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ADMIN

Hallo howaldy,

das ist die Unterseite einer Kreuzspinne, und zwar der Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus). Folgende Punkte spreche ich an:

Schärfe / Schärfeebene:

Der Schärfepunkt liegt exakt auf der vorderen Unterseite der Spinne, das passt also.
Allerdings hast Du die eigentlich glatte Unterseite der Spinne nicht exakt in den rechten Winkel der optischen Achse "geschoben", sodass der Hinterleib unscharf wird. Er "kippt" leicht nach vorne und liegt damit knapp vor der Schärfeebene.

LÖSUNG:
Immer vor dem "in Anschlag bringen" der Kamera genau schauen, wie die flächige Ebene des Hauptmotivs (hier in diesem Fall die komplette Unterseite der Spinne) ausgerichtet ist. Dann entsprechend die Annäherung mit der Kamera festlegen.
Im Fall oben hätte die Kamera leicht nach unten gesenkt werden müssen, dann wäre zusätzlich auch noch die Unterseite des Hinterleibs scharf gewesen – bei gleicher Blende.

Belichtung:

Weiß ist hell, und dieses "Hell" sagt der Kamera, sie soll gegensteuern, also "dunkler machen" – so entstehen die zu dunklen Bilder vor hellen (weißen) Hintergründen. Infolge dieses weißen Hintergrundes ist also auch die Aufnahme oben insgesamt etwas zu dunkel

LÖSUNG:
Per Bildbearbeitung über alle Lichtwerte hinweg aufhellen. Auch die Gartenmauer darf also heller werden. Es gilt der Grundsatz

Weiß darf weiß sein!

Oben ist die Gartenmauer allerdings grau (ich vermute mal, sie ist in Natura weißer?). Deshalb Anhebung aller Lichtwerte.

Motiv:

Hm, was soll ich zum Motiv sagen? Du hast die Spinne fotografiert, und zwar ihre wunderschöne Unterseite.

Dann hing die Spinne vor der Gartenmauer, einer hellen, wahrscheinlich ins Weiß gehenden Mauer. Sie stellt den kompletten Hintergrund dar. Damit "reduzierst" Du das Spinnenfoto zu einer Art "stilisiertem Objektfoto". Und damit ist es auch relativ unerheblich, ob Du die Spinne bildmittig oder irgendwo (in der Regel) bildwirksamer auf eine Drittellinie oder in einen Goldenen Schnitt legst. Bei der Objektfotografie spielt eine solche Aufteilung nicht mehr die große Rolle, die sie sonst inne hat, da der Raum um die Spinne herum (hier der Hintergrund) eigentlich selbst nicht so stark wirken kann.

Vor natürlichen Hintergründen (Pflanzen, Pflanzenteile usw.) lässt sich das Hauptmotiv "Spinne" deutlich wirkungsvoller in Szene setzen, weil über die Gestaltung und Positionierung des Hintergrundes ein zusätzliches Wirkungselement gegeben ist.

LÖSUNG:
Gartenkreuzspinnen sind in der Regel sehr standorttreu. Vielleicht "erwischst" Du sie nochmal an einer anderen, fotogeneren Stelle. Wenn nicht, versuche, hinter die Spinne einen anderen Hintergrund zu bekommen. Bestenfalls könnte das ein rasch zusammengesteckter Blumenstrauß oder einige Zweige aus dem Umfeld in einer Vase sein. Ich kenne die Umgebung nicht, kann also nicht genau benennen, welche Lösung sich hier am besten anbietet. Aber mit dieser Methode kommt man in der Regel ein gutes Stück weiter :-). Sie funktioniert frei nach dem Motto:

Kommt das Hauptmotiv nicht zum (erwünschten) Lebensraum, bringst Du den Lebensraum zum Hauptmotiv :-)!

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

 

 

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