Focus Stacking leicht gemacht!

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Focus Stacking leicht gemacht!

So., 05/03/2023 - 21:33
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Schaut man sich in verschiedenen Fotocommunities um, so stößt man immer häufiger auf Begriffe wie „Das Foto ist gestacked, zusammengestacked, stacken usw. Doch was ist dieses sogenannte Focus Stacking überhaupt? Im Grunde ist es ganz einfach...

Als Beispiel kannst Du Dir eine Fliege vorstellen auf deren Facettenaugen Du den Fokus Deiner Kamera setzt. Die Augen sind auf dem Foto dann scharf, der Hinterleib verschwindet in Unschärfe. Nun fokussierst Du auf den Hinterleib und machst ebenfalls ein Foto. Nun sind die Augen unscharf, der Hinterleib jedoch scharf. Diese zwei Fotos werden nun zu einem Bild zusammengerechnet auf dem Augen und Hinterleib scharf sind! – Fertig!

Beispiel eines Stacks: Aus 9 Einzelfotos entsteht ein Foto mit durchgängiger Schärfe.

Nun stellst Du dir sicherlich die Frage: Warum nicht einfach Abblenden ohne Ende, dann wird der Schärfebereich doch auch größer? Der Gedanke ist zwar im Grunde nicht falsch, doch in der Makrofotografie insbesondere bei hohen Abbildungsmaßstäben kommt mit kleiner werdender Blende schnell die Beugungsunschärfe ins Spiel. Das Foto wird also ab einer gewissen Blende nicht mehr schärfer sondern wieder unscharf.

Keine Profiausrüstung nötig!

Für das Focus Stacking brauchst Du nicht zwingend teures Equipment wie ein Stativ oder einen Makroschlitten. Diese können zwar bei statischen Motiven wie Pflanzen etc. von Vorteil sein, doch zumindest bei nicht zu hohen Abbildungsmaßstäben erzielt man auch ohne diese Hilfsmittel tolle Ergebnisse!

Wie funktioniert‘s?

Ich empfehle grundsätzlich zwei Vorgehensweisen zum Focus Stacking (Achtung bei Beiden gilt: auf manuellen Fokus stellen):

  1. Stacking durch Fokusverschiebung am Fokusring

Bei dieser Methode veränderst du durch langsames drehen am Fokusring die Lage der Schärfeebene am Motiv und machst gleichzeitig Fotos. Das bedeutet, um beim Beispiel der Fliege zu bleiben, Du fokussierst die Fliegenaugen, machst ein Foto, drehst ein Stück weiter und machst erneut ein Foto usw. Am Ende werden die Einzelbilder mittels Software zusammengefügt.

  1. Stacking durch Körperbewegung zum Motiv hin oder weg

Die Schärfeebene lässt sich auch mit einer anderen Methode durch das Motiv schieben. Dazu fokussierst Du das Motiv machst ein Foto und bewegst Dich dann durch leichtes Vorbeugen ein kleines Stück auf das Motiv zu, machst wieder ein Foto usw. bis Du den Bereich abgedeckt hast den Du später komplett scharf haben möchtest.

 

focus-stacking3.gif

Animation der unterschiedlichen Schärfenebenen. Der Fokus wurde erst auf den vorderen Fuß gesetzt, ein Foto gemacht und ein Stück weiter hinten fokussiert und wieder ein Foto gemacht. Das wird solange wiederholt bis man alle Teile des Motivs fotografiert hat, die man später scharf haben möchte.

Das Endergebnis der obigen Stackreihe der Buckeltanzfliege

Welche Software wird benötigt?

Es gibt mittlerweile ein großes Angebot an Software die man zum Focus Stacking verwenden kann. Eine Empfehlung auszusprechen fällt hier nicht leicht. Zu nennen sind auf jeden Fall Adobe Photoshop, Helicon Focus, Zerene Stacker und Combine ZP (Freeware). Alle Programme liefern gute Ergebnisse! Ich empfehle sich einfach mal die entsprechenden Testversionen anzuschauen, und dann zu entscheiden, mit welcher Software man am besten zurechtkommt.

