Insekten

Hallo Marita,

das ist die Rhododendronzikade (Graphocephala fennabi). Wie der Name schon sagt, lebt und saugt sie auf kultivierten Rhododendren. Fertig entwickelte Zikaden sind gelegentlich auch auf anderen Gehölzen zu finden.

Sie stammt aus Nordamerika und wurde bei uns in Deutschland erstmals 1978 nachgewiesen. Mittlerweile ist sie in ganz Deutschland verbreitet und sorgt dafür, dass die Menschen erkennen, dass nicht immer alles ganz so toll ist, was sie mit der guten Natur so alles machen: Sie überträgt die Knospenfäule (Pycnostysanus azaleae) an Rhododendren und zwingt ihn stellenweise ganz schön in die Knie.

Schön anzuschauen ist sie trotzdem – und immer ein gutes Makromotiv .-)!

Zum Foto:

Bildaufteilung

Achte darauf, ein seitlich fotografiertes Tier so ins Bild zu setzen, dass es ins Bild hineinschaut. Hier in diesem Fall hätte dies bedeutete, die Zikade nach recht, bestenfalls sogar nach rechts oben zu platzieren, sodass sie dann nach links (unten) ins Bild hinein schaut. Das bringt eine große Harmonie ins Bild.

ISO-Wert

Der ISO-Wert 1600 ist für den Makrobereich recht hoch. Hier gelten etwas andere "Gesetzte" als in der normalen Fotografie. Werden kleine Dinge mit der Kamera groß herausfotografiert, möchte das Betrachterauge auch alle (kleinen) Details scharf und brillant sehen. In der Landschaftsfotografie oder auch anderen fotografischen Bereichen verzeiht es da deutlich mehr.

Nun ist beim Bild oben folgendes passiert. Infolge des hohen ISO-Wertes ist Rauschen entstanden, das wieder entrauscht wurde. Das Ergebnis sind teils bildzerstörende Artefakte. Und: Die Bilddetails sind größtenteils flöten.

LÖSUNG:
Den ISO-Wert senken, möglichst nicht über 800 gehen, besser noch niedriger. Im Gegenzug dazu beim Bild oben die Blende um eine Stufe öffnen. Blende 5,6 hätte bei dieser schmalen Zikade ausgereicht, sie komplett in die Schärfeebene dieser Blende 5.6 zu bekommen.
Gegebenenfalls zusätzlich die Verschlusszeit noch etwas verlängern, wenn´s geht, auf 1/60s. Die Zikade bewegt sich nicht. Du musst also nur Dich selbst und Deine Eigenbewegung kontrollieren. Hierbei beim Freihand-Fotografieren gut aufstützen. Wenn´s nicht anders geht, ein Stativ zur Hilfe nehmen – was ich aber auch so gut wie nie mache, dazu bin ich zu puristisch und zu faul :-). Aber die eigene Stabilisierung kann man sehr gut üben und damit zu fantastisch langen Zeiten kommen.

Was bleibt ist ein faszinierendes Insekt mit einem wunderschönen grün-roten Farbenspiel, das mit dem Grün des Blattes sehr gut harmoniert – was kein Zufall ist :-)!

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland