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ADMIN

Hallo Münchner,

der Frühlingsstart ging dieses Jahr tatsächlich rasend schnell: von -15 (- 20) Grad auf +20 Grad innerhalb von zwei/drei Tagen – je nach Region. Ist schon faszinierend, wie schnell Pflanzen wie Krokusse darauf reagieren können. Perfekte Anpassung!

Dein Foto fängt die ruhige Stimmung eines Friedhofs sehr schön ein. Und das Schattenlicht verhindert jegliche Überstrahlung der zarten Blütenblätter.

Zwei Aspekte spreche ich an:

Störende Linien

In der rechten unteren Ecke des Fotos befindet sich eine helle Linie; es handelt sich um irgendein Pflanzenteil, das das Licht hell reflektiert. Diese Linie zieht relativ stark das Betrachterauge an – charakteristisch für helle Linien!

Diese Linie so wegzuretuscheln, dass man es anschließend nicht sieht, ist in diesem Fall mit ein wenig Arbeit verbunden. Wesentlich besser ist es, so etwas bei bzw. vor der Erstellung der Aufnahme zu erkennen – und dann zu entfernen. So spart man sich eine Menge anschließende Arbeit am Rechner – was ja die meisten Naturfotografen nicht gerade bedauern :-).

Bildausschnitt

Das Bild wirkt sehr harmonisch, weil die Blüten der Krokusse auf der oberen Drittellinie liegen. Nach unten allerdings ist der Rahmen etwas knapp ausgefallen. Einige Krokusse stehen so gerade auf dem Bildrand auf, von einem ist sogar der Zeh gekappt worden :-).

In der Regel ist es positiv, um ein Hauptmotiv herum genügend Platz, einen Rahmen, zu belassen. Dies ist im Bild an beiden Seiten sowie oben gut gelungen. Nur unten fehlt er. Und genau das passiert sehr schnell. Man konzentriert sich auf die Lage der Blüten im Bild, dann noch auf die Abstände zu beiden Bildseiten – und vergisst, den Boden mit einzubeziehen. Er ist dunkel, und im Sucher fallen hier zu kleine oder auch zu große Abstände oft nicht auf. Das kenne ich auch bei meinen Arbeiten... :-).

Umso mehr muss man also genau daran denken. Ein Blick "rundherum" ums Hauptmotiv, und eine weniger ideale Ausrichtung am unteren Bildrand fällt sofort auf. Es erklärt sich von selbst, dass dies ebenfalls während der Erstellung des Fotos gemacht werden muss.
Ich rate dringend davon ab, hier von vornherein "großzügig" viel Platz einzuplanen nach dem Motto: Abschneiden kann ich nachher am Rechner immer noch. Das ist zwar technisch gesehen korrekt, hat aber mit Fotografie nicht mehr viel zu tun. Denn mit einem größeren Rahmen und damit größeren Abstand ändern sich automatisch auch andere Wirkungskriterien im Bild – beispielsweise die Charakteristik der Unschärfen im Hintergrund.

Fazit: Es ist ersichtlich, dass ich hier zwei Kleinigkeiten ansprechen, die nicht verhindern können, dass das Foto eine sehr große Stärke hat: nämlich, wie oben schon gesagt, die Ruhe seines Standorts widerzuspiegeln.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

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