Tele-Makro

Hallo Gabi,

die wichtigste Frage, die sich in diesem Kontext für Dich stellt, ist:

Und hier gilt: je scheuer das Motiv bzw. je weiter das Motiv weg, desto länger die Brennweite wählen.

So würde ich zum Beispiel einen ausgesprochenen Libellen-Spezial-Makronisten klar die 180er Makrotüte anraten, weil er damit z.B. vom Ufer aus auch noch an Libellen rankommt, die irgendwo kilometerweit auf dem See auf einem Schilfhalm sitzen und darauf warten, toll fotografiert zu werden :-).

Rumgedreht ist es ziemlich müssig, beispielsweise Erdkröten bei der Wanderung mit ´ner 180er-Röhre fotografieren zu wollen, weil man dann ziemlich viel Raum zwischen Linse und Kröten bringen muss, sonst ist man zu nah dran. Schließlich rennen die Kröten nicht in Windeseile weg, übergroße Fluchtgefahr besteht also nicht. Aber der viele Raum kann sehr nachteilig sein, weil hier viele "Hindernisse" wie Stöckchen, Steine oder sonst was vorhanden sein und stören können. Deshalb würde ich einem ausgesprochenen Krötenwanderungs-Spezial-Makronisten (irgendwie so nennt man die wohl :-)) zu einer kürzeren Makrobrennweite raten.

Also: Wenn Du aber so insgesamt nur ein wenig mehr Abstand haben möchtest als mit Deinem bisherigen 100er, wäre wohl ein 150er der richtige Schritt (der Unterschied zwischen 100mm und 150mm ist hinsichtlich der Arbeitsweise schon deutlich spürbar!). Denn Du hast es schon angesprochen: Die 180er sind ziemlich dicke Prügel, die sich bei längeren Touren schon ordentlich schwer anfühlen können.
Das mit dem Stativ würde ich nicht unbedingt verallgemeinernd voraussetzen. Hier ist sehr entscheidend, wie ruhig die Makronistenhand ist, wie viel Übung ein Makronist im Ruhighalten hat. Übung ist hier ein sehr wirksamer Faktor. Das Problem ist eher das Gewicht beim Schleppen und der vielleicht - eben je nach Motiv - zu große "Raum" bis zum Motiv, in dem sich, wie oben beschrieben, auch eine Menge nicht Wünschenswerte befinden und mächtig stören kann.

Das 150er von Sigma ist optisch wie mechanisch eine sehr gute Linse. Zumindest ist sie so gut, dass man viele Jahre damit fotografieren kann, bis man so gut ist, dass man mit seiner eigene Leistung die Leistung des Objektivs toppt - und dann ein besseres braucht!

Zusätzliche Anmerkung: Ich arbeite mit ihr seit vielen Jahren und komme gut klar.

Lieber Gruß,

Roland