Schwierigkeiten beim Focus Stacking

Beim Stacken ohne Stativ und Makroschlitten sind kleine Verwacklungen und Verschiebungen nicht zu vermeiden. Dadurch kann es beim Zusammenrechnen der Einzelfotos durch die Software zu Fehlern, so genannten “Halos” kommen. Das sind helle unscharfe Schleier oder Umrandungen die besonders an den Übergängen der verschiedenen Schärfeebenen oder feinen Strukturen wie Haaren, auftreten.

Um die Halos zu vermeiden, sollte man darauf achten, möglichst nahtlose Übergänge zwischen den Einzelfotos zu machen und am besten die einzelnen Schärfeebenen immer etwas überlappen zu lassen. Desweiteren sollte sich das Motiv während der Aufnahme der Stackreihe möglichst nicht bewegen (Achtung Wind!). Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine gleichbleibende Belichtung der einzelnen Fotos. Hier kann aber in der Nachbearbeitung noch nachjustiert werden.

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Focus Stacking Video - Stacking Beispiel mit Photoshop und Zerene Stacker

Valentin Gutekunst ist der Gründer von Makrotreff und Herausgeber von Makrofoto und selbst ein ambitionierter Makrofotograf. Mit seinen Fotos möchte er den Menschen die Faszination und Schönheit der Natur und deren Geschöpfe wieder näher bringen. Und damit das Bewusstsein schaffen, dass es gilt diese Artenvielfalt zu bewahren! Neben der Aufklärungsarbeit rund um die biologische Vielfalt, gibt er sein Wissen und seine Erfahrung mit viel Freude und Engagement weiter und auch aus seinen Makrotricks macht er kein großes Geheimnis.

Kommentare

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Erstellt von Rüdiger J. (nicht überprüft) on Fr., 09/09/2016 - 12:21 Permalink

Hallo Valentin, vielen herzlichen Dank für diesen Beitrag. Besonders toll finde ich, daß Du in kleinen Schritten erklärt hast, sodaß ich als Neuling in diesem Thema alles gut verstanden habe. Viele Grüße Rüdiger
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Erstellt von Sabine (nicht überprüft) on So., 16/10/2016 - 13:14 Permalink

Hallo Valentin, ich möchte mich auch herzlich für diese interessante Anleitung bedanken. Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit Fokus Stacking und bin ganz fasziniert von dieser Aufnahmetechnik. Allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man ein Stacking Aufnahme Freihand machen kann. Es müssen bei dieser Technik doch extrem wenige Millimeter scharf gestellt werden. Bei Freihand Aufnahmen im Makrobereich hat man doch schon Probleme, diese halbwegs anständig hinzukriegen. Gibt es da noch irgendwelche Tipps, wie man Freihand solche Aufnahmen besser machen kann? Tschüss Sabine
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ADMIN

Hi Sabine, 

versuche es erstmal mit größeren Motiven, da ist es deutlich einfacher. Ansonsten ist es schwer hier Hilfestellung zu geben, am besten Du kommst mal zu einem Coaching vorbei, da kann ich genau auf Deine Bedürfnisse eingehen und Dir live vor Ort Tipps im Handling etc. geben.

LG

Valentin

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Erstellt von Sco:tty (nicht überprüft) on Sa., 06/05/2017 - 18:32 Permalink

Im Prinzip eine gute Erklärung, aber ein wichtiger Punkt fehlt:

Wie mache ich dem Tier klar, dass es sich während der Photos nicht bewegen darf?

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ADMIN

Hi Scotty,

ja du sprichst das richtige Thema an. Leider kann man mit den Tieren nicht sprechen (zumindest interessiert es sie nicht) und sie so zum stillhalten bewegen. Da hilft nur eines: Geduld! Irgendwann hält auch das flinkeste Insekt kurz inne und die Zeit muss man dann nutzten. Zumindest in der Extremen-Wildlife-Makrofotografie ist da ein Stativ nur hinderlich - man braucht eine flexible Ausrüstung. Die andere Möglichkeit wäre: man geht früh morgens wenn die Tiere noch in Kältestarre sind.

Ansonsten kann man solche Dinge natürlich am besten live besprechen und lernen zum Beispiel in einem gemeinsamen Coaching. Ich freue mich immer wenn ich meine Erfahrungen und Tipps weitergeben kann. Oft fängt es schon mit schlechtem Equipment an...

