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Hallo Rene,

meine beiden Vorkommunikatoren haben ja schon einiges, fast alles wissenswerte geschrieben, aber ich möchte Dich auch noch mal ansprechen.

Es ist keine leichte Entscheidung, bei so vielen Systemen, Kameras, Objektiven usw. den Überblick zu behalten. Wie Du schon gemerkt hast, ist dem preislichen Segment keine Grenze nach oben gesetzt, da gibt es Objektive die um das Mehrfache des Kamerabodys kosten, und Kameras, da bekommt man schon einen noch einigermaßen vernünftigen Gebrauchtwagen.

Als Makrofoto-Anfänger musst Du nicht gleich so in die Vollen gehen, wie Frank und Rob schon erwähnten, ist es mit einer (Gebrauchten?) Kamera und ein bis zwei (gebrauchten) Makroobjektiven, und der von Dir erwähnten Raynox DCR fürs Erste schon mal ausreichend. 

Bedenke, die Regeln und Einstellungen im Makrobereich können abweichend wirken zu "normaler" Fotografie. Du musst sehr nah ran an Dein Motiv, die Fluchtgefahr bei Insekten ist hoch, und je größer der Abbildungsmaßstab desto näher musst Du manchmal ran. Vom Licht mal ganz abgesehen. Probiere es erst aus, mach Dich erst einmal vertraut mit der Materie, bevor Du Dich mit mehreren Tausend Euro in ein Kamerasystem stürzt.

Das Olympus System ist schon recht gut, ja es hat den kleinsten Sensor, was aber auch seine Vorteile hat. Aber die Kameras sind leicht, handlich, und das 60ger Macro ist ein Fliegengewicht. Was gerade bei Freihandaufnahmen von Vorteil ist.  Ich habe mit der OMD-EM 10 II angefangen in den Makrobereich zu wechseln, wie schon erwähnt wurde kann man bei der das Display nur nach oben und unten klappen, es lässt sich nicht drehen. Die 10 II hat jetzt meine Frau, ich hatte mir die OMD EM 5 II gebraucht gekauft, und mittlerweile die EM 5 III neu besorgt. Die EM 5 II bekommt man schon gebraucht für einen fairen Preis (vielleicht mit Standardobjektiv), ebenso das mZuiko f2.8/60mm Macro (Neupreis um 460€). Auch ein schönes Objektiv ist das Sigma 2.8/105 DG Macro EX (Vorsicht, da gibt es eine neuere Version von), da Teil geht auch schon bis 1:1. Das Olympus System hat eine Crop Faktor von 2 also 105mm wären dann 210mm Brennweite zum KB Äquivalent, Du hast dann einen Abstand zum Motiv von ca 10cm. Setzt Du dann noch eine Raynox davor, (natürlich musst Du dann wieder näher ran und mit Autofocus ist dann auch nix mehr) kommst Du auf ca. 2:1.

Du wirst sowieso bald festsellen, egal für was für eine Kamera (ein System) Du Dich entscheidest, dass Du mit manuellem Focusieren sehr sehr oft besser zurechtkommst, weil der Autofocus einfach mehr als schlecht reagiert.

Ich habe bei der EM 5 II  sowohl das Focusbreaketing, also Serienfotos mit versetztem Schärfebereich, die in einem separatem Programm (z.B. Helicon Focus pro, Zerene Stacker usw.) dann zusammengefügt werden (dem eigentlichen Stacken), als auch dem kamerainternen Stacking (ca. 15 Aufnahmen) gearbeitet, beides geht sehr schnell, aber die Stackserien die in separatem Programm bearbeitet werden hatten die bessere Qualität. Aber auch hier gilt: erst mit Einzelaufnahmen üben, dann ans Stacken ranwagen. Und wenn Du Dich mal hier rein ließt, wirst Du erfahren, dass sowohl Roland wie auch Valentin ihre Aufnahmen Freihand machen, denn bis Du das Stativ in Stellung gebracht hast, ist das Bienchen schon über alle Berge ;-)

So nun genug der Rede, Dein Kopf qualmt bestimmt schon, und die Entscheidung was nehmen kannst nur Du Dir abnehmen. Vorschlag, gehe in das Fotogeschäft Deines Vertrauens, nimm die Kameras in die Hand um das Gewicht zu spüren. Denn nichts ist schlimmer,als minutenlang zu hocken oder liegen, um die Fliege in der richtigen Position zu erwischen, und eine sauschwere Kamera mit einem Objektiveumel in den Händen zu halten dass diese langsam erlahmen und zu zittern beginnen, glaube mir ;-)

In diesem Sinne, gut Licht und liebe Grüße

Erich

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