Kaufberatung für Anfänger

Profile picture for user Rene G.
Makronist

Hallo zusammen,

bin neu hier und interessiere mich für die MakroFotografie, Insekten usw.

Ich habe bisher noch keine größere Kamera gehabt und möchte demnächst in Makrofotografie einsteigen.

Bei meinen ersten Versuchen eine Kaufliste der benötigten Dinge zusammenzustellen habe ich locker die 2000 Euro Grenze durchbrochen.

Wenn das wirklich nötig wäre, könnte ich mich ggf, dazu breitschlagen lassen auch diesen Betrag auszugeben.

Mein erster Gedanke war eine Vollformat-Kamera gebraucht.

Ich hatte mir da zuerst eine Sony A7II ausgesucht. Mit Bildstabilisator war mit wichtig.

Da ich auch auf ein Laowa UltraMakro Objektiv schiele hätte ich aber das Problem daß das Teil komplett manuell zu bedienen wäre. Da ich mir schnell schöne Ergebnisse wünsche wäre ggf. die Lernkurve hier zu lang oder zu steil. Und ich ggf. entnervt aufgebe.

Also hätte ich mich auf ein Modell mit integriertem Fokusbracketing entschieden.

Die dazugehörigen FF Kameras sind aber nicht gerade günstig.

Also hätte ich mich "notgedrungen" auf die R7 (APSC ,ImageStabilisator, FocusBracketing) konzentriert.

Ein 100mm Canon Makro Objektiv mit  AF und EF-Anschluss und Adapter häte ich mir auch noch gegönnt, da bin aber auch wieder bei über 2000 Euro.

(plus Raynox 250er und ggf. Zwischenring)

Jetzt ist meine Frage: Kann ich auch eine günstigere Canon RP (mit fokus Bracketing im Body) (deutlich günstiger) nehmen OHNE Bildstsabilisator aber mit IS Objektiv ?

Kann also eine NICHT IS Kamera von Canon den IS vom Objektiv ansprechen ?

Und macht das Sinn bzw. ist das ausreichend ?

Oder stelle ich die komplett falschen Fragen ? :) Kann ja sein :)

Das Thema Blitz hab ich erstmal ausgeklammert, ich hätte noch ein paar starke Videoleuchten.

 

Ich sehe gerade... dir RP hätte "nur" 5 Bilder/sek..reicht sowas aus ?

 

 

Schöne Grüße

Rene

Kommentare

Profile picture for user Frank Jäger
Makronist

Moin Rene!
Makrofotografie ab ca. Abbildungsmapstab 1:2 ist ein Kampf mit der Tiefenschärfe.
Manchmal reicht starkes Abblenden (max. f11), aber oft muss man mehrere Aufnahmen kombinieren, um einen "Bereich" scharf abzubilden (Focus-Stacking).
Beides benötigt viel Licht welches man z.B. im Wald in Form eine Blitzes mitbringen muss. Bei hellem aber bedecktem Himmel im Freiland geht es auch mal ohne. Direktes Sonnenlicht ist meist nicht brauchbar.
Jedenfalls macht das angestrebte "Vollformat" das Problem von Tiefeschärfe und somit Lichtbedarf um den (Crop-) Faktor 2 schwieriger und dabei auch noch teurer.
Anders gesagt: Wieso eine "größere Kamera" für "kleinere Motive" wählen?

Ich würde daher vorschlagen, mit einem System im Format MFT zu beginnen. Eine (gebrauchte) Olympus E-M5 wäre ein kostengünstiger und tragfähiger (geringes Gewicht) Einstieg. Das OLY 60mm ist ein beliebtes Objektiv bis 1:1. Mit Zwischenringen und/oder einer Raynox-Vorsatzlinse erweitert man das (ebenfalls kostengünstig) bis zum ABM 2:1.

Wenn man der Linie treu bleibt kann man später zur E-M1 oder OM-1 wechseln.
Das "Laowa UltraMakro" passt leider nicht an MFT aber für nächstes Jahr ist bei OM-Solutions ein neues Makro angekündigt, dass ohne "Anbauten" den ABM 2:1 schafft. Ich fürchte nur, beim Preis werde ich blass werden.

Ein Blitz erzeugt durch die kurze Abbrennzeit eine kürzere Belichtungszeit als die an der Kamera eingestellte Verschlusszeit. Bei einer Videoleuchte ist das nicht so. Ich würde daher für Aufnahmen ohne Stativ den Blitz bevorzugen. Ich verwende einen älteren Metz-Blitz (wird nicht mehr gebaut) mit Eigenbau-Diffusor. Der erfüllt noch gut seinen Zweck. Das sollte also kein Kostentreiber sein.

