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ADMIN

Hallo Hans,

vielen Dank für die Einstellung des Originals. Sehr schön, dass die Libelle sitzen geblieben ist, als Du Dich ihr genähert hattest, sodass Du dieses schöne Foto machen konntest.

Die Libelle sitzt leicht schräg in der rechten Bildhälfte mit Blickrichtung nach rechts. Dadurch schaut sie rechts aus dem Foto heraus. Die linke Bildhälfte liefert eigentlich keine für die Bildaussage zusätzliche und/oder wichtige Funktion; und die Libelle kehrt ihr auch noch den Rücken zu :-).

Nun hast Du oben mit Deiner ersten Bildeinstellung einen starken Ausschnitt erzeugt und eingestellt. Hier ist zwar dieses oben beschriebene Problem nicht mehr vorhanden, dafür aber hast Du auch nur noch einen kleinen Teil Deines Ursprungsbild übrig; den Rest hast Du abgeschnitten.

Hier wird deutlich, warum wir bei Makrotreff eine Beschnittregelung eingeführt haben: max. 10 % Beschnitt – siehe unsere Hinweise zum Foto-Upload. Dein erstes eingestelltes Foto ist nach dem Beschnitt völlig verändert. Es hat nichts mehr mit dem Ursprungsfoto gemein. Damit ist auch eine seriöse Bildanalyse anhand dieses Bildbeschnitts nicht möglich. Die durch den starken Beschnitt verursachten Veränderungen sind zu stark. Anhand dieses Foto kann man über Bildbearbeitungsthemen philosophieren, nicht aber über Regelungen bezüglich des Fotografierens selbst.

Aus der Sicht des Fotografierens – und damit nicht aus der Sicht der Bildbearbeitung – wäre es besser gewesen, Du hättest bereits beim Fotografieren den Bildausschnitt etwas weiter nach rechts verlagert, sodass die Libelle ins Bild (in die dadurch entstehende leere rechte Bildhälfte) geschaut hätte. Gegebenenfalls wäre es Dir in einem zweiten Schritt zusätzlich gelungen, näher an die Libelle heranzukommen und dadurch den Abbildungsmaßstab zu vergrößern. Hätte das nicht geklappt – z.B. weil die Libelle fortgeflogen wäre –, dann wäre das halt so gewesen. Schade, aber ist nun mal so in der Naturfotografie. Allerdings ist es eine eher fragwürdige Kompromisslösung, anschließend einen Bildbeschnitt von über 90 % durchzuführen. Dadurch wird dass Bild keinesfalls besser, sondern eher schlechter. Denn dieser harte Beschnitt offenbart sehr deutlich einige Schwächen:

  • Das Foto ist nicht ganz scharf. Blende 20 verursacht eine bereits sichtbare Beugungsunschärfe – und die wird bei dieser starken Vergrößerung Deines Beschnitts deutlicht sichtbar. Gehe hier möglichst nicht höher als Blende 16.
     
  • Genauso deutlich sichtbar wird Dein Versuch, dieser latenten Unschärfe durch Nachschärfung entgegenzuwirken; das Bild ist überschärft. Es sind Artefakte vorhanden.
     
  • Mit diesem Foto kannst Du tatsächlich nichts anderes machen als am Monitor zu präsentieren, also irgendwo im Web. Für so gut wie alle Print-Anwendungen ist der Beschnitt zu stark oder anders formuliert, ist zu wenig Bildmasse übrig geblieben. So etwas sieht man häufig beispielsweise in Flyern, zunehmend allerdings auch leider in Buchdrucken, als völlig verpixelte Bilder.

Also, lange Rede kurzer Sinn: Dir ist es klasse gelungen, relativ nah an die in der Regel recht scheue Libelle heranzukommen. Im nächsten Schritt achte auf die Bildkomposition: Platziere die Libelle optimal ins Bild ("Blick ins Bild"). Solltest Du dann durch ganz vorsichtiges Annähern noch dichter an die Libelle herankommen, gut. Wenn nicht, auch gut. Dann hast Du immerhin ein gut komponiertes Foto einer tollen Libelle, kannst gegebenenfalls noch vielleicht 10% durch Beschnitt nachjustieren. Und das dicke Porträt gelingt Dir vielleicht beim nächsten Mal... :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

Roland

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