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Makronist

Hallo Rene,

schön, dass du dich für diese Art der Fotografie interessierst und den Makrotreff gefunden hast. Hier ist man gut aufgehoben!

Ohne eine Beschreibung, für welche Motive du dich primär interessierst, ist es fast unmöglich, hier gute Tipps zu geben. Wenn du über Vollformat mit Sensorstabilisierung und Fokusbracketing (Stacken ist dann im Nachhinein notwendig) nachdenkst und auch ein automatisches Makroobjektiv wünschst und gleich große Abbildungsmaßstäbe erreichen willst, reicht das Budget wohl nicht aus. Auch mit einer Kamera ohne Bracketing-Funktion ist es möglich, Fokus-Stacking zu machen. Dafür muss dann ein Makroschlitten verwendet werden oder eine versierte Technik, wie du die Kamera minimal und stabil bewegen kannst, um die Bilder in einer Software später gut zusammenfügen zu können.

Insbesondere beim Einstieg in die Makrofotografie macht es vielleicht Sinn, zunächst heraus zu finden, was du genau machen möchtest. Ich stimme Frank zu, dass ein kleinerer Sensor (MFT, APS-C) Sinn machen kann. Die Objektive sind dann in aller Regel auch etwas günstiger.

Ich habe für mich herausgefunden, dass ich, auch wenn ich bis ABM 2:1 (am APS-C Sensor) vordringe, nach wie vor ohne Fokus-Stacking klar komme. Bei moderateren ABMs zwischen 1:4 und 1:1 ist abblenden schon auch ein Weg, so lange die Schärfe richtig liegt (bei Tieren: Auge muss scharf sein). Nehmen wir als Beispiel mal eine Honigbiene. Wenn du hier an einem APS-C Sensor mit ABMs um die 1:1,5 arbeitest und auf f/11 abblendest und gutes Licht hast, kannst du wirklich ausreichend Details und Schärfentiefe herausholen. Es hängt einfach stark davon ab, was du fotografieren möchtest. Die Fluchtdistanz verschiedener Tiere spielt dann auch eine große Rolle bei der Wahl der Brennweite.

Ein günstiger Einstieg in die Makrofotografie, der gleichzeitig auch zu guten Ergebnissen führt ist definitiv möglich. Die Entscheidung für ein Kamerasystem ist nicht ganz leicht, denn die Auswahl der Objektive (Ausnahme: adaptierte Altgläser) hängt einfach davon ab. Mit Olympus und Canon habe ich leider keine Erfahrungen. Mit Olympus arbeiten einige hier im Forum. Ich arbeite mit Sony APS-C und Fuji APS-C Kameras. Eine Fuji XT-3 oder XT-4 beispielsweise mit dem manuellen Laowa 65mm (sehr scharfes Teil!) wäre das, was ich mir kaufen würde, wenn ich jetzt nochmal frisch starten würde. Wenn du merkst, dass du sehr große ABMs magst, ist es dann ja auch noch möglich, ein automatisches Objektiv später zu zukaufen welches das interne Bracketing unterstützt.

Gerade bei Einzelbildern hat ein Blitz einfach einen entscheidenden Vorteil. Durch die kurze Abbrenndauer kann Verwacklung/Bewegungsunschärfe vermieden werden und die kommt insbesondere bei großen ABMs sehr schnell ins Spiel. Dieser Weg spielt die Möglichkeiten eines stabilisierten Sensors locker aus.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiter helfen! Es ist nur meine Sicht und jeder muss seinen Weg finden. Mir wäre es zu anstrengend, als Anfänger direkt mit Fokus-Stacking zu starten. Schau dir mal die Bilder vom Uli hier im Forum an. Er verwendet große bis sehr große ABMs und betreibt großen Aufwand, um solche Ergebnisse zu erhalten. Wenn du, wie du schreibst Bedenken hast, entnervt aufzugeben, wenn nicht schnell gute Ergebnisse entstehen, wäre es wohl ratsam, nicht zu viel auf einmal zu wollen. Ich würde dann wirklich erstmal mit etwas größeren Insekten oder Motiven starten, erstmal Einzelbilder erstellen und mich mit den Kamera- und Objektiv-Einstellungen befassen. Alles andere kann dann ja noch folgen...

Schöne Grüße

Rob

 

 

 

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