Gut behütet

Während inzwischen die Krokusse der "Motivrenner" auf Makrotreff werden, hier eine Christrose zur Abwechslung.

Aufgenommen unter homogenen Lichtbedingungen,  also keine Sonne. Im Gegenlicht fotografiert, um die Blütenblätter strahlen zu lassen. Das hatte den Preis der hellen Ränder Richtung Licht.

Meine Frage lautet: ist die obere, linke Ecke zu hell geworden und stört so den Bildeindruck?

Ich danke für Euer Feedback dazu.

Kerstin

Kommentarbereich

Profile picture for user Wolfgang Zeiselmair

MOD

Grüß Dich Kerstin,
jeder kann natürlich nur für sich sprechen. Für mich ist die Ecke nicht zu hell. Sie dupliziert den Helligkeitswert und die Tonung rechts der Blüte  und hält damit schön die Waage. Ich würde es nicht anders machen.

Servus
Wolfgang

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ADMIN

Hallo Kerstin,

ein feines Foto mit enormer Vergrößerung. Beeindruckend!

Eine kleine Anmerkung:
Das Foto rauscht recht stark, und zwar über seine gesamte Fläche. Dies ist das Ergebnis insbesondere der nachträglichen Schärfung.

Bei solchen Fotos ist es ratsam, ausschließlich die Bereiche selektiv zu schärfen, die auch tatsächlich in der Schärfe liegen. In den unscharfen Bereichen entsteht dann dieses stärker Rauschen meist erst gar nicht, und wenn doch, kann es dort gut zurückgenommen werden.

Das ändert jedoch nichts daran, dass ich mir dieses Bild sehr gerne anschaue :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht"

Roland 

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Makronist

Hallo Roland,

wie gut es doch ist, wieder einmal "drüberschauen" zu lassen! Ganz ehrlich: ich hatte vor lauter Beschäftigung mit der linken, oberen Ecke das Grundrauschen des Bildes ausgeblendet. 

Dein Kommentar war für mich Grund genug, noch einmal gründlich zu recherchieren.

Was ich dabei festgestellt habe: das Bild hat bereits ein Grundrauschen durch eine Unterbelichtung. Es war bereits später Nachmittag und die Dämmerung hatte schon eingesetzt. Trotzdem habe ich noch 1/3 Blende abgeblendet, da ich ins Gegenlicht fotografieren wollte. Das war vermutlich ein Fehler.

Ich habe die Bearbeitung noch einmal ganz von vorn begonnen und dabei gemerkt, dass bereits minimale Anhebungen der Mikrokontraste, Helligkeit und Detailschärfung zu einer Verstärkung  das Rauschens führen.

Ich hänge das Bild, das ich so wenig wie möglich bearbeitet habe, noch einmal an. 

Du wirst feststellen: in der entsprechenden Vergrößerung ist trotzdem das Rauschen zu sehen.

Mein Fazit: ein unterbelichtetes Bild hat schlechte Karten, wirklich einwandfrei entwickelt zu werden.

Sehe ich das richtig oder was würdest Du mir für diese Situation raten?

Ich wünsche einen schönen Sonntag!

Liebe Grüße

Kerstin

 

 

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ADMIN

Hallo Kerstin,

es ist korrekt, dass das Aufhellen unterbelichteter Bilder schnell zu Bildrauschen führt und/oder dieses verstärkt. Alleine das ist ein ausreichender Grund, von vornherein auf eine korrekte Belichtung zu achten.

Sollte dies dennoch "passieren", rate ich zum vorsichtigen selektiven Schärfen (wie oben bereits formuliert). Denn das Rauschen ist in scharfen Bildbereichen meist weniger auffällig als in den ruhigen Bereichen der Unschärfen; dort kann dann meist relativ wirkungsvoll entrauscht werden.

