Neuen Kommentar hinzufügen

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Morham Leah,

tja, die Zeit der Fliegen geht nun auch allmählich zu Ende. Sie verschwinden in ihre Überwinderungsquartiere.

Ich spreche ein paar Punkte an:

Perspektive

Du hast die Fliege von schräg oben fotografiert. Deutlich mehr Spannung bekommst Du ins Foto, wenn Du die Perspektive senkst. Mit der Kamera auf Augenhöhe, entsteht eine Verbindung zwischen Bildbetrachter und Fliege und damit eine deutlich größere Nähe. Augenhöhe zu einer Fliege ist allerdings tatsächlich einfacher gesagt als getan; da muss man schon ordentlich runter mit der Kamera. Und ich meine hier die "echte" Augenhöhe.

Probiere dies mal aus, und dann vergleiche die Bilder. Du wirst sofort sehen, was ich hier anspreche.

Schärfe/Brillanz

Du dringst mit einem Extrem-Zoomobjektiv durch Hinzunahme zweier Zwischenringe in den Makrobereich vor. Rein physikalisch funktioniert das, wie man sieht; Du kommst nahe ran ans Motiv. Aber die Bildqualität leidet recht stark. Woran liegt das?

Ein Objektiv ist seitens der Entwicklungsingenieure für den Bereich optisch optimiert, für den sie die Benutzung festlegen: bei Deinem Zoom-Objektiv von unendlich bis zur nächsten Einstellentfernung. Zusätzlich ist ein Zoom-Objektiv so gerechnet worden, dass es in mehreren Brennweitenbereichen gute Ergebnisse liefert; bei Deinem Zoom-Objektiv von 18-130mm. Das ist eine gewaltige Spanne.

Nun "entführst" Du dieses Objektiv in einen Aufgabenbereich, für den es überhaupt nicht hergestellt wurde, nämlich in den – recht deutlichen (zwei Zwischenringe!) – Nahbereich. Wie gesagt, hierfür ist es nicht optimiert. Du verlässt seine Komfortzone. Und das sieht man. Das Foto ist zwar sogar noch ganz gut in Anbetracht dessen, was Du ihm zumutest. Dennoch leiden die Kontraste, die Brillanz und vor allem die Schärfe.

Sehe mir bitte nach, dass ich das hier so deutlich formuliere. Aber es ist wichtig zu wissen, was hier passiert. Nur dann kann man so ein Foto verstehen – und zielgerichtet überlegen, was man wie besser machen kann.

LÖSUNG:
Zur Verbesserung trägt alles bei, was dem entgegenwirkt, was ich oben schreibe:

  • Gehe weniger stark in den Makrobereich hinein durch Verwendung nur eines Zwischenrings.
     
  • Öffne die Blende um eine bis eineinhalb Stufen, um erstens von der Beugungsunschärfe wegzukommen und zweitens mehr in den Optimalbereich Deines Objektivs hineinzukommen.
     
  • Wähle für Deine Makrofotos als Ausgangsobjektiv eher eine hochwertige Festbrennweite. Die sind meist qualitativ besser (innerhalb einer gleichen Qualitätsliga) als Zoom-Objektive, die viele Bereiche gleichzeitig abdecken.
     
  • Solltest Du zukünftig intensiver im Makrobereich unterwegs sein wollen, denke über den Kauf eines Makroobjektivs nach. Dies ist optimiert für den Nahbereich. Dann hast Du all diese "Probleme" nicht mehr.

Bildaufteilung

Du hast die Fliege bildmittig platziert. Dadurch, dass sie nach rechts schaut, schaut sie aus dem Bild heraus.
Setzt in einem solchen Fall die Fliege in die linke Bildhälfte. Dann schaut sie in den sich rechts öffnenden Bildraum hinein. Das macht das Foto deutlich spannender.

Und wenn dann noch die Augenhöhen-Perspektive hinzu kommt, wird´s nochmals besser. Und wenn dann noch eine Festbrennweite, im Idealfall ein Makroobjektiv, hinzu kommt, wird´s richtig gut :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich angezeigt. Deine Emailadresse ist nötig, um Dich über neue Antworten zu informieren.