Beste Grüße,

Valentin

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Hallo Valentin.

Du sagst in deinem Video, dass Du die Bilder beim Starken Freihand schießt. Aber das kann ich mir eigentl. gar nich vorstellen, denn wenn ich mit meinem Makro (Nikon 105mm 2,8) aus der Hand Makros machen wollte, da wackle ich dermaßen, dass da wahrscheinlich keine gute Stackreihe dabei herauskommt bzw. das Objekt einigermaßen von vorn bis hinten durchgehend scharfe Abschnitte hat. Bei deinem kleinen Nachtfalter stelle ich mir das sehr schwierig vor.

Schöne Grüße und

allZeitgutLicht.

 

Ulli

 

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ADMIN

Hi Ulli,

ich mache im Grunde alle meine Fotos Freihand. Mit einem Stativ bist du bei lebenden & aktiven Tieren einfach viel zu unflexibel. Bis das Stativ aufgebaut und ausgerichtet ist, sind die Motive über alle Berge. Man kann mit dem richtigen Handling einiges rausholen. Bei meinen Coachings hat es bis jetzt jeder bzw. jede geschafft ein Focus Stack ohne Stativ zu machen. Komm doch einfach mal vorbei, manche Dinge kann man einfach nur in der Praxis lernen bzw. in dem man live sieht wie es jemand macht und ich vor allem sehe, wie Du an die Sache rangehst und Dir dann Hilfestellung geben kann. Leider fängt es oft schon am falschen Equipment an, deshalb lasse ich alle Teilnehmer auch mal mit meiner Kamera etc. ran, die meisten sind mehr als überrascht wie einfach es dann doch ist.

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Hi, Valentin.

Vielen herzlichen Dank für die schnelle Antwort.

Ja, wahrscheinlich braucht man die richtige Technik um das hin zu bekommen.

Im Moment überlege ich noch, ob so ein Workshop oder ein Coaching die bessere Wahl für mich ist...

"Mal schaun", wie der Beckenbauer sagt.

Schöne Grüße und

allZeitgutLicht.

 

Ulli

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Erstellt von Jochen (nicht überprüft) on Di., 16/05/2017 - 13:08 Permalink

Hallo

Danke für die Einführung. 

Wie du ja auch beschriebest gibt es zwei Möglichkeiten. 

1. Veränderungen des Fokus 

2. Veränderungen des Standpunkt 

Zu1: für mich logisch. Der Bildausschnitt  bleiben immer gleich. 

Zu 2: für mich unlogisch.  Durch Veränderungen des Bildausschnitt verändern sich die Randbereiche. Woher weiß die Software welchen Schnitt ich möchte? 

Gruß aus dem Neanderthal Jochen 

 

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ADMIN

Hi Jochen,

die Randbereiche verändern sich ja nur minimal. Wenn du zum Beispiel deinen Körper etwas auf das Motiv zubewegst und gleichzeitig Fotos machst. Man verwackelt dabei etwas und der Bildausschnitt bleibt natürlich nicht konstant wie wenn man ein Stativ verwendet. Die Software kann das aber später ausgleichen und richtig übereinander legen. Ähnlich wie wenn du ein Panoramafoto machst da erkennt die Software ja auch die Grenzen / Überlappungen und rechnet die Fotos zusammen. Das fertige Foto kannst Du ja aber dann danach immer noch wieder auf dein Wunschformat zurechtschneiden z.B. auf 2:3. Im Video sieht man das recht deutlich.

LG

 

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Erstellt von Mandi (nicht überprüft) on So., 09/07/2017 - 18:17 Permalink

Ciao Valentin

Herzlichen Dank für deine tolle Videoanleitung. Habe mich bis anhin nicht an das Stacking gewagt, denn erstens arbeite ich sehr gerne mit der Unschärfe und zweitens arbeite ich viel lieber draussen mit meinem Equipment als am PC, obwohl ich dessen Möglichkeiten schätze. Spontan habe ich vor kurzem draussen im Feld (frühmorgens!) mal 2, 3 Serien fotografiert und bin dann zuhause bei der Suche nach einer Anleitung wieder mal auf deine (TOLLE!) Seite gestossen. Du bringst das Ganze so gut rüber, dass ich am PC parallel zu deinem Video gleich alle Schritte (Lightroom / Photoshop) nachvollziehen konnte. Super!

