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ADMIN

Hallo Sigi,

ich denke, Deine Frage zielt auf die Messmethode der Belichtung ab.

Ich habe beide Fotos mit der ESP-Messung der Kamera gemacht. Dies entspricht bei meiner Kamera der "ganz normalen" Belichtungsmeßmethode, die für den allgemeinen Gebrauch üblicherweise eingesetzt wird. Hier ist also nichts Besonderes am Werk – keine besondere Gewichtung, keine Spotmessung.

Ich würde auch Dir raten, als "Haus- und Hofeinstellung" eine ähnliche Belichtungsmeßmethode bei Deiner Canon zu wählen. Dann kannst Du das, was die Kamera macht, am besten einschätzen. Alle anderen Automatiken, Programme oder sonstiger Schnickschnack übergeben der Kamera zu viel Entscheidungsmacht. Das kann dazu führen, dass sie eine richtige Entscheidung trifft, oder eben auch nicht! Wer macht das? Die Kamera. Und nicht DU. Es ist besser, Du sagst quasi der Kamera: "Miss einfach immer die Belichtung, ganz normal, über das ganze Bild." Und DU schaust Dir nachher diese ganz normale Belichtung, die Du der Kamera angewiesen hast zu machen, an – und interpretierst sie. Passt sie? Ist das Bild zu hell? Zu dunkel? Ist der Hintergrund korrekt belichtet, das Hauptmotiv hingegen zu hell/dunkel?

Auf diese Weise sammelst Du Erfahrung und wirst mit der Zeit ein Gefühl für verschiedene Lichtverhältnisse und die entsprechende Reaktion der Kamera bekommen. Und: DU übernimmst das Ruder.

Nochmals zu den beiden Fotos des Sedum-Sternchens: Hier besteht überhaupt keine Besonderheit bezüglich der Belichtung. Deshalb passte auch die Belichtung, die die Messung der Kamera ganz normal vorgenommen und dann auch übertragen hat. Wenn man hier mit Spotmessung oder was weiß ich für Firlefans kommt, fängt es an, schlechter zu werden. Dann haut die Belichtung ganz schnell nicht mehr hin – vielleicht, weil der Spot-Messpunkt dass Hauptmotiv nicht an der korrekten Stelle abgreift, vielleicht, weil er überhaupt zu groß/klein für die Stelle im Bild ist, auf die es ankommt. Vielleicht auch aufgrund von Dingen, die man nicht mehr erklären bzw. nachvollziehen kann. Und genau da liegt das Problem. Der Fotograf muss nachvollziehen können, was seine Kamera macht.

Das Beste ist die Multi-Spotmessung. Wahnsinn!. Hierbei spottet man der Reihe nach verschiedene bildwichtige Punkte mit unterschiedlichen Helligkeiten ab. Ist man dann irgendwann damit fertig, mittelt die Kameraelektronik die Werte zu dem letztendlich einen möglichen Belichtungswert und man kann das Vögelchen fliegen lassen – wenn bis dahin die Blume nicht verblüht ist :-). Sieht in den Kamera-Verkaufsprospekten immer richtig gut aus. Ober-Spielkram!

Lasse Dich nicht täuschen von dem ganzen Zeug, was die Kameras von ihren Ingenieuren so alles verpasst bekommen. Weniges davon ist nötig, Einiges davon ist gut, das Meiste ist unsinnig, marketingwirksamer Firlefans, Spielkram. Nimmt man das zu ernst, führt es nur zu Verunsicherungen. Also am besten die ganz normale, universelle Meßmethode einstellen, diese einschätzen lernen und dann sehen wir weiter...

Lieber Gruß,

Roland

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