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ADMIN

Hallo Gabi,

für die Makrofotografie sind in der Regel Kameras von Vorteil, die relativ klein gebaut sind. Sie sind handlich, stoßen nicht ständig an den Lebensraum :-) und können bei Bedarf auch schön flach auf den Boden runter.

Als weiteres Kriterium würde ich unbedingt einen 100%-Sucher empfehlen. Es gibt Kameras, bei denen man nur beispielsweise 90 oder 95% des tatsächlichen Bildes im Sucher sieht. Das ist sehr ungünstig, weil man nie weiß, was letztendlich tatsächlich auf dem Bild ist.

Tja, und alle weiteren "sinnvollen" Dinge decken wohl mehr oder weniger alle Kameras des Marktes ab. Da ist dann ziemlich egal, was oben für ein Firmennamen thront. Das Hauptproblem wird in Deinem Fall im verständlichen Wunsch der weiteren Anwendung Deiner Objektive liegen. Allerdings gibt es heute eine ganze Menge Adapter, die auch sehr viele bis alle Funktionen auch firmenübergreifend von der Kamera zum Objektiv und umgekehrt übermitteln.

Ich arbeite mit Olympus-Kameras. Sie decken oben angesprochene Kriterien voll ab. Das gleiche gilt aber auch für beispielsweise Fuji-Kameras oder Panasonic Lumix. Und Valentin arbeitet beispielsweise mit Sony – und ist damit sehr zufrieden.

Panasonic bringt jetzt das neue Modell G9 raus – die ist auch nicht von schlechten Eltern. Es stellt sich natürlich auch die Frage, mit welchem Preissegment Du kalkulierst. Die G9 oder die Olympus E-M1 Mark II beispielsweise sind erst vierstellig zu erwerben.

Zu welchen Kameras dann entsprechende Adapter für Deine Optiken zur Verfügung stehen (und was die kosten!!!), muss für den jeweiligen Einzelfall geprüft werden.

Ein Kriterium mit einer spürbaren Bedeutung ist gerade bei der Makrofotografie der Grob-Faktor, sprich die Sensorgröße. Beim Mikro-Four-Third-Format (mFT) liegt der Grob-Faktor bei zwei. Damit hast Du also einen recht komfortablen Arbeitsabstand auch bei mittleren Makrobrennweiten. Dies ist sicherlich ein Vorteil.
Über die Qualität des kleineren Sensors brauchst Du Dir insbesondere bezüglich der Makrofotografie keine Gedanken zu machen. Die Sensoren sind heute so gut, dass dies kein Kriterium mehr ist, auch, wenn Du anderenorts hierzu anderes hörst. Das ist dann wohl mehr sportlich zu sehen. Ich arbeite vollberuflich mit diesen Sensoren. Mir hat noch nie ein Verlag oder sonst wer ein Foto um die Ohren gehauen mit der Begründung, der aufnehmende Sensor sei zu klein gewesen, sodass die Qualität nicht ausreichte.

Ein Vorteil dieses mFT-Formats liegt in der damit verbundenen Möglichkeit, die Hardware sehr klein zu bauen. Damit wird also das Equipment handlich – auch sehr stark spürbar bei den Objektivkonstruktionen innerhalb dieses Systems. Dieser Vorteil wird allerdings wieder sehr stark relativiert, wenn man Objektive von anderen Systemen auf eine mFT-Kamera adaptiert. Alleine schon die Adapter hierzu können richtig wuchtig sein.

Heute gibt es eine zunehmend größere Palette von spiegellosen Systemkameras. Hierzu gehören auch die oben erwähnten Modelle von Sony (Valentins Kamera), Panasonic oder Olympus. Auch diese Konstruktionen ermöglichen den Bau von sehr schmalen, handlichen Kameras. Diese Entwicklung wirkt also ebenfalls in diese Richtung – und ist vorteilhaft bei der Makrofotografie. Deren Qualität ist übrigens kein bisschen schlechter als diejenige klassischer Spiegelreflexkameras. Schließlich wird die Bildqualität von der Optik und vom Sensor bestimmt, nicht von der Funktionsweise der Kamera.
Du solltest mal schauen, ob Canon ebenfalls akzeptable Spiegellose entwickelt hat. Vielleicht ist eine Adaptierung Deiner Canon-Objektive eleganter möglich, wenn Du bei Deinem Hersteller bleibst. Aber das musst Du genau prüfen, da es nicht von Haus aus gegeben ist. Hier kann man erstaunliche Überraschungen erleben.

Liebe Grüße,

Roland

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