Auch ich habe Zweifel, ob ich die gleich ruhige Hand hinkriege wie du, deshalb arbeite ich im Makroberich fast nur mit Stativ. Vergleiche meiner Ausbeute zeigen, dass ich - als etwas älteres Semester und bebrillt - kaum ein gutes Makrobild aus der Hand hinkriege. Hingegen bin ich mit den Ergebnissen ab Stativ, mit Makroschlitten und LiveView mit Lupe für die Schärfe sehr zufrieden. Am frühen Morgen halten auch meine tollen Models am Grashalm still, und so schraube ich mich Millimeter um Millimeter den Motiven entgegen.

Dank dir hat sich meine Makrowelt noch etwas mehr ausgeweitet. Bleib dran und teile deine Erfahrungen weiter mit der Community!

Lieben Gruss aus der Schweiz

Mandi

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Hallo Valentin,

sehr informativ und gut gemachte Anleitung zum Stacking. Egal ob aus der Hand oder vom Stativ. Habe einen Test gemacht mit LR und PS. Das Ergebnis zeigt wo es noch hakt. Hauptsache es hat technisch funktioniert. Bin erst vorletzte Woche durch den Tipp von einem Freund auf eure Seite gestoßen und nur begeistert. Habe mich gleich angemeldet und Heft 5 bestellt. Wird meine Urlaubslektüre.

 

Gruß Albert 

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Hallo Valentin!
Ein toller Artikel zum Stacken allerdings habe ich noch eine Frage zum Abbildungsmaßstab bzw. zum fokussieren. Wenn ich ein Makroobjektiv nutze und auf den Abbildungsmaßstab 1:1 gehe und jetzt mehrere Aufnahmen zum Stacken machen, dann bleibt mir zum Fokussieren doch nur die Veränderung der Entfernung zum Objekt? Der "Fokusring" am Makroobjektiv verändert doch den Abbildungsmaßstab und somit die Objektgröße auf dem Sensor. Oder habe ich da jetzt einen Knoten im Hirn?

Viele Grüße,

Tim 

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ADMIN

Hi Tim,

ja da hast du recht. Die Änderung des Abbildungsmaßstab ist allerdings gering und kann von der Software besser ausgeglichen werden als die perspektivische Verschiebung (Veränderung der Entfernung). Bei größeren Motiven und damit meine ich zum Beispiel größere Blüten ist es daher empfehlenswert die Variante mit dem Fokusring zu wählen. Bei größeren ABM's ist es dann ziemlich egal, da sich die Perspektive auch nicht mehr so krass ändert. Einfach ausprobieren ;-)

Beste Grüße,

Valentin

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Hi Valentin!

Danke für die Antwort!
Meinst du mit der perspektivischen Verschiebung, die Verschiebung zwischen den Bildern die von meiner Bewegung kommt? 

Viele Grüße,

Tim

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ADMIN

Hier meinte ich jetzt explizit, die Perspektivische-Veränderung dadurch, dass Du die Kamera zum Motiv hin- oder wegbewegst. Natürlich hat man wenn man Freihand arbeitet auch eine Verschiebung nach links, rechts, oben oder unten, das gleichen die Stacking-Programme jedoch ebenfalls aus (manche besser als andere).

LG

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Erstellt von Andreas Fatum (nicht überprüft) on Di., 20/03/2018 - 12:06 Permalink

Hi Valentin,

auch wenn ich selbst ein großer Freihand-Fan bin (auch bei Makros) gibt es beim Stacken doch Grenzen:

Bei 5:1 (zB mit dem MP-E 65) und selbst Blende 16 beträgt der Arbeitsabstand nur 41mm und die Schärfenebene nur 0,27mm!

Um eine Tiefe von 1mm durchgängig scharf abzubilden, werden 4 exakt platzierte Aufnahmen benötigt!

Hier ist es freihändig schlicht unmöglich, sich so gleichmäßig vorwärts zu bewegen, selbst bei 14 Bilder/Sek „Dauerfeuer“ im Serienbildmodus... (Selbst viele Makroschlitten sind hier nicht fein genug, hier braucht es schon Gewinde-/Schneckengetriebe.). 

