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ADMIN

Hallo Flora1958,

eine tolle Silberdistel, mit perfekt platzierter Schärfe.

Licht:

Besonders ansprechend ist das Licht im Bild. Es bringt die für den Lebensraum der Silberdistel typischen Farben sehr schön zur Geltung. Damit trägt das Licht in starkem Maße zur Bildaussage bei. Solche Informationsverdichtungen sind sehr gut. Sie haben generell in der Fotografie einen hohen Stellenwert.

Bildaufteilung:

Hm, etwas diskussionswürdig ist die Bildaufteilung. Du hast die leicht nach links "schauende" Distel nach links ins Bild gesetzt. Der Grund hierfür ist offensichtlich: Rechts auf der Nachbarblüte sitzt ein interessanter Käfer. Die Idee ist nachvollziehbar und prinzipiell gut (ähnlich deiner Schlupfwespen-Lösung beim Schachbrettfalter).

Nun kann man hier durchaus unterschiedlicher Meinung sein, ob die Anwesenheit - und damit meine ich vor allem die "optisch erkennbare Anwesenheit" - des Käfers für die Rechtfertigung dieser an sich alles andere als optimalen Bildaufteilung ausreicht. Ich (!) bin der Meinung: Nein, es reicht nicht aus. Den Käfer sieht man erst beim zweiten bis dritten mal Hinschauen. Die Tatsache allerdings, dass die super tolle Distelblüte, die du dem Betrachter unverkennbar als Hauptmotiv anbietest, nach links aus dem Bild rausschaut, ist sofort erkennbar - und stört damit zunächst die Harmonie, die einen Betrachter zufrieden stimmen würde :-).

Würde die linke Blüte nach rechts "schauen", wäre es perfekt.
Da haben wir es wieder: wäre, hätte, würde ... . Es ist aber nun mal so, wie es ist. Und damit ist es meiner Meinung nach eher ungünstig. Bei der oben angesprochenen Schlupfwespe hebt sich die Schlupfwespe, obwohl sie hinter der Schärfenebene liegt und damit nicht komplett scharf ist, deutlicher vor dem gänzlich unscharfen Hintergrund ab - und fällt damit sofort mit ins (Betrachter-)Auge.
Bei diesem Foto hier sitzt der Käfer auf der unruhigen Blüte, zwar scharf, aber eben aufgrund der Unruhe eher unauffälliger. Somit bietet er sich m.E. nicht so klar an, mit ins Bild zu "dürfen" und damit diesen großen, negativen Einfluss auf die Bildkomposition zu nehmen.

Aber wie gesagt: Das ist ein bisschen Ansichtssache und kein "Evangelium".

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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