Jetzt wird´s wärmer – und die Lichter und Schatten der zunehmend kräftigen Sonne tanzen um die zarten, weißen Krokusse herum.
Mit kleinerem Maßstab aufgenommen, wirkte das Bokeh zu stark, zu kräftig hinter den feinen Krokusblüten. Erst als ich den Blüten durch Vergrößerung des Abbildungsmaßstabs mehr Bildfläche zukommen ließ und dadurch gleichzeitig den Hintergrundstrukturen etwas Kraft nahm, passte das Verhältnis der zarten weißen Blätter zu den tanzenden Lichtspielen der bereits härteren Frühlingssonne im Hintergrund.
Dies ist ein Beispiel dafür, wie man als Vintage-Makrofotograf ganz einfach recht großen Einfluss nehmen kann auf die Bildwirkung, hier vor allem auf den Grad und die Ausprägung der Malcharakteristik. Die alten Objektive sind ein wunderbares Werkzeug, das – richtig eingesetzt – die Kreativität des Fotografen massiv unterstützen.
Kommentare
Hallo Roland,ein Traum…
Hallo Roland,
ein Traum-Krokus! Die Bokeh Bubbles spiegeln wunderbar die Form der Krokus- Blätter wider. Sehr geschickt gemacht ist natürlich auch, wie der Krokus sich förmlich aus dem Bild lehnt, das weist dem Bokeh seinen Platz als Unterstützer zu.
Liebe Grüße
Inga
ADMIN
Hallo Inga,ja, diese weißen…
Hallo Inga,
ja, diese weißen Krokusse haben was ganz was Edles :-) – sind aber mit ihren (über-)strahlend weißen Blättern insbesondere für viele der Objektiv-Oldies eine echte Herausforderung. Aber wenn ´s klappt, dann unterstreichen sie die wunderbare Ausstrahlung dieser tollen Frühblüher.
Liebe Grüße
Roland
Hallo Roland,mich würde…
Hallo Roland,
mich würde interessieren, ob es bei der Bildbearbeitung erforderlich war, neben der Vergrößerung des Abbildungsmaßstabs der Blütenblätter auch die stärksten Helligkeitsspitzen des Sonnenlichts im Bokeh etwas "herunterzudimmen", so dass sie auch von der Helligkeit her und nicht nur von der Flächengröße her nicht zu stark wirkten. Ggf. könnte man kann die schöne Bildwirkung Deines Fotos bei zu starkem Sonnenlicht auch durch eine Blendenkorrektur (-1 ?) und anschließendes vorsichtiges Aufhellen der Blüte bei der Entwicklung erreichen.
Im Idealfall trifft man die Sonne tatsächlich so an, wie im Foto zu sehen.
Viele Grüße
Jürgen
ADMIN
Hallo Jürgen…
Hallo Jürgen,
Abbildungsmaßstab
Zunächst noch eine Erläuterung zur Erhöhung des Abbildungsmaßstabs:
Ich habe den Abbildungsmaßstab NICHT in der Bildbearbeitung erhöht – das wäre hier nur mittels eines Crops, also einer nachträglichen Bildbeschneidung, möglich. Dadurch hätte sich zwar auch das Verhältnis der Blütenblattflächen zum Hintergrund geändert, NICHT aber der Hintergrund bezüglich seiner Abbildungscharakteristik. Ich habe also den Abbildungsmaßstab beim Fotografieren verändert, indem ich näher an das Motiv herangegangen bin. Nur so ändern sich die Abstände Kamera – Motiv und Motiv – Hintergrund zueinander, was dann erst Einfluss auf die Abbildungscharakteristik des Hintergrunds hat.
Weiße Blütenblätter
Ich nehme bei der Bildbearbeitung routinemäßig die Spitzen reiner Weißtöne etwas zurück, um die Durchzeichnung dort ein wenig zu erhöhen. Aber wie gesagt, das entspricht einer generellen Vorgehensweise.
Würde die Sonne auf die weißen Blütenblätter scheinen, würde einem nichts anderes übrig bleiben, als dies bereits beim Fotografieren zu berücksichtigen – entweder durch Abblenden, wenn die weißen Blütenblätter einen kleineren Bildanteil einnehmen, oder durch Aufhellen, wenn sie einen größeren Anteil im Bild einnehmen und dadurch der Belichtungsmessung der Kamera signalisieren, die Belichtung stark runterzusetzen ("weil die weißen Blüten in der vollen Sonne ja so hell sind").
Im zweiten Fall bräuchte man also gar keine Blendenkorrektur nach unten vorzunehmen, weil die hellen Blütenblätter dies ja quasi selbst übernehmen. Hier müsste dann bei der Bildbearbeitung abgewogen werden, ob eine nachträglich Aufhellung nötig bzw. sinnvoll ist.
Egal wie, in jedem Fall würde ein völlig anderes Bild herauskommen. Direktes Sonnenlicht auf den weißen Blüten beeinflusst massiv das Verhältnis des Lichts vom Hauptmotiv zum