Hat es sich gelohnt? Erster Makroworkshop mit Roland in Wittighausen

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Makronist

(Für Eilige gibt es ein kurzes Fazit am Ende des Textes)

Stundenlange Anfahrt nach Wittighausen nahe Würzburg, Mücken- und Bremsenstiche, Ameisenbisse, heftiger Sonnenbrand, Muskelkater von ungewohnten Verrenkungen und rote Augen vom Starren auf den Bildschirm – war es das wert? Hat sich die Teilnahme an Roland Günters erstem Makroworkshop gelohnt?

Der Freitagabend stand ganz im Zeichen der Theorie, was mir ein innerliches Stöhnen entrang. Waren wir nicht alle erfahrene Fotografen? Meine Arroganz verstummte ziemlich schnell. Goldener Schnitt, Brennweite, Schärfeebene, Negativraum, Fokus Stacking, Perspektive, Blitz - kein Aspekt blieb unerwähnt. Die vielen Beispielbilder unterstützten das Wort, notfalls erklärte Roland auch mit ganzem Körpereinsatz. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und waren so eindrücklich, dass er am Samstag, dem Praxistag, oft nur noch Stichwörter hinwerfen musste („Erinnerst du dich an das Bokeh beim Schachbrettfalter?“), um uns auf die richtige Fährte zur Lösung unserer Probleme zu bringen.

Roland hatte ein fantastisches Gelände ausgesucht, das vor Motiven nur so strotzte. Und wir nutzen die Gelegenheiten ausgiebig, von Roland immer wieder individuell betreut. Seine ansteckende Begeisterung und sein pädagogisches Geschick ließen Mücken- und Bremsenstiche ebenso vergessen wie technische Probleme. Egal, ob

  • die Biene einfach nicht still halten („Bleib sitzen, sie fliegt in Kreisen!“)
  • die Schärfe nicht sitzen wollte („Denk an das Geodreieck: rechten Winkel einnehmen!“) oder 
  • Fragen zur technischen Ausstattung kamen („Vergesst die Makroblitze!“)

Mit seinem umfassenden Wissen von biologischen, technischen und ästhetischen  Zusammenhängen gab er unermüdlich gut umsetzbare Tipps und schien schier überall zu sein.

Am Sonntag dann der Höhepunkt: die Präsentation. Roland hatte bis in die Nacht hinein rund 800 (!) Fotos gesichtet und selektiert. Wer seine Rubrik „Fragen“ hier auf makrotreff.de kennt, ahnt schon, was kam: humorvolle, handfeste, weiterführende und vor allem ehrliche Besprechungen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden ausgiebig gewürdigt, respektvoll kritisiert, ermutigt, korrigiert – und enthusiasmiert.

Denn alle waren sich einig: Die vorgelegten Fotos waren von einer bemerkenswerten Qualität und zeugten bei den meisten von einer deutlichen Weiterentwicklung.

Der anfangs belächelte Theorieteil hat entscheidend dazu beigetragen.

Hat es sich also gelohnt?

Antwort: Roland, wann machst du den nächsten Workshop???

Fazit:

  • Unterkunft: gut
  • Essen: befriedigend bis gut
  • Tagungsstätte: gut und 100m zur Unterkunft
  • Organisation: sehr gut
  • Fotolocation: optimal
  • Fachwissen des Referenten: optimal
  • Vermittlungsfähigkeit des Referenten: optimal

 

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