MfG
Frank

Profile picture for user Rob
Makronist

Hallo Rene,

schön, dass du dich für diese Art der Fotografie interessierst und den Makrotreff gefunden hast. Hier ist man gut aufgehoben!

Ohne eine Beschreibung, für welche Motive du dich primär interessierst, ist es fast unmöglich, hier gute Tipps zu geben. Wenn du über Vollformat mit Sensorstabilisierung und Fokusbracketing (Stacken ist dann im Nachhinein notwendig) nachdenkst und auch ein automatisches Makroobjektiv wünschst und gleich große Abbildungsmaßstäbe erreichen willst, reicht das Budget wohl nicht aus. Auch mit einer Kamera ohne Bracketing-Funktion ist es möglich, Fokus-Stacking zu machen. Dafür muss dann ein Makroschlitten verwendet werden oder eine versierte Technik, wie du die Kamera minimal und stabil bewegen kannst, um die Bilder in einer Software später gut zusammenfügen zu können.

Insbesondere beim Einstieg in die Makrofotografie macht es vielleicht Sinn, zunächst heraus zu finden, was du genau machen möchtest. Ich stimme Frank zu, dass ein kleinerer Sensor (MFT, APS-C) Sinn machen kann. Die Objektive sind dann in aller Regel auch etwas günstiger.

Ich habe für mich herausgefunden, dass ich, auch wenn ich bis ABM 2:1 (am APS-C Sensor) vordringe, nach wie vor ohne Fokus-Stacking klar komme. Bei moderateren ABMs zwischen 1:4 und 1:1 ist abblenden schon auch ein Weg, so lange die Schärfe richtig liegt (bei Tieren: Auge muss scharf sein). Nehmen wir als Beispiel mal eine Honigbiene. Wenn du hier an einem APS-C Sensor mit ABMs um die 1:1,5 arbeitest und auf f/11 abblendest und gutes Licht hast, kannst du wirklich ausreichend Details und Schärfentiefe herausholen. Es hängt einfach stark davon ab, was du fotografieren möchtest. Die Fluchtdistanz verschiedener Tiere spielt dann auch eine große Rolle bei der Wahl der Brennweite.

Ein günstiger Einstieg in die Makrofotografie, der gleichzeitig auch zu guten Ergebnissen führt ist definitiv möglich. Die Entscheidung für ein Kamerasystem ist nicht ganz leicht, denn die Auswahl der Objektive (Ausnahme: adaptierte Altgläser) hängt einfach davon ab. Mit Olympus und Canon habe ich leider keine Erfahrungen. Mit Olympus arbeiten einige hier im Forum. Ich arbeite mit Sony APS-C und Fuji APS-C Kameras. Eine Fuji XT-3 oder XT-4 beispielsweise mit dem manuellen Laowa 65mm (sehr scharfes Teil!) wäre das, was ich mir kaufen würde, wenn ich jetzt nochmal frisch starten würde. Wenn du merkst, dass du sehr große ABMs magst, ist es dann ja auch noch möglich, ein automatisches Objektiv später zu zukaufen welches das interne Bracketing unterstützt.

Gerade bei Einzelbildern hat ein Blitz einfach einen entscheidenden Vorteil. Durch die kurze Abbrenndauer kann Verwacklung/Bewegungsunschärfe vermieden werden und die kommt insbesondere bei großen ABMs sehr schnell ins Spiel. Dieser Weg spielt die Möglichkeiten eines stabilisierten Sensors locker aus.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiter helfen! Es ist nur meine Sicht und jeder muss seinen Weg finden. Mir wäre es zu anstrengend, als Anfänger direkt mit Fokus-Stacking zu starten. Schau dir mal die Bilder vom Uli hier im Forum an. Er verwendet große bis sehr große ABMs und betreibt großen Aufwand, um solche Ergebnisse zu erhalten. Wenn du, wie du schreibst Bedenken hast, entnervt aufzugeben, wenn nicht schnell gute Ergebnisse entstehen, wäre es wohl ratsam, nicht zu viel auf einmal zu wollen. Ich würde dann wirklich erstmal mit etwas größeren Insekten oder Motiven starten, erstmal Einzelbilder erstellen und mich mit den Kamera- und Objektiv-Einstellungen befassen. Alles andere kann dann ja noch folgen...

