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ADMIN

Hallo Erich,

bei einem Insekt als Hauptmotiv funktioniert das mit der Umschärfe über das gesamte Bild hinweg nicht. Insekten sind Tiere, sie haben konkrete Körperteile. Und diese will der Betrachter, so wie Manfred treffend beschreibt, scharf sehen. Selbst bei Pflanzenteilen wie Blüten oder Früchte ist dies der Fall.

Bei dem Foto vom Workshop dominierten Formen und Farben. Die können in einer Unschärfe interessant in Erscheinung treten. Hier schaut der Betrachterblick anders, hier hat das Betrachtergehirn eine andere Erwartung.

Aus diesem Grund funktioniert das mit der Unschärfe bei Deinem Bild oben nicht. Der Bildbetrachter erkennt da einen rot-schwarzen Fleck, erkennt vielleicht noch, dass es sich um die Hinteransicht eines Tieres handelt, will das Rätsel auflösen – und scheitert an der Unschärfe. Das schafft Frust.

Dies klingt jetzt sehr scharf, aber so funktioniert die Betrachter-Wahrnehmung – mal laut gedacht und nicht, wie "normal", unbewusst und in Bruchteilen von Sekunden. Wenn sich hingegen Formen und Farben durch (gekonnte) Unschärfen gegenseitig ergänzen, ist der Bildbetrachter in der Regel gerne bereit, sich auf eine abstrakte Betrachtung einzulassen. "Fehlende" Schärfe(-Informationen) ersetzt er dann gerne durch eigene Phantasie.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht"

Roland

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