Gelbflechte

Gelbflechte und Moos auf Obstbaumzweig

 

Panasonic GX8

Leica DG Macro-Elmarit 45/F2.8

 

35 Focus-Ebenen mit je 0,5 mm Abstand mittels Einstellschlitten

HDR pro Focus-Ebene mit je 3 Fotos (-1/3, 0, +1/3)

35 x 3 Fotos = 105 Fotos

Blende 3.5

Zeit 1/200, 1/160, 1/125

ISO 200

Verwendung von zwei Tageslicht LEDs im Innenraum

 

Stacking und Bearbeitung mit Adobe Lightroom und Photoshop

 

Motivbreite 40mm, Bildbeschnitt minimal (1-2%?)

Kommentarbereich

Profile picture for user Wolfgang Zeiselmair

MOD

Grüß Dich wkwerner,

ein sehr detail- und kontrastreiches Bild der Gelbflechte. Der reinschwarze Hintergrund lässt es sachlich/wissenschaftlich wirken. Die Ausleuchtung mit zwei LEDs sorgen für eine sehr plastische Wirkung.
Am linken Rand hat Dich ein Problem des Einstellschlittens ereilt. Durch das näher rücken der Kamera ändert sich der Bildausschnitt und das führt dann beim verrechnen zu sichtbaren Problemen. Weil mir das auch immer passiert arbeite ich jetzt immer anders herum. Also von hinten nach vorne, dadurch werden diese Probleme minimiert.

Servus
Wolfgang

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Grüße zurück, Wolfgang,

zuerst einmal herzlichen Dank für deinen Kommentar!

Ich stimme zu, der schwarze Hintergrund führt zu einer eher sachlichen Wirkung.

Bei einem Teil meiner Makro-Fotos ist das jedoch so gewollt, weil es dadurch keine Ablenkung durch jedwede Hintergrundstruktur (scharf oder unscharf) gibt. Meiner Meinung nach liegt dadurch der Focus im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Motiv, und mir gefällt auch der Kontrast Farbe zu Schwarz.

Das von dir angesprochene Problem des Einstellschlittens ist für mich leider ein dauerhaftes Grundproblem. Bei diesem Foto der Gelbflechte tritt es nur sehr gering am linken Bildrand auf, weil ich frontal auf das eher flächenhafte Objekt zugefahren bin. Bei anderen Motiven, die eine stärkere dreidimensionale Struktur aufweisen, und bei denen ich aus anderen "schrägen" Perspektiven über eine Distanz von 40 – 50 mm zum Objekt "fahre", wird der periphere unscharfe Bereich des Motivs manchmal sehr groß. Das führt bei späterer Bearbeitung zu relativ starken Beschneidungen. Dies muss für eine gute Bildwirkung nicht unbedingt schädlich sein, finde ich.

Die von dir vorgeschlagene Lösung, die Fotos von hinten nach vorne zu stacken, habe ich schon einmal gelesen. Nur: Sowohl Adobe als auch Helicon arbeiten die Dateien von der niedrigen zur hohen Datei-Nummer ab (oder nach dem Zeitstempel?). Wie machst du das also?

Eine Zusatzfrage:

Wenn es in diesem Forum erlaubt ist, hätte ich weitere "Probleme" wie das des Einstellschlittens. Kann ich die eine oder andere Frage hier zur Diskussion stellen, eventuell zur Verdeutlichung mit einem Foto unterlegt, auch, wenn dieses Foto technische Macken aufweist? Es ginge mir darum, diese Macken zukünftig zu vermeiden, und ich würde mich freuen, von anderen Makronisten zu lernen.

Viele Grüße,

Wilfried

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MOD

Grüß Dich Wilfried,

ich hatte übersehen dass Du hier bei uns neu bist. Also auch von mir ein herzliches Willkommen und viel Freude an den Diskussionen. Zu Deiner Frage, ich hatte mich etwas unsauber ausgedrückt. Es ist doch so, das Helicon alle Bereiche sauber verrechnen kann in denen Bildinformationen aller Aufnahmen vorliegen. Da wir uns bei der Benutzung eines Schlittens nun entweder auf das Bild zu oder wegbewegen, zeigen alle Aufnahmen einen unterschiedlich großen Bildausschnitt. Wenn ich die Bilder staple hat Helicon an den äußersten Rändern nur die Informationen von einer Aufnahme, ein wenig weiter innen von zweien, dann dreier Bilder und so weiter. Das Bild mit dem kleinsten Ausschnitt bestimmt den Bereich in dem alle Ebenen des Stapels verrechnet werden. Hierbei ist es erst einmal egal ob du von vorne nach hinten oder andersherum arbeitest. Der Unterschied liegt darin, dass Du bei der Arbeitsrichtung von hinten nach vorne mit der ersten Aufnahme den Bildausschnitt definierst und das fertige Bild auf diesen beschneidest. Von vorne nach hinten ist dieser Ausschnitt nicht mehr wirklich unter Deiner Kontrolle, da das Motiv ja mit jedem Step "größer" wird. Also bei von vorne nach hinten, legst Du Deinen Ausschnitt fest und musst ihn danach beschneiden. Bei von hinten nach vorne legst Du deinen Ausschnitt fest und der Beschnitt entfernt nur Informationen die Du eh nicht haben wolltest. 

Genug geschwurbelt

Servus
Wolfgang

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Hallo Wolfgang,

ich habe vor ca. einer Woche eine Frage zur allgemeinen Diskussion gestellt, Stichworte "Focus-Stacking" und "Unschärfen".

Leider habe ich noch keine Antwort erhalten, deshalb möchte ich dich einmal ansprechen, wenn ich darf.

Wenn du dir vielleicht einen Moment Zeit nimmst und siehst dir meine Frage unter "Diskussion" an?

Für mich sind diese unscharfen Bereiche und "Halos" ein grundsätzliches Problem. Sie treten - wenn auch unterschiedlich stark - unabhängig von der verwendeten Methode bei der Aufnahme (Einstellschlitten, Freihand, große oder kleine Blende) und unabhängig von der Methode der Bearbeitung (Adobe, Helicon) auf.

Hast du eine Idee über eine mögliche Ursache?

Ich vermute inzwischen, dass es an der Unzulänglichkeit der Bearbeitungsprogramme liegt. Kleine oder feine Strukturen, die sich mehrere Millimeter vor dem "Rest" einer Blüte befinden, können diese Programme nicht sauber voneinander trennen. Wenn dem so ist, muss ich mich wohl damit abfinden.

Herzlichen Dank im Voraus!

Grüße, Wilfried

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ADMIN

Hallo wkwerner,

herzlich willkommen bei Makrotreff! 

Das Bild der Flechte stellt – abgesehen von den kleinen "Unsauberkeiten am linken Bildrand, die Wolfgang bereits angesprochen hat – einen technisch guten Stack dar.
Die Schatten zwischen den einzelnen Flechten sind etwas tief. Um diese zu vermeiden, ist es meist ratsam, zusätzlich ein leichtes Auflicht zu verwenden. Dies sollte jedoch deutlich schwächer ausfallen als die seitlich geführten Lichter, damit leichte Schatten bleiben; sie sind die Garanten für eine plastische Bildwirkung.

Der dunkle Hintergrund wirkt sehr hart – oder auch, wie Wolfgang es formuliert, "sachlich/wissenschaftlich". Ist dies die Absicht, ist es natürlich in Ordnung. Nimmt man jedoch mehr die Natur als Vorbild für die Bildkomposition, wären hier natürliche Farben (natürliche Hintergründe) wirkungsvoller. Wie gesagt, hier kommt es auf die Zielsetzung des Bildautoren an.

Alles in allem ein gelungener, detailreicher Stack.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

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Hallo, Roland,

zuerst einmal herzlichen Dank für deinen Kommentar!

Zu dem von dir angeratenen Auflicht: ich baue mir gerade ein kleines Fotostudio auf, mit dem ich mich unabhängiger von ungünstigen outdoor-Bedingungen machen möchte. Ich werde mir ein geeignetes Auflicht besorgen und werde es testen, vielen Dank für den Tipp.

Ich beschäftige mich erst seit einem halben Jahr mit der Makrofotografie, und bin gewiss (noch?) kein "Highspeed Freihand Stacker". Obwohl ich häufig outdoor-Fotos mache, hole ich mir ab und an zusätzlich die Natur ins Mini-Studio, mit allen Vor- und Nachteilen. Ein Nachteil ist natürlich die fehlende Natur, und ich arbeite daran, geeignete natürliche oder auch künstliche Hintergründe zu schaffen. Ein Vorteil für mich: es wackelt nichts  :-)

Eine Zusatzfrage, die ich auch an Wolfgang gestellt habe:

Wenn es in diesem Forum erlaubt ist, hätte ich weitere "Probleme" wie das von Wolfgang angesprochene Problem des Einstellschlittens. Kann ich die eine oder andere Frage hier zur Diskussion stellen, eventuell zur Verdeutlichung mit einem Foto unterlegt, auch, wenn dieses Foto technische Macken aufweist? Es ginge mir darum, diese Macken zukünftig zu vermeiden, und ich würde mich freuen, von anderen Makronisten zu lernen.

Viele Grüße,

Wilfried

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Wilfried,

selbstverständlich ist es möglich, "Probleme" hier bei Makrotreff zur Diskussion zu stellen – auch gerne in Verbindung mit Beispielfotos. Im Gegenteil, von solchen Besprechungen lernen natürlich sehr viele registrierte Benutzer und auch Gäste. Das ist also eine gute Sache :-).

Liebe Grüße

Roland

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