Schöne Grüße

Rob

 

 

 

Profile picture for user Rene G.
Makronist

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure sehr ausfühlichen Asuführunngen und Tips.

Was ich wohl vergessen hatte zu erwähnen, ist das ich gern erstmal mit Bienen/Käfern/Wanzen anfangen würde. Und wann das gut läuft gern auch mit den Köpfen dieser im Grossformat :)

Ich werd wohl nochmal in  mich gehen und meinen gefühlt zehnten Entschluss für ein Kamerasystem nochmal umzustossen. Aber es soll auch gut bedacht sein.

@Frank

Danke für die Olympus Idee, die werde ich mal nachverfolgen. Man muss ja vlt wirklich nicht soo viel Geld ausgeben wenn es nicht nötig ist. Mit dem Oly 60mm meinst du das Olympus 60mm Makro f.2,8 ?

@Rob

du schreibst, ich könnte bei Sony später ein automatisches Objektiv dazukaufen welches das interne Bracketing unterstüzt...leider ist mir bei einer bisherigen Recherche noch keine SonyKamera aufgefallen ( habe auch nicht explizit gesucht) mit diesem integriertem Feature. Hast du da eine spezielle im Kopf ?

Viele Grüße

Rene

 

 

 

Profile picture for user Rob
Makronist

Hallo Rene,

danke für die Antwort! Bei Sony schaut es nicht gut aus, was Fokus-Bracketing angeht. Bei Fuji gibt es viele Modelle, die das anbieten. Bei Olympus gibt es nicht nur Bracketing, sondern auch die interne Verrechnung der Bilder (Fokus-Stacking). Ich kenne mich bei diesen Funktionen nicht gut aus aber vermute, dass die Profis lieber auf Zusatzprogramme zurückgreifen, um die Bilder zu verrechnen. Die Motive und die Kamera müssen sehr stabil stehen, damit sowas überhaupt möglich ist. Die Verwendung eines Makro-Schlittens ist, wenn man eh ein Stativ verwendet, ein guter Workaround. Damit lässt sich die Position der Kamera (und Schärfe) in kleinsten Schritten verschieben. Für den Anfang würde ich erstmal von den extremen AMBs abraten. Selektive Schärfe und moderate AMBs haben auch ihren Reiz. Dieses Foto des Ampfer-Spitzmaulrüsslers ist ein Beispiel, wo ein Einzelbild auch bei 2:1 geklappt hat.

Grundsätzlich von Vollformat abraten wollte ich übrigens nicht. Eine gebrauchte Vollformat Kamera und ein 100mm Makro von Canon, Sigma (105mm) oder Sony (90mm) ist auch ein möglicher Weg. Raynox Nahlinsen oder Zwischenringe bringen dich dann näher ran.

Schöne Grüße

Rob

Profile picture for user Frank Jäger
Makronist

Ich nutze für das Focus-Stacking ausschließlich die Kamera-Funktion "Belichtungsreihe / Focus BKT" der Olympus-Kamera. Dabei verschiebt die Kamera den Focus mit dem (automatischen) Objektiv in festgelegten Abständen von vorne nach hinten. Manuelle Verschiebung (Schlitten, Freihand) habe ich noch nicht probiert.

Die interne Verrechnung nutze ich dabei aber nicht. Manchmal merkt man schon während der Reihe, dass es nichts wird, z.B. weil das Motiv sich bewegt hat. Dann läuft das trotzdem zu ende. Oder weiß jemand, wie man das abbrechen kann?
Das Verrechnen würde dann ein paar weitere Sekunden dauern, erst dann wäre man bereit für die nächste Serie.

In vielen Fällen gibt es nur kleine Bewegungen (ein Fühler, ein Fuß). Dann kann man die Serie trotzdem verwenden indem man die Retusche-Funktion der Stacking-Software verwendet und den Fühler gezielt aus einer einzelnen Aufnahme nimmt und nicht automatisch überblendet. Für das in der Kamera intern verrechnete Ergebnis steht keine Retusche zur Verfügung. Das Ergebnis wird auch nur als JPG geliefert, was die Möglichkeiten der Nachverarbeitung einschränkt. Auch die Anzahl der Bilder ist dabei eingeschränkt.

Meine Stacking-Software (Zerene) hat zwei Methoden. Die eine (DMap) macht schöne Oberflächen z.B. Facettenaugen, hat aber Schwächen wenn die Tiefe verspringt. Man hat dann "Halos" (unscharfe Bereiche) um die Ränder z.B. um die Beine und Schlieren im Hintergrund. Die andere Methode (PMax) erzeugt keine Halos, neigt aber zu sehr harten Kontrasten auf Oberflächen.

