Krokusse mit Biene

Herzlich willkommen hier bei Makrotreff,

ich hoffe Du fühlst Dich wohl bei uns und bekommst jede Menge Anregungen für Dein Schaffen. Das erste Bild ist schon sehr vielversprechend, ich bin neugierig was da noch so alles kommt :-)

Servus
Wolfgang

Hallo Alois_N,

Herzlich willkommen bei Makrotreff! 

Ich habe es auch immer wieder genossen, wenn sich die Krokusse im Garten "sichtbar" vermehren. Das ist dann ein Zeichen für ihr Wohlbefinden :-).

Zum Foto:

Perspektive

Du hast die Honigbiene aus einer relativ niedrigen Perspektive aufgenommen. "Relativ" – dass heißt, der Aufnahmewinkel ist nicht "ganz" flach, sondern der Blick auf die Biene an den Krokusblüten kommt immer noch von leicht schräg oben.

Warum erwähne ich das so deutlich, wo doch der Unterschied zur echten Augenhöhen-Perspektive gar nicht mehr so groß ist?

Das Foto oben verfügt über eine geringe Bildtiefe, die aus der niedrigen Aufnahmeperspektive resultiert. Es verfügt aber über keine große Bildtiefe – eben weil die Kamera nicht ganz unten ist (auf der wirklichen Augenhöhe).

Das heißt nicht, dass das Foto "schlecht" ist, verstehe mich bitte nicht falsch. Ich zeige nur die Aspekte auf, die zu einer weiteren Verbesserung führen.

In Verbindung mit der noch tieferen Perspektive wäre auch überlegenswert, den Abbildungsmaßstab zu erhöhen – also näher ran zu gehen mit der Kamera. Wenn hier beides zusammen kommt – also tiefer und näher ran –, dann entsteht sowohl eine enorme Bildtiefe als auch eine intensive Begegnung zwischen Bildbetrachter und Biene. 

ISO-Wert

Du hast das Foto mit einem insbesondere für die Makrofotografie sehr hohen ISO-Wert aufgenommen. Dies hat bei diesem Foto zwei Auswirkungen:

• Das Foto wird insgesamt etwas diffus-weich. Das mag erst einmal attraktiv wirken, wird aber deutlich weniger attraktiv bei größerer Vergrößerung, wobei wir bei der zweiten Auswirkung sind:
   
• Bei der von Dir eingestellten Bildgröße mag das alles am Monitor noch "harmlos" aussehen. Bei größerer Vergrößerung jedoch werden die Folgen des hohen ISO-Wertes deutlich sichtbar durch Verlust von Schärfe, Erhöhung des Bildrauschens, Auswirkungen des Entrauschens usw. Insbesondere in den feinen Details des Hauptmotivs (z.B. Haare am Bienenkörper) tauchen dann relativ deutlich die Nachteile solch hoher ISO-Werte auf.

Du hättest bei diesem Foto bzw. bei der gegebenen Aufnahmesituation noch Spielräume gehabt sowohl bei der Verschlusszeit als auch bei der Blende. Blende 8 hätte bei diesem Abbildungsmaßstab ausgereicht, die Biene komplett scharf abzubilden. Und bei der Verschlusszeit hätte eventuell eine 1/250s ausgereicht, weil die Biene sich nicht (oder nur wenig) bewegt. Beides zusammen hätte den ISO-Wert auf etwa 250 gesenkt – und das ist einfach eine andere Welt im Makrobereich :-).

Häufig sind solch hohe ISO-Werte in einer solchen Situation das Ergebnis der kameraseitigen ISO-Automatik. Ich rate, diese auszuschalten und den ISO-Wert manuell zu kontrollieren. 

Fazit:
Ein Foto, bei dem vieles passt und gleichzeitig Verbesserungsmöglichkeiten bestehen, die zu einem noch besseren Bildergebnis führen.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland