

Der Stack ist weitestgehend sauber. Ich erkenne an Deiner Schärfenlegung, dass Du das gesamte Widderchen abdecken wolltest. Dies ist gelungen, ausgenommen der Spitze des rechten Flügels. Sie ist der Punkt, der am weitesten in den Vordergrund ragt – und sie wurde nicht erfasst. Hier hast Du also mit Deiner Stacking-Reihe zu spät angesetzt, also hinter ihr begonnen.

LÖSUNG:
Bei der Erstellung von Focus Stacking-Bildreihen bietet es sich grundsätzlich an, die Start- und Endpunkte großzügig festzulegen. Hierzu legst Du den Startpunkt vorne fest, dort, wo Du meinst, dass das erste Schärfescheibchen liegen sollte. Und bevor Du nun mit der Reihe beginnst, ziehst Du den Focuspunkt nochmals ein Stück nach vorne, gegebenenfalls sogar in den vor dem Motiv befindlichen Luftraum – als Sicherheit also, damit Du auch tatsächlich alles erfasst. Das gleiche machst Du am Ende der Bildreihe.

Später kannst Du dann am Rechner diejenigen Fotos, die ins "Leere" gegangen sind, einfach aus der Berechnung herauslassen. Auf diese Weise vermeidest Du erfolgreich, dass – wie oben geschehen – am Anfang (oder auch am Ende) ein kleines Stück Hauptmotiv außerhalb der Schärfeebene liegt.

Ein weiteres Problem beim Stacken stellen die beim Widderchen vorhandenen tiefschwarzen Bildbereiche dar, also die Bereiche mit den schwarzen Haaren und Schuppen. Dieses Problem steht in Verbindung mit dem 

Licht

Das Widderchen sitzt so im Gras, dass sein Körper leicht Richtung Boden geneigt ist. Dadurch fällt wenig bis kaum Himmelslicht auf den Körper. Seine dunklen Bereiche erhalten nun so wenig Kontrastkanten, dass das Programm, welches das Stacking durchführt, Probleme hat, an diesen Stellen die Einzelfotos sauber zusammenzurechnen. Das Ergebnis sind dunkle bis schwarze Bereiche ohne Strukturen, einfach mehr oder weniger homogene Flächen. Dies ist insbesondere sehr deutlich auf den schwarzen Stellen des Körpers sowie des rechten Flügels zu erkennen.

LÖSUNG:
In so einem Fall muss Licht auf die dunklen Stellen – z.B. durch einen Reflektor. Diese dunklen Bereiche zeigen durchaus eine Menge faszinierende Abstufungen und Strukturen. Aber sie müssen sichtbar gemacht werden. Das geht nur mittels genügend Licht. Und wenn über ihre Sichtbarmachung die Kontrastkanten auftauchen, kann auch ein Programm die Einzelfotos anders zusammensetzen.

Alternative: Das Foto nicht mit Focus Stacking machen, sondern mit möglichst geschlossener Blende und einer optimalen Ausrichtung der dann vorhandenen einen Schärfeebene.


Alles, was ich hier beschreibe, deckt Kleinigkeiten bis Nuancen auf – die aber vorhanden sind, wenn man genau hinschaut. Insgesamt handelt es sich um eine tolle Aufnahme eines genauso tollen Falters.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

 

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