Viele Grüße, Andreas 

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ADMIN

Hi Andreas,

natürlich geht es immer noch extremer, bei sehr hohen ABM und wenn das Motiv  50 - 100 Einzelfotos oder mehr erfordert, geht es nicht Freihand (siehe zum Beispiel hier: /de/artikel/foto-howto-pfauenfedern-fotografieren . Über den Einsatz eines Macro Rails werde ich in Ausgabe 6 berichten.

Nichtsdestotrotz kann man Freihand so einiges machen. Das Foto der Grünen Krabbenspinne ist zum Beispiel auch Freihand und das ist etwa 5:1 ! Die anderen Fotos auf dieser Seite im übrigen auch. Es hängt also auch vom Motiv ab. Die winzigen Kugelspringer stacke ich zum Beispiel Freihand bei teilweise 8:1 natürlich sind sie da nicht Formatfüllend. Die Grenzen existieren meist nur in unseren Köpfen.

Noch ein Tipp: In Ausgabe 5 hat Achim Kluck seine Methode mit der Panasonic GX8 beschrieben (Stacking mittels 4k Video)

Beste Grüße,

Valentin

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Erstmal meinen Dank für die detalierte Ausführung um das Focus-Bracketing und Focus-Stacking.

Ich bin jedoch anderer Meinung was die Ausstattung angeht. Ohne Schiene / Focus Rail wird es kaum gelingen, die Fokusebenen sauber
in gleichmäßig zu gliedern. Das ist IMHO eine Mindestausstattung. Wenn keine Linsen vorhanden sind die für Makros optimiert sind und nicht nur Macro auf der linse stehen haben, weil die nahstellgrenze kürzer ist, wird es enger.
Manuell kann man mit einem Balgen beginnen. Der löst zunächst das Nahstellgrenzenproblem und lässt gleichzeitig das verschieben der Fkusebene zu. Da lässt sich so manche Linse einsetzten. Man sollte jedoch darauf achten dass der Balgen die elektischen Signale zwischen Linse und Body führt, sonst ist es mit der Blendenverstellung essig. Man kann auch die Verbindung mit zwischenringen und Spiralkabel herstellen - macht aber zusätzliche 10mm Verlängerung aus. Die Nahstellgrenze wird kürzer - ich denke das Licht weniger. Mit einer f/6.3 Linse wird sowas kaum Sinn ergeben.

Eine weitere Option wäre wirklich der einsatz eines Makro-Objektivs wie das Sigma EX 105mm f/2.8 DG OS HSM. Löst gut auf und ist ordentlich lang am Crop-Sensor. Dazu eine Rail und man ist im Geschäft.

Zu den Rails sein noch gesagt, dass die China-Schienen fast alle Müll sind. Eine Novoflex Castel-L mag nicht preiswert sein, ist aber ultimativ, universell und kompromislos. Die hat keine Luft im "Getriebe" und da wackelt nichts. Der Wiederverkaufswert ist auch hoch.
Interessanterweise habe ich einige sehr alte Pentax-Schienen in der Bucht gefunden, die auch einen sehr guten Eindruck machen. Sie sind aus Stahl, nicht aus ALU aber auf dem Stativ ist das Gewicht relativ. Eine Bergtour würde ich jetzt nicht damit unternehmen wollen - alles andere sicherlich schon.
   

