I see you

Eine sehr geduldige Mauereidechse ließ mich fast bis auf die minimale Fokusdistanz des Minolta 200 F4.0 Makro heran und ich war sehr von der deutlichen Spiegelung meiner selbst im Auge des Tieres überrascht. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie mich gesehen hat!

Durch die strahlende Mittagssonne und die etwas farblose Echsenhaut, bot sich ein colorkey(isher) Look an.

Ich freue mich über eure Rückmeldungen.

30% des originalen Bildausschnittes

Kommentarbereich

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Makronist

Hoi, Tobsser,

schön, dass du mal wieder hier vorbeischaust!

Du stellst ein Bild ein, das mich sehr schwanken lässt.

Von der hohen Qualität des Minoltas zeugt zum einen, dass du dich so deutlich im Auge der Eidechse spiegelst, zum anderen wirkt die Haut des Tieres so schön weich und sanft; man glaubt gerne, dass einige Fotografen dieses Objektiv als Porträtlinse hernehmen. Es war vermutlich ein tolles Erlebnis, so dicht an dieses eigentlich ja eher scheue Tier heranzukommen.

Jetzt schreibst du, dass bestimmte Umstände dich dazu bewogen haben, das Bild in s/w umzuwandeln und ein Colorkey daraus zu machen: "strahlende Mittagssonne und die etwas farblose Echsenhaut". Ich befürchte aber, das hat dem Foto nicht gut getan. Schwarz-weiß-Fotografie hat für mich normalerweise etwas geheimnisvolles. Hier will sich das Gefühl nicht einstellen.

Ich hadere auch mit der Größe der Schärfeebene. Mein Blick gleitet immer wieder vom Echsenauge weg auf den dahinterliegenden, scharfen Bereich der Haut und nimmt dort nur Trostlosigkeit wahr. Das spräche dafür, dass die Schärfe tatsächlich nicht voll auf dem Auge liegt, sondern mit dem (vom Betrachter aus gesehen) rechten Augenrand erst beginnt.

Oder liegt mein Unbehagen einfach daran, dass Eidechsen mich mit ihrer fehlenden Mimik von sich distanzieren?

Mich würde wirklich sehr das Original interessieren. Magst du es noch einstellen?

Herzliche Grüße

Mainecoon

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Makronist

Hoi Mainecoon,

danke für deine Rückmeldung.

Ich hoffe, mittlerweile stehst du wieder fest und ruhig. :)

Das Original gibt es hier zu sehen.

Die Schärfebene hätte ich nur durch einen anderen Winkel oder EBV auf das Auge begrenzen können, aber dann wäre es bei ersteren ein langweiligeres Bild im Halbprofil geworden und zweiteres schließt sich mit dem tollen Schärfeverlauf des Minolta aus.

Wenn du mich genauso scharf im Auge der Echse siehst, wie ich mich sehe, dann muss die Schärfe (auch) auf dem Auge liegen. Das drumherum steht mehrere Millimeter hervor , weshalb auch wirklich nur das Auge, bzw. die Spiegelung darin scharf ist.

Ich finde ja, die vodere Mundhälfte lächelt und der Rest macht ein "naja" draus.

Liebe Grüsse

Tobias

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Makronist

Jetzt, wo du das Lächeln erwähnst, sehe ich es auch ;-)

Schärfe wirklich sehen ist mein großes Problem beim Fotografieren; ich weiß nicht, ob es meine Augen sind oder ein über die Jahre fehltrainierter Blick auf die Dinge (im wörtlichen Sinne gemeint). Ich war davon ausgegangen, dass die Schärfe links neben dem Auge liegt, weil der Hautkranz um das Auge herum unscharf ist.

Danke für den Hinweis auf das komplette Bild. Ich empfinde es als gefälliger, spannender. Wie gut, dass wir so unterschiedliche Blicke haben!

Herzliche Grüße

Mainecoon

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Makronist

Die Schärfe liegt natürlich auch links neben dem Auge auf der "Wange" und zieht sich dann bis zum Mundwinkel, im Original ja auch noch auf dem rechten Vorderfuß. Es ist ja eine unendliche Ebene mit sehr begrenzter Tiefe, die mehr hinter als vor dem Fokuspunkt liegt. Deshalb nur die Pupille und nicht die Augenwulst, bis auf das kleine Übergansstück in Richtung Wange. Man hätte auch alles andere künstlich verschwimmen lassen, aber s.o.

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