Ein kleiner "Knackpunkt" Deines Bildes ist, dass auch die eigentlich scharfen Bereiche  – die Staubgefäße – nicht wirklich scharf sind. Klar, wir befinden uns hier in einem hohen Abbildungsmaßstab. Aber selbst da kann das Ross schärfer!
Ich kann an diesem Einzelbild nicht genau erkennen, woher diese leichte Unschärfe resultiert. Vielleicht ist es eine Verbindung zwischen den Faktoren schwache Kontraste, geringes Licht (in den Schärfebereichen) und Mikroverwacklungen als Folge der 1/10s Verschlusszeit. Bei "guten" Voraussetzungen bildet das Ross aber in solchen Situationen auch bei Offenblende schärfer ab.
Leider liegt genau in diesem Punkt das Rausch-Problem. Die Staubgefäße, die eigentlich mehr Schärfe aufweisen sollten/könnten, bilden kleine, homogene Flächen – also genau die Flächen, in denen selbst geringes Bildrauschen schnell sichtbar wird.

Wie kann man das möglichst verhindern?

  • Möglichst korrekte Belichtung während der Aufnahme, um die nachträgliche Korrektur zu vermeiden.
     
  • Belichtungszeit etwas verkürzen: 1/20s wäre hier besser, dafür den ISO-Wert auf 400 stellen, den der von Dir eingesetzte Sensor gut verarbeiten kann.
    Es gilt das Prinzip: besser höherer ISO-Wert, dafür aber scharf.
     
  • Gut ausgeleuchtete und kontrastreiche Hauptmotive (bzw. Schärfebereiche!) lassen sich leichter scharf ablichten als dunklere, kontrastschwächere. Dem zugrunde liegt die Tatsache, dass Licht und vor allem Kontraste eine Rolle spielen bei unserer Schärfewahrnehmung.

Das heißt jetzt natürlich nicht, dass man immer nur in voller Sonne Motive mit starken Kontrastkanten fotografieren soll. Aber es ist hilfreich zu verstehen, dass solche Aspekte auch in puncto Schärfe eine Rolle spielen. Achtet man in solchen Situationen nochmals genauer auf eine perfekte Belichtung während der Erstellung der Aufnahme und schließt selbst eine geringe Verwacklung aus, ist schon viel gewonnen :-).

Noch eine Bitte: Gebe bitte bei weiteren Bildeinstellungen die Kamera an, mit der Du die Fotos gemacht hast. Für das umfassende Verständnis insbesondere eines Vintage-Makrofotos macht es einen Unterschied aus, ob ein Bild mit einer MFT-Kamera oder mit einem Vollformatsensor wie bei Deiner Canon gemacht wurde :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht"

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

ich danke Dir sehr für Deine ausführlich beschriebenen, wertvollen Hinweise, an die ich mich ganz bestimmt bei der nächsten, etwas "düsteren" Lichtsituation erinnern werde! ISO auf 400 hatte ich bisher bei ruhenden Motiven nicht in Betracht gezogen- aber Du hast es vollkommen richtig geschrieben: lieber etwas anheben, dafür aber ein scharfes Bild.

Danke nochmals bestens und einen schönen Feierabend!

Liebe Grüße

Kerstin

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MOD

Hallo Kerstin,

auch mich stört an Deinem Bild farblich überhaupt nichts. Im Gegenteil, alles ergänzt sich prima. Die Bildgestaltung ist sehr gelungen und trägt  wieder Deine Handschrift.:-)

Liebe Grüße und schönes Wochenende

Gabi

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Makronist

Liebe Gabi,

ich danke Dir sehr, dass Du Deine Meinung zu diesem Bild schreibst und freue mich natürlich, dass Dir die Bildgestaltung und Farben zusagen. :-))

Gerade habe ich Roland die Situation beschrieben, in der ich es aufgenommen habe. Mich hatte in der einsetzenden Dunkelheit die Macht der Farben dazu getrieben, es doch noch weiter zu versuchen- Vintage- Fieber eben.. :-))

Es war wohl doch etwas zu spät geworden..

Ich wünsche einen wunderbaren Sonntag mit gutem Licht zum Fotografieren! ;-))

Lieben Grüße

Kerstin

 

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