Hornissen-Glasflügler (Sesia apiformis)
Der Hornissen-Glasflügler (Sesia apiformis) ist ein bemerkenswertes Insekt. Wer diesen Glasflügler nicht kennt, wird kaum glauben wollen, dass es sich dabei um einen Schmetterling handelt. Dieser Falter ahmt in fast perfekter Art und Weise eine Hornisse nach...
Der Hornissen-Glasflügler (Sesia apiformis) ist ein bemerkenswertes Insekt. Wer diesen Glasflügler nicht kennt, wird kaum glauben wollen, dass es sich dabei um einen Schmetterling handelt. Dieser Falter ahmt in fast perfekter Art und Weise eine Hornisse nach. Diese artübergreifende Nachahmung wird in der Biologie als Mimikry bezeichnet und ist im Tier- und Pflanzenreich weit verbreitet. Genau genommen handelt es sich dabei um die Bates’sche Mimikry, weil der Hornissen-Glasflügler ein wehrhaftes Insekt nachahmt.
Das kennen wir z.B. auch von Schwebfliegen, dem Wespenbock oder der Mistbiene. Sie alle täuschen durch ihre Farbgebung, Form und teilweise auch durch ihr Verhalten, ein stechendes Insekt vor, in dem hier gezeigten Fall ist es natürlich die namensgebende Hornisse.
Der Hinterleib dieses Glasflüglers ist abwechselnd gelb und schwarz geringt. Die Flügel liegen in Ruhestellung eng am Körper und sind in der Fläche nicht beschuppt. Lediglich die Flügelkanten und Adern tragen braune Schuppen. Im Vergleich zum Körper sind die Flügel relativ klein und schmal, also ganz anders geformt als man es bei Schmetterlingen im Allgemeinen kennt. So gleicht auch der Flug dem einer Hornisse sehr stark. Der Flügelschlag ist hochfrequent gepaart mit einem tiefen Brummton, wie man es eben auch von Hornissen kennt.
Man kann diesen Falter sehr leicht mit dem Großen Weiden-Glasflügler verwechseln. Lediglich zwei gelbe Flecken am Thorax, direkt vor dem Flügelansatz, unterscheiden ihn von diesem. Obwohl der Hornissen-Glasflügler in Mitteleuropa als häufig gilt, kennt ihn kaum jemand. Man findet sie in der Nähe von Gewässern und in offenen leicht feuchtem Gelände. Ihre Raupen ernähren sich hauptsächlich vom Holz und den Wurzeln der Zitter- und Schwarzpappeln aber auch von anderen Pappelarten und sogar Weiden. Wenn man an diesen Bäumen im unteren Stammbereich ca. 1cm große Löcher findet, so handelt es sich sicher um ein Austrittsloch eines Hornissen- oder Großen Weiden-Glasflüglers. Die Entwicklung der Raupe zum adulten Insekt dauert drei bis vier Jahre. Der Hornissen-Glasflügler fliegt von Ende Mai bis Ende Juli.
Ich denke es lohnt sich, dass man mal die unteren Stämme der Zitterpappeln genauer anschaut ;-)
Text und Fotos von:
Sven Aulenberg
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Kommentare
Unglaubliches Tier, fein…
Unglaubliches Tier, fein bebildert und beschrieben!
Habe ich noch nie gesehen. Wäre sehr schön auch mal zu entdecken. Herzlichen Dank fürs Zeigen
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