Kameraempfehlung

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MOD

Hallo Roland und Valentin!

Ich wollte mir im kommenden Jahr eine neue Kamera kaufen. Welche würdet ihr mir empfehlen?  Meine 70 D ist leider schon etwas angeschlagen und wenn, dann würde ich auch gerne eine Kamera kaufen, die mich bei der Makrofotografie  unterstützt. Gerne würde ich auch weiter meine Objektive nutzen, wenn das möglich ist. Eventuell auch mit Adapter. Vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen. Es gibt da so viele Möglichkeiten.

Liebe Grüße

Gabi

 

Kommentare

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ADMIN

Hallo Gabi,

für die Makrofotografie sind in der Regel Kameras von Vorteil, die relativ klein gebaut sind. Sie sind handlich, stoßen nicht ständig an den Lebensraum :-) und können bei Bedarf auch schön flach auf den Boden runter.

Als weiteres Kriterium würde ich unbedingt einen 100%-Sucher empfehlen. Es gibt Kameras, bei denen man nur beispielsweise 90 oder 95% des tatsächlichen Bildes im Sucher sieht. Das ist sehr ungünstig, weil man nie weiß, was letztendlich tatsächlich auf dem Bild ist.

Tja, und alle weiteren "sinnvollen" Dinge decken wohl mehr oder weniger alle Kameras des Marktes ab. Da ist dann ziemlich egal, was oben für ein Firmennamen thront. Das Hauptproblem wird in Deinem Fall im verständlichen Wunsch der weiteren Anwendung Deiner Objektive liegen. Allerdings gibt es heute eine ganze Menge Adapter, die auch sehr viele bis alle Funktionen auch firmenübergreifend von der Kamera zum Objektiv und umgekehrt übermitteln.

Ich arbeite mit Olympus-Kameras. Sie decken oben angesprochene Kriterien voll ab. Das gleiche gilt aber auch für beispielsweise Fuji-Kameras oder Panasonic Lumix. Und Valentin arbeitet beispielsweise mit Sony – und ist damit sehr zufrieden.

Panasonic bringt jetzt das neue Modell G9 raus – die ist auch nicht von schlechten Eltern. Es stellt sich natürlich auch die Frage, mit welchem Preissegment Du kalkulierst. Die G9 oder die Olympus E-M1 Mark II beispielsweise sind erst vierstellig zu erwerben.

Zu welchen Kameras dann entsprechende Adapter für Deine Optiken zur Verfügung stehen (und was die kosten!!!), muss für den jeweiligen Einzelfall geprüft werden.

Ein Kriterium mit einer spürbaren Bedeutung ist gerade bei der Makrofotografie der Grob-Faktor, sprich die Sensorgröße. Beim Mikro-Four-Third-Format (mFT) liegt der Grob-Faktor bei zwei. Damit hast Du also einen recht komfortablen Arbeitsabstand auch bei mittleren Makrobrennweiten. Dies ist sicherlich ein Vorteil.
Über die Qualität des kleineren Sensors brauchst Du Dir insbesondere bezüglich der Makrofotografie keine Gedanken zu machen. Die Sensoren sind heute so gut, dass dies kein Kriterium mehr ist, auch, wenn Du anderenorts hierzu anderes hörst. Das ist dann wohl mehr sportlich zu sehen. Ich arbeite vollberuflich mit diesen Sensoren. Mir hat noch nie ein Verlag oder sonst wer ein Foto um die Ohren gehauen mit der Begründung, der aufnehmende Sensor sei zu klein gewesen, sodass die Qualität nicht ausreichte.

Ein Vorteil dieses mFT-Formats liegt in der damit verbundenen Möglichkeit, die Hardware sehr klein zu bauen. Damit wird also das Equipment handlich – auch sehr stark spürbar bei den Objektivkonstruktionen innerhalb dieses Systems. Dieser Vorteil wird allerdings wieder sehr stark relativiert, wenn man Objektive von anderen Systemen auf eine mFT-Kamera adaptiert. Alleine schon die Adapter hierzu können richtig wuchtig sein.

Heute gibt es eine zunehmend größere Palette von spiegellosen Systemkameras. Hierzu gehören auch die oben erwähnten Modelle von Sony (Valentins Kamera), Panasonic oder Olympus. Auch diese Konstruktionen ermöglichen den Bau von sehr schmalen, handlichen Kameras. Diese Entwicklung wirkt also ebenfalls in diese Richtung – und ist vorteilhaft bei der Makrofotografie. Deren Qualität ist übrigens kein bisschen schlechter als diejenige klassischer Spiegelreflexkameras. Schließlich wird die Bildqualität von der Optik und vom Sensor bestimmt, nicht von der Funktionsweise der Kamera.
Du solltest mal schauen, ob Canon ebenfalls akzeptable Spiegellose entwickelt hat. Vielleicht ist eine Adaptierung Deiner Canon-Objektive eleganter möglich, wenn Du bei Deinem Hersteller bleibst. Aber das musst Du genau prüfen, da es nicht von Haus aus gegeben ist. Hier kann man erstaunliche Überraschungen erleben.

Liebe Grüße,

Roland

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Hallo Roland,

ganz lieben Dank für deine ausführliche Beratung! :-) 

Hier in den " Fachgeschäften" wird man leider nicht so gut beraten. Als Frau noch schlechter.  Gestern habe ich gelernt, dass man Makros ausschließlich mit Stativ macht, sonst wird das nichts.;-)

Also ich interessiere mich für die Olympus E-M1 Mark II oder die Panasonic GH 5. Habe jetzt nach deinem Tipp über die G 9 gelesen. Da hatte ich noch nichts von gehört.Nicht schlecht, kann ich da nur sagen. Nun muss ich noch herausfinden, bei welchem System ein Adapter zu Canon  möglich wäre und was dieser kosten würde. Ich schätze  bestimmt so um die 200,- Euro. Übrigens gibt es bei Olympus  derzeit eine Cashback Aktion und bei Panasonic gibt es den Batteriegriff dazu.( Den brauche ich sicher nicht, sonst wird das ganze wieder so schwer.) Bei Canon habe ich nichts gleichwertiges gefunden.

Ich hab nur noch eine Frage zur Olympus Bedienung.Habe immer wieder gehört, das diese schwierig sei. Meinst du ich komme damit klar? Leider habe ich selbst die Kamera noch nie in der Hand gehabt. Panasonic kenne ich ein wenig durch meine Freundin.

Nochmal danke und liebe Grüße

Gabi

 

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ADMIN

Hallo Gabi,

ja, diese Einschätzung hinsichtlich der Olympus-Menüführung höre ich immer wieder. Ich (!) kann das für mich nicht bestätigen. Aber ich arbeite auch seit langem mit diesen Menüs und damit auch mit der Olympus-Bedienung – im Gegenteil, ich empfinde die Bedienung der Olympus-Kameras eher als intelligent und daher auch als angenehm. Aber das ist sicherlich Geschmacksache.

Und es kommt noch was dazu: Ich fummel relativ wenig an der Kamera rum. Es gibt da völlig andere Fotografen-Profile. Viele Kollegen hängen ständig in den Kameramenüs und hopsen von einer Einstellung zur nächsten. Ich bin da deutlich puristischer. Ich stelle mir die Kamera zu Beginn komplett auf meine Bedürfnisse ein. Dazu gehört insbesondere, dass ich einige Funktionen, die ich häufig nutze, auf gut erreichbare Knöpfe oder Schalter lege, andere Funktionen und sogar störende Schalter komplett abschalte. Und damit mache ich dann 99% meiner Fotos. Ich fotografiere also lieber, als immer wieder an der Kamera rumzustellen :-). Und bezüglich dieses Anwenderprofils finde ich die Olympus ziemlich intelligent konzipiert.
Aber nochmal: Ich weiß, dass Einige das anders sehen und sich mit Olympus eher schwer tun. Wozu Du nun gehörst, weiß ich nicht... :-).

Liebe Grüße,

Roland

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Hallo Roland,

verstehe, das du natürlich nicht wissen kannst ob ich das hinbekomme.Doofe Frage von mir. ;-) Ich bin auch kein Menühopser und nutze  fast keine Kreativprogramme o.ä.. Ich stelle eigentlich auch nur ein und fotografiere.Wollte nur mal deine Meinung dazu hören, da du ja Fachmann und  Anwender bist. Vielleicht kann ich mir hier irgendwo so eine Kamera mal anschauen. Bei den Preisen überlegt man schon etwas länger und will es dann auch richtig machen ;-)

Wünsche dir noch einen schönen Abend

Liebe Grüße

Gabi

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Hallo Gabi,

die Fokus-Stacking (und wohl auch die Bracketing) Funktion der Olympus soll nur mit den Pro-Objektiven und dem Makro-Objektiv von Olympus funktionieren - wenn Du also Fokus-bracketing machen möchtest und stacken willst: mit den Canon-Objektiven sieht es eher schlecht aus.

Zudem liegen die leichten spiegellosen Kameras mit den schweren Canon-Objektiven schlecht in der Hand (ich bin leidvoll geplagt mit Adaption der EF und EFS-.Objektive an einer spiegellosen EOS M3). Der Schwerpunkt liegt so ungünstig, dass alles nach vorne weg kippen will. Die Objektiv-Adapter haben oft ein beträchtliches Eigengewicht (mein EF- auf M-Mount von Cannon wiegt ca. 300g!)- so bringt ein Wechsel auf eine Spiegellose allenfalls minimale Vorteile. Zudem sind die EF- und EFS-Objektive für die Canon-Kameras gerechnet... ob sie auch mit Adapter für andere Kameras wie gewohnt gut sind, ist auch so eine Frage...

...es spricht also etwas dafür, sich bei einem Systemwechsel auf MFT auch dafür optimierte MFT-Objektive zu kaufen (ggf. als Set, was billiger ist)

Panasonic Menus sind für Canon Anwender durchblickbar (habe selbst auch Panasonic). Probiere das im Laden doch mal aus. Was ich ausprobieren würde, ob bei der Lumix G9 auch mit Olympus-Objektiven (z.B. das 60mm Makro) alle Funktionen noch zur Verfügung stehen...

Ich wünsche Dir beim Kauf ein gutes Händchen - und Frohe Weihnachten!

Viele Grüße Ina

 

 

 

 

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Hallo Gabi,

zurzeit ist wohl eine der günstigsten Alternativen die Sony 6000. Zusammen mit dem 16-50 mm Kit Objektiv, das gar nicht mal so schlecht ist, habe ich sie gerade für 555,- € gesehen. Die Kamera ist sehr handlich und bringt fast alles mit was eine Große auch hat. Ich habe sie neben der Sony A99 selbst und nehme sie für mein Balgengerät und auch ältere Minolta Non AF Objektive. Mit ihrem 24 MP APSC Sensor bringt sie schon eine sehr gute Bildqualität zustande. Da man an ihr mittels Adapter viele Objektiv anschließen kann, ist sie schon eine echte Empfehlung. Einziger Wermutstropfen die Objektivpreise. Die Sony Zeiss und G-Master Objektive sind nicht gerade günstig, dafür bekommen sie bei allen Tests immer die höchsten Wertungen.

LG Dieter

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Hallo alle,

ich danke euch recht herzlich für eure Tipps zum Kamerakauf.Das hilft mir schon sehr viel weiter.

Ich wünsche euch schöne Weihnachten bei bester Gesundheit.

Liebe Grüße

Gabi

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MOD

Hallo Roland,

habe mich nun endlich durchringen können und entschieden.

Habe heute eine Olympus E-M1 Mark II gekauft zusammen mit dem Makro 60 mm. Nun muß ich mich da erst einmal einwursteln. Könnte sein, daß ich dazu manchmal eine Frage habe. Aber das kennst du ja schon von mir-lol .Drück mir die Daumen, daß es klappt. :-)

Liebe Grüße und schönes WE

Gabi

 

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