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ADMIN

Hallo Klaus,

ich vermute mal, das Foto ist von Dir, und nicht von Deiner Frau Babette!? DU gabst an, dass Du mit der Nikon 1 J1 arbeitest ...

Du hast ein Portrait der Großen Sumpfschwebfliege eingestellt. Das ist ein wunderschönes Insekt, das danach "schreit", abgelichtet zu werden.

Du hast Dir auf das von Dir verwendete Zoomobjektiv eine ganze Menge Dioptrien draufgesetzt! Damit stößt Du in einen Abbildungsmaßstab hinein, bei dem es ganz schnell "brennt". Ich will damit sagen, dass Du bei derart starken Vergrößerungen an eine ganze Menge fotophysikalische Grenzen stößt - und genau das sieht man bei Deinem Foto. Abgesehen davon, dass die "eingestellte" Schärfe nicht auf den Facettenaugen, sondern dahinter auf dem Ansatz der Fliegenbrust (Thorax) liegt, ist das gesamte Foto latent unscharf. Das liegt vor allem an der von Dir gewählten Blende 13. Bei diesem Abbildungsmaßstab ist sie zu klein, das Ergebnis sind sogenannte "Beugungsunschärfen". Passt das Verhältnis Blende / Abbildungsmaßstab nicht, sind diese Beugungsunschärfen unvermeidbar. Hierzu hat Valentin hier auf Makrotreff eine Übersicht erstellt. Du findest sie hier:

http://www.makro-treff.de/arti...

Der hohe ISO-Wert von 1600 ist zwar hinsichtlich der Belichtungszeit von 1/320 s sinnvoll, trägt aber zur insgesamt flauen Bildwirkung mit bei. Auch hier möglichst nicht ganz so hoch gehen, was ja auch bei der Wahl einer etwas mehr geöffneten Blende möglich ist.

Insgesamt reizt Du Deine vorhandene Technik (Kamera und Objektiv) extrem stark aus, ja überreizt sie eigentlich schon. Ein Zoomobjektiv ist nicht für solch extreme Vergrößerungen gerechnet, auch wenn sie beispielsweise mittels Vorsatzlinsen realisierbar sind. Hier offenbart die digitale Fotografie solche Überreizungen fast noch mehr als früher die analoge.

Lösung:
Gehe nicht so nah ran ans Motiv! Wähle einen weniger extremen Abbildungsmaßstab, bei dem das gesamte Insekt + Umgebung in einem harmonischen Verhältnis zueinander Platz finden. Dann ist es auch leichter, die bei der Makrofotografie übliche geringe Schärfentiefe genau auf den gewünschten Punkt zu platzieren. Wähle erst einmal Blendeneinstellungen bis max. Blende 8, weil der Grob-Faktor Deiner Kamera die Beugungsunschärfe noch weiter "runterzieht". Experimentiere hier auch mit verschiedenen Blendenwerten am gleichen Motiv und vergleiche anschließend deren Auswirkungen vor allem in Hinblick auf die Punktschärfe. Da hast Du mit Deiner Kamera eine Menge tolle Möglichkeiten, auch bei der Erstellung von Makrofotos. Und das von Dir gewählte Gebiet der Insektenfotografie ist eines der spannendsten ...

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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