Mit der Retusche nehme ich PMax als Basis, mit weichem Pinsel fülle ich die Flächen aus DMap und korrigiere ggf. die Fühler aus Einzelbildern.

Focus-Stacking funktioniert meist gut mit Käfern, Wanzen oder Fliegen, die halten auch mal kurz still.

Bienen oder Hummeln bei der Nahrungssuche habe ich noch nie mit einer Serie erwischt, weil die eigentlich immer in Bewegung sind.

Gruß
Frank

Profile picture for user Frank Jäger
Makronist

Ja genau, ich meinte das "Olympus 60mm Makro f.2,8".

Anfänglich hatte ich auch mal das Olympus 30mm, aber mit dem muss man zu nah ran, das ist für Insekten nicht praktikabel (Flucht, Abschattung).

Ich nutze das Objektiv meist mit Autofocus und im Modus "Belichtungsreihe / Focus BKT".

Seitlich ist ein Wählschalter mit dem man einen Entfernungsbereich vorwählen kann, damit ist der Focus schneller. Man kann das Objektiv damit auch in die Stellung auf 1:1 (kürzeste Entfernung) fahren ohne in den Modus manuelles Focussieren zu wechseln. Dann kann man sich mit der Sucherschärfe an diese Entfernung heran zu tasten (nächstgelegener Fuß oder Auge), dann ggf. ein kleines Stück zurück und Auto-Focus benutzen.

Manuelles Focussieren macht m.E. nur Sinn in Verbindung mit einem Stativ.

Profile picture for user Rene G.
Makronist

Hallo Frank,

die Olympus Idee werde ich wohl wirklich weiterverfolgen.

Gehe ich recht in der Annahme, dass ich dazu aber mindestens die EM5 II haben muss ?

Die erste EM5 scheint kein Fokus Bracketing zu haben, nach dem was ich auf

https://asia.olympus-imaging.com/product/dslr/em5/spec.html

gefunden habe.

Demnach sollte ich bei ca. 300 Euro für die Kamera und 350 Euro für das Objektiv sein.

Dann noch gebrauchten Blitz für 100 ? Euro? Mit eigenbau Diffusor.

Dann bin ich ja schon durch mit meinem Startinvestment :)

Ich werde das jetzt einfach mal noch ein bis zwei Tage sacken lassen und wohl dann in die Beschaffung gehen.

Vielen Dank auch an Rob

Ich melde mich wenn ich startklar bin :)

Profile picture for user Frank Jäger
Makronist

Hallo Rob,
ich besitze die "E-M5 Mk. II" (gekauft 2015) und die hat den Menüpunkt "Belichtungsreihe / Focus BKT" mit der Zusatzoption "Focus Stacking", also mit "interner Verrechnung" des Ergebnis-Bildes.

Ich besitze auch eine "E-M10 Mk. II" (Umgebaut auf Infrarot) und die hat auch schon "Focus BKT", aber ohne "Stacking". Die ist nicht abgedichtet und der Monitor ist nicht zum Drehen.
Oben habe ich ausgeführt, warum ich das interne Stacking nicht verwende. Somit könnte eine 10.2 für den Einstieg schon reichen.

Bei diesen beiden Kameras habe ich das "Focus BKT" in der Praxis aber noch nicht verwendet. Als ich mit Makro begonnen habe, besaß ich schon die "EM1 Mark II" (gek. 2018), die ich seit dem hauptsächlich benutze.

Zur Ur-E-M5 kann ich nichts sagen.

Wie viel Geld du investieren willst, um auf aktuellere oder bessere Modelle zu gehen, musst du selbst abwägen. Ich habe früher auch oft gebrauchte Kameras gekauft und somit nicht die aktuellen Modelle. Manchmal ärgere ich mich beim Durchschauen meines Archivs, dass ich jahrelang mit nur 1,5 Megapixel (Bridgekamera Olympus 100RS, gekauft 2002) fotografiert habe oder wenn ich die verrauschten Bilder der "Pen E-P1" (Gebr. 2012) anschaue, die bei wenig Licht aufgenommen wurden. Die E-P3 (2013) war schon viel besser.

Die Bilder aus dieser Zeit kann ich jetzt nicht mehr "wiederholen".

Die 1.2 ist schneller, hat mehr Auflösung, hat Phasen-Autofocus usw.
Aber irgendwo muss man eben den Aufwand begrenzen weil es immer wieder etwas Besseres oder Neueres gibt. Wenn der Einstieg erfolgreich ist, kannst du den Body ja später austauschen, die Objektive bleiben kompatibel wenn du im System bleibst.

Das 60mm MFT passt z.B. auch an die Kameras von Panasonic. Da macht man Focus-Stacking mit Video, auch ein interessanter Ansatz.

Frank

Profile picture for user Erich Müller

Hallo Rene,

meine beiden Vorkommunikatoren haben ja schon einiges, fast alles wissenswerte geschrieben, aber ich möchte Dich auch noch mal ansprechen.

Es ist keine leichte Entscheidung, bei so vielen Systemen, Kameras, Objektiven usw. den Überblick zu behalten. Wie Du schon gemerkt hast, ist dem preislichen Segment keine Grenze nach oben gesetzt, da gibt es Objektive die um das Mehrfache des Kamerabodys kosten, und Kameras, da bekommt man schon einen noch einigermaßen vernünftigen Gebrauchtwagen.

Als Makrofoto-Anfänger musst Du nicht gleich so in die Vollen gehen, wie Frank und Rob schon erwähnten, ist es mit einer (Gebrauchten?) Kamera und ein bis zwei (gebrauchten) Makroobjektiven, und der von Dir erwähnten Raynox DCR fürs Erste schon mal ausreichend. 

Bedenke, die Regeln und Einstellungen im Makrobereich können abweichend wirken zu "normaler" Fotografie. Du musst sehr nah ran an Dein Motiv, die Fluchtgefahr bei Insekten ist hoch, und je größer der Abbildungsmaßstab desto näher musst Du manchmal ran. Vom Licht mal ganz abgesehen. Probiere es erst aus, mach Dich erst einmal vertraut mit der Materie, bevor Du Dich mit mehreren Tausend Euro in ein Kamerasystem stürzt.

Das Olympus System ist schon recht gut, ja es hat den kleinsten Sensor, was aber auch seine Vorteile hat. Aber die Kameras sind leicht, handlich, und das 60ger Macro ist ein Fliegengewicht. Was gerade bei Freihandaufnahmen von Vorteil ist.  Ich habe mit der OMD-EM 10 II angefangen in den Makrobereich zu wechseln, wie schon erwähnt wurde kann man bei der das Display nur nach oben und unten klappen, es lässt sich nicht drehen. Die 10 II hat jetzt meine Frau, ich hatte mir die OMD EM 5 II gebraucht gekauft, und mittlerweile die EM 5 III neu besorgt. Die EM 5 II bekommt man schon gebraucht für einen fairen Preis (vielleicht mit Standardobjektiv), ebenso das mZuiko f2.8/60mm Macro (Neupreis um 460€). Auch ein schönes Objektiv ist das Sigma 2.8/105 DG Macro EX (Vorsicht, da gibt es eine neuere Version von), da Teil geht auch schon bis 1:1. Das Olympus System hat eine Crop Faktor von 2 also 105mm wären dann 210mm Brennweite zum KB Äquivalent, Du hast dann einen Abstand zum Motiv von ca 10cm. Setzt Du dann noch eine Raynox davor, (natürlich musst Du dann wieder näher ran und mit Autofocus ist dann auch nix mehr) kommst Du auf ca. 2:1.

Du wirst sowieso bald festsellen, egal für was für eine Kamera (ein System) Du Dich entscheidest, dass Du mit manuellem Focusieren sehr sehr oft besser zurechtkommst, weil der Autofocus einfach mehr als schlecht reagiert.

Ich habe bei der EM 5 II  sowohl das Focusbreaketing, also Serienfotos mit versetztem Schärfebereich, die in einem separatem Programm (z.B. Helicon Focus pro, Zerene Stacker usw.) dann zusammengefügt werden (dem eigentlichen Stacken), als auch dem kamerainternen Stacking (ca. 15 Aufnahmen) gearbeitet, beides geht sehr schnell, aber die Stackserien die in separatem Programm bearbeitet werden hatten die bessere Qualität. Aber auch hier gilt: erst mit Einzelaufnahmen üben, dann ans Stacken ranwagen. Und wenn Du Dich mal hier rein ließt, wirst Du erfahren, dass sowohl Roland wie auch Valentin ihre Aufnahmen Freihand machen, denn bis Du das Stativ in Stellung gebracht hast, ist das Bienchen schon über alle Berge ;-)

So nun genug der Rede, Dein Kopf qualmt bestimmt schon, und die Entscheidung was nehmen kannst nur Du Dir abnehmen. Vorschlag, gehe in das Fotogeschäft Deines Vertrauens, nimm die Kameras in die Hand um das Gewicht zu spüren. Denn nichts ist schlimmer,als minutenlang zu hocken oder liegen, um die Fliege in der richtigen Position zu erwischen, und eine sauschwere Kamera mit einem Objektiveumel in den Händen zu halten dass diese langsam erlahmen und zu zittern beginnen, glaube mir ;-)

In diesem Sinne, gut Licht und liebe Grüße

Erich

Profile picture for user Rene G.
Makronist

Sodele,

schöne RestWeichnachtstunden wünsche ich euch noch.

Die letzten Beiträge hatte ich leider übersehen.

Aber ich wollte euch ja noch verkünden, dass ich jetzt Besitzer einer EM5II und des passenden 60mm MakrosObjektivs bin.

Die Steuerung finde ich ehrilch gesatgtr noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein paar Sachen habe ich schon hinbekommen.

Meine ersten Versuche habe ich an Kugelschreiberspitzen, Ohrenstäbchen und FliesenFugenkreuzen gemacht.

Mein erstes reales Modell war heute eine verirrte Wanze in unserer Wohnung, die musste für mich herhalten :)

[siehe Bild]

Bin sehr stolt darauf, dass man auch die Facettenaugen erkennt. Ich denke für den Anfang kann sich das wirklich sehen lassen. Da hatte ich mich heute sehr gefreut, dass das geklappt hat. Wenn auch sicherlich noch hier und da etwas verbesserungswürdig ist.

Also Stackingsoftware hatte ich PicoLay verwendet, nachdem mir CombineZP andauernd abgestürzt ist.

Also Lichtquelle hatte ich noch ein Ringlicht, ich denke das erfüllte erstmal seinen Zweck.

Das Bild habe ich aber "ausnahmsweise" so um die 20% verschnitten (10% sind ja erlaubt hier hatte ich gelesen), ist ja nur mal ein kleiner "Beweis" von mir dass das auch wirklich funktioniert.

Ich freu mich schon wenn ich mit der Kamera-Software noch etwas vertrauter bin und wenn die Raynox250 und die Zwischenringe bei mir eintreffen.

Danke nochmals an alle Tipgeber :)

Profile picture for user Erich Müller

Hallo René, 

ein Buchtip zur OMD EM 5 II: 

„Das Buch zur Kamera“ von Frank Späth

Eine gute Hilfe, dort werden Einstellungen usw der EM5 Mark II genau erklärt. Das Menü ist sehr umfangreich und manchmal unübersichtlich, da kommt so eine Hilfe gut.

Gruß

Erich

Profile picture for user Rene G.
Makronist

Vielen Dank für den Buchtip.

Ich hatte aber glücklicherweise zu meiner Kamera schon ein zusätzliches eBook bekommen.

Jetzt habe ich aber ein neues "Problem/chen".

Die Raynox250 ist jetzt angekommen, nur passt die leider nicht auf mein Makro 60mm..ich vermute das ist ein generelles Problem mit den MFT Sensoren und den passenden Objektiven, die sind nicht gross genug, oder ?!

Oder anders ausgedrückt, die Raynox250 ist zu gross und passt nicht auf mein Objektiv.

Habe ich jetzt nur die falsche "Variante" gekauft ? oder muss ich mir diesbezüglich was anderes ausdenken und die Vorsatzlinse zurückschicken.

 

Bei den Zwischenringen habe ich beim ersten Ausprobieren nicht wirklich einen Effekt bemerkt, das muss ich mir aber nochmal genauer anschauen.

Viele Grüße

René

 

Profile picture for user Klaus.i.

Makronist

Hallo René,

es gibt mehrere Möglichkeiten die Raynox-Linse an das Olympus 60 mm zu adaptieren.

  • Verwendung eines Adapters 46 auf 52 mm. Dann kannst du die Raynox mit dem Schnappadapter befestigen
  • Adapter 46 auf 43. Dann kannst du die Raynox 250 aus dem Schnappadapter heraus drehen und direkt auf das Objektiv schrauben.

Ich verwende den 46 43 und bin damit zufrieden. Ich finde meine damalige Bezugsquelle für den Adapter gerade nicht. Ich schaue aber morgen nochmal nach.

Gruß
Klaus

Edit: Ich denke der ist es:
https://www.foto-koester.de/objektive/adapter/386684/kaiser-fototechnik…

 

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