Noch einen Hinweiß was das Stativ angeht. Es muss feststehend sein, was Eigengewicht vorraussetzt und die benutzen Rohre dürfen nicht zu Dünn bzw. Dünnwanding sein. Carbon ist gut, aber in dieser Variante sehr teuer.  Manuelles Verstellen des Fokuspunkt bedeutet ja, dass wir das System anfassen müssen und das bewegt sich mehr oder weniger. Da wird das Fokus-Bracketing schon zu einer Herausforderung.
Also für den Anfang lieber mal was solideres anschaffen. Diese Stative sind nicht ganz so teuer. Nun kommt noch ein ganz wichtiger Punkt dazu. Der beliebte Stativkopf, dem so ziemlich alles an Eigenschaften zugesprochen wird. Die Realität sieht oft anders aus und dass erkennt man schopn recht schnell beim Ausrichten der Kamera auf das Motiv. Hat man die richtige Ausrichtnug gefunden, arretiert den Kopf und lässt die Kamera dann los, rutsch sie nach. Also weider Lösen, etwas höher stellen und fixieren. Bis man nach dieser Methode den richtigen Punkt gefunden hat, kann es schon mal dauern.
Ich habe ein paar Köpfe ausprobiert und wollte mir schon einen Getriebneiger anschaffen, bin jedoch dann zu einem Kugelkopf von Manfrotto gekommen. Der MHX-PRO BHQ6 hat eine Friktion und eine Fixierung. Das Ding ist auf einem Rollei C50i Carbon montiert und da rutscht nichts nach. Auch ein Canon 28-300mm  was schon etwas wiegt, schafft keine Probleme. Dieser Kopf hat eine ArcaSwiss Aufnahme, was für Manfrotto schon ehr selten ist.  Das Rollei Stativ ist ehr ein Leichtgewicht und ist als Übergangslösung eingesetzt- Ich werde wohl auch ein 4 bein Stativ ohne Mittelsäule von Novoflex einsetzten. Da sollte nichts mehr wackeln und ich kann die Beine entweder aus ALU oder Kohlefaser wählen. Schaun wir mal dass der Sommer so bringen wird.

Zusammenfassend kann man sicherlich von Hand und ohne all diese Hilfmittel mal ein 3 Bild Brackting hinlegen - mehr geht aber nicht wirklich und zuverlässig ist dies nur mit viel Übung.

Nicht unerwäht sind noch die Lösungen mit hilfe von Software auf einem PAD oder Smartphone. Der Einsatz dieser Lösungen macht das Stacken erheblich einfacher denn man kann im Liveview ja schon sehen und probieren wie die Einstellungen wirken, ohne dass man gleich einige Bilder machen muss. Wir denken ja auch an die Mirror- und Shuttercounts unseres Bodies, die auch begrenzt sind. An dieser Stelle lässt sich gut sparen.
Es gibt kostenpflichte Focus-Brackting Programme wie das bekannte (hochpreisige) Helicon-Remote, dessen Einsatz ich Anfängern gar nicht empfehlen würde. Die APP DSLR-Controller und die APP DSLR-Control Plus, die ich gern mal benutze. Ich bin unsicher og die nicht sogar kostenlos sind. Einfahc mal bei Google im Store schauen. Eine definitiv gute und freie Lösung  für den Windows-Rechner ist qDSLR-Dashboard. Die ist in C# geschrieben und man kann sich die Quellen laden. Da gehen so ein paar nette Dinge wie das steuern einer Focus-Rail mit Hilfe eines Schrittmotors.  Ich meine sowas bei Helicon-remote schon mal gesehen zu haben. Hier gehts jedenfalls mit einem Schrittmotor von Conrad-Elektronik und einem USB->Serial Port Kabel. Ich hab da mal ausprobiert und habe es als eines der kommenden Projekte ins Auge gefasst um es mal "solide" zu bauen. Der  Vorteil ist, dass man kein Kabel zur Kamera führen muss. Es wird mit Infrarot ausgelöst und der Focus wird mit der Rail eingestellt. 
WLAN geht auch, sofern der Body dies unterstützt. Ich habe allerdings die erfahrung gemacht, dass Canon's WIFI einfach zu Fragil ist. Die Verbindung ist ewig weg. Bis man Body und Smartphone/Tablett wieder zusammengebracht hat, habe ich mit der Kabellösung (USB zwischen Computer und Body die Bilder schon im Kasten.

Zum Stacken benutze ich derzeit Affinity Photo. Das Adobe Photoshop 2015cc ist einfach schlecht und es dauert lange bis die Bilder zusammengeschoben sind. Da vergehen schon einige Minuten bis der Prozess durch ist. Die schenllste Lösung die ich kenne, ist derzeit Helicon-Focus. leider aber auch die teuerste. Da läuft unter Euro 230.- nichts, wenn man nicht nur für ein Jahr mietet. Selbst dafür finde ich es für zu teuer. Da investiere ich lieber mal etwas Zeit. Affinity-Photo kostet nicht ganz Euro 50.- und kann schon recht viel. Es ist kein Photoshop aber eine Alternative, wenn der Anspruch nicht den Profi-Level erreicht hat.

So, dass war mein Roman erstmal dazu. Man kann vieles machen und ich bin davon überzeugt dass schöne Makros nicht superteueres Material bedarf. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass billiges China-Zeug selten den Ansprüchen gerecht wird die man hat und man sowie über kurz oder lang nach besserem sucht. Die Tücke steckt im Detail und die erkennt man erst wenn man den Vergleich hat.

Ich mag mich gern auf das Bildermachen konzentrieren und nutze die Technik nur dazu um dieses Ziel zu erreichen. Andere mögen dass anders handhaben - bitte sehr. 

 Juppeck

 

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ADMIN

Hi Juppeck,

ja die Makrofotografie war lange Zeit zwingend auf ein Stativ, Makroschlitten etc. angewiesen, diese Zeiten sind gottseidank weitestgehend vorbei. Ich fotografiere nun bereits seit mehr als 5 Jahren und habe vielleicht 1-2 Mal ein Stativ verwendet. Auch das Focus Stacking ist selbst für Anfänger ohne Stativ möglich. In meinen Einzelcoachings erlebe ich das immer wieder. Man braucht nur das richtige Handling und darf sich nicht von der Technik limitieren lassen (zum Beispiel mit Kameras die Nikon & Canon leider noch immer im Angebot haben: ohne flexibles Display, ohne Focus Peaking und ohne 5-Achsenbildstabilisierung etc.).

In einem Punkt muss ich dir aber Recht geben: je höher die Vergrößerung desto leichter und auch günstiger wird das Equipment. Man braucht kein teures Zeug für die Makrofotografie. Die Teilnehmer sind jedes Mal überrascht wenn sie sehen, was ich da verwende...

Vielleicht kommst Du mal zu einem Coaching zu mir ins schöne Remstal? ;-)

Fotos von mir findest Du hier: www.valentin-gutekunst.de / oder hier

Auch lesenswert: Über uns

Lg

Valentin

Profile picture for user elfe
Makronist

Danke für diese interessante Info. Bin schon länger am überlegen mich mit dieser Technik zu beschäftigen. Aber der erwerb von Makroschlitten oder Balken, sowie eine eventuell teure Software hielten mich immer wieder davon ab. Auch sagte man mir einmal, es wäre ein leistungsstarker PC nötig wegen der Verrechnung der vielen Bilder.

Aber wie ich sehe geht es auch etwas einfacher. Mal sehen ob ich mich mal an dieses Thema heran traue.

Liebe Grüße Elke

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Erstellt von Petra (nicht überprüft) on So., 22/07/2018 - 20:24 Permalink

Hallo Tim

Danke für das tolle Video. Ich versuche in der Macrofotografie die verschiedenen Blenden aus, damit ich die Bilder mittels Focus Stacking zusammen zufügen. Nun habe ich das Problem das ich die Fotos nicht auf der Festplatte abspeichern kann in einem anderem Format. Kannst du mir weiterhelfen?

Lieber Gruss

Petra

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Hallo Valentin,

herzlichen Dank für das Tutorial mit Photoshop. Ich habe mir zwar Helicon Focus Pro gekauft, jedoch sind die Ergebnisse mit keiner der Methoden dort so gut wie mit Photoshops Bordwerkzeugen.

Das hat mir wirklich sehr geholfen, Chapeau. :)

Beste Grüße, Jens

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Makronist

Hallo Valentin,

... meine Nikon D850 bietet die Möglichkeit der "Aufnahme mit Fokusverlagerung"

Dort kann ich die Anzahl der Aufnahmen, die Schrittweite usw. Vorgeben.

z.B:  Startpunkt AF setzen, 30 Bilder, Schrittweite 9 ( 1= klein 10= groß), Intervall bis zur nächsten Aufnahme =0, Belichtungsausgleich OFF

und das ganze bei hochgeklapptem Spiegel.

Spricht etwas gegen die Verwendung dieser Funktion?

VG Uwe

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ADMIN

Hi Uwe,

selbstverständlich lohnt es sich diese Funktion mal ausgiebig zu testen. Ich weiß nicht wie schnell die D850 die Einzelfotos dann macht, also ob die Geschwindigkeit schnell genug ist, um auch freihändig gute Stacks zu machen. Du darfst gerne hier berichten, wenn Du es mal getestet hast.

LG

Profile picture for user kathu
Makronist

Hi Valentin,

danke für die rasche Antwort. Laut Exif's schaffte sie 1 Bild pro Sek. bei einer Belichtungszeit auf dem Stativ von 1/8 Sek.

Ich werde das mal Freihand mit ausreichend Licht .ausprobieren und danach berichten.

Danke für den netten Kontakt, habe mir gerade die Ausgabe 4 und das Stacking spezial bestellt :-) freu mich neue Erkenntnisse!

VG Uwe

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Erstellt von Wilfried (nicht überprüft) on Di., 27/11/2018 - 14:04 Permalink

Hallo,
ich bin ein Newcomer auf dem Gebiet der Makro-Fotografie.

Eine Frage zum Punkt 2. "Stacking durch Körperbewegung zum Motiv hin oder weg" habe ich.

Durch die Änderung der Entfernung ändert sich ja die Größte (=Maßstab) des Objekts ....??
Wie passen dann die Bilder zusammen, wenn sie unterschiedlichen Maßstab haben?

Oder habe ich da was falsch verstanden?

Sonst wirklich super und gut verständlich !!!!  

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Hi Valentin,

,,,ich hab noch immer nicht kapiert, nach welchen Kriterien man die Die Anzahl der Bilder beim automatischen Breacketing festlegt.

Die Anzahl der Bilder hängt sicherlich von der Größe des Objekts, des ABM, der Blende und wie weit die Schärfentiefe geht ab. Doch, wie weiss ich , wie weit die Schärfentiefe geht?

Grüßle aus WN

Wolfgang

 

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Erstellt von Gerhard Jaluschka (nicht überprüft) on Mi., 10/04/2019 - 15:12 Permalink

Hallo und guten Tag,

ich schnuppere seit kurzem in die Astrofotografie rein und bin hier auch mit Fotostacking konfrontiert, wobei ich keine Ahnung davon habe. Jetzt frage ich mich, wie ich zu mehreren Focusebenen komme. Ich habe mit meiner Optik beim manuellen Fokussieren z.B. des Mondes überhaupt nur eine Ebene, wo ich das Objekt scharf bekomme. Also weiß ich nicht, wie ich in verschiedenen Ebenen fokussieren soll.

Vielleicht gibts einen Rat für mich, wofür ich jedenfalls dankbar wäre.

Gerri

 

 

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Hallo Gerri,

das Stacken bei Astrofotografie hat andere Hintergründe. Die Bilder werden gemittelt um das Signal-Rauschverhältnis zu verbessern und zusätzlich kann man Bildfehler wie zum Beispiel Hot Pixel und Satelitenspuren aus dem fertigen Bild herauszurechnen.

Bei der Astrofotografie wird das Bild vor der eigentlichen Bildbearbeitung immer "kalibriert". Ein völlig anderer Ansatz als bei der Makrofotografie. Deshalb gibt es auch nur einen Fokuspunkt. Unendlich.

Grüsse

Karl.

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Hallo Valentin,

ich habe bisher immer manuel mit einem Schlitten gearbeitet und möchte nun die Bracketingfunktion der EOS RP ausprobieren.

Wichtig sind immer der Nah- und Fernpunkt zwischen denen die "Schichtaufnahmen" liegen. Nachher kann man immer noch entscheiden, mit welchen Bildern man weiter arbeitet.

Beim automatischen Stacken, kann man zwar die Zahl der Bilder und Abstand  festlegen und damit möglicherweise am Ende zu viele Bilder haben, die man ja nach Kontrolle löschen kann, aber den Nahpunkt hat man nicht unter Kontrolle, die Fokusautomatik hat immer das letzte Wort und trifft nicht immer meine Wahl.

Im Handbuch steht: Selbst wenn die Fokussierung bereits erreicht wurde, wird erneut fokussiert, wenn Sie den Auslöser halb durchdrücken.

Im Studio könnte man sich ein näheres Motiv aufbauen (Nagelkopf o.ä.), dass später bei der Bildbeschneidung entfällt, aber daußen?

Hast Du eine Idee?

Ich habe die Frage auch bei meinem letzen Bild gestellt.

Gerhard.