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ADMIN

Hallo Frank,

vieles von dem, was Du schreibst, kann ich verstehen. Allgemein ist das Fotografieren von Insekten in Gefangenschaft eine sehr undankbare Sache. Zu häufig passen eben diese Umfeldbedingungen nicht oder nur mäßig. Und die natürlichen Originalhabitate nachzubilden, sodass sie auch noch von möglichst vielen Perspektiven aus keine "Störungen" aufweisen, ist extrem aufwändig.

Es ist nicht so, dass in der Evolution "alles einen bestimmten Zweck erfüllt". Diese Auffassung über Evolution vertrat man früher, ist aber seit einiger Zeit berechtigterweise überholt.

Es gibt zahlreiche durch Evolution entstandene Entwicklungen, die keinen Zweck erfüllen, sondern einfach nur nicht stören. Evolution läuft nach wertfreiem Zufall ab. Führt ein Ereignis (z.B. eine Mutation oder ein bestimmtes Verhalten) zu einem Vorteil für die jeweilige Art, hat es Chancen, sich durchzusetzen. Führt es umgekehrt zu einem Nachteil, wird es wahrscheinlich so schnell gehen, wie es gekommen ist. Führt die Ausbildung eines bestimmten neuen Merkmals zu weder einem Vor- noch einem Nachteil, ist es eine Frage des Zufalls, wie es damit weitergeht. Hierbei kann es durchaus auch mal sehr spielerisch zugehen. Solange es keinen stört, ist alles möglich.

Die zielgerichtete Zwecktheorie spiegelt mehr den Funktionsmodus des Menschen wider. Wir, oder besser gesagt unser Gesellschaftsprinzip tickt mehr nach zielgerichtet, zweckorientiert, optimiert usw. Das sind alles Ausrichtungen, die in der Natur anders definiert sind. Auch, wenn viele von uns das nicht wahrhaben wollen, aber in der Natur ist lange nicht alles zielgerichtet oder zweckorientiert. So gibt es beispielsweise auch einen Haufen von Tierarten, die keinen bestimmten Zweck mit ihrem Dasein haben. Ihre Existenz rechtfertigt sich durch keinen Nutzen oder ähnliches. Sie sind einfach nur da, quasi für sich – weil bisher nichts dagegen gesprochen hat. Aber das macht ja nun mittlerweile der Mensch in ganz großem Stil, dieses Dagegensprechen!

Aber wie Du schon schreibst, lassen wir es dabei :-).

Lieber Gruß,

Roland

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