Jedes Jahr aufs neue, freue ich mich auf die Maifliege (Ephemera danica). Sie ist eine grazile Schönheit und gehört für mich zu den schönsten Kleinstlebewesen.
Mit ein wenig Glück und Ausdauer kann man sie ruhend auf einer Blume, im Gras oder am Wasser vorfinden.
Die Larven der Ephemera danica verbringen den Großteil ihres Lebens geschützt im schlammigen Gewässergrund. Verborgen im Sediment verweilen sie dort ein ganzes Jahr und wachsen zu einer beachtlichen Grösse heran. Sie können dann eine Körperlänge von vier Zentimetern erreichen. Beginnt der Schlupf, verlassen viele Larven auf einmal ihr sicheres Versteck und drängen mit schlängelnden Bewegungen an die Oberfläche.
Wenn die Larve es bis an die Oberfläche geschafft hat, bricht die Haut auf und die Eintagsfliege kriecht aus ihrer Hülle.
Kurz nachdem die Larvenhaut abgestreift wurde, sind die Flügel der frisch geschlüpften Maifliege noch nicht ausgehärtet. Diese junge Maifliege, ist direkt nach dem Schlupf noch nicht flugfähig. Sie versucht sich durch Hüpfen und Flattern von der Oberfläche zu befreien und abzuheben, dabei landen viele mit den Flügeln auf der Oberfläche.
Sie liegen auf dem Wasser und versuchen verzweifelt, sich durch hektisches Flügelschlagen aus dieser misslichen Situation zu befreien. Diese und bereits gestorbene Maifliegen werden meist von Fischen eingesammelt und gefressen.
Ein großer Teil der Maifliegen schafft es jedoch ans sichere Ufer, wo sie sich ein letztes Mal zur geschlechtsreifen Eintagsfliege häutet. Nach der Häutung erfolgt der letzte Lebensabschnitt der Maifliegen - Sie führen einen beeindruckenden Hochzeitstanz, bei dem sie immer und immer wieder hoch in die Luft flattern und danach langsam wieder nach unten segeln. Ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Nach dem Tanz erfolgt die Paarung und die Eiablage. Die Männchen sterben direkt nach der Hochzeit und fallen tot aufs Wasser, die Weibchen sterben etwas später, nach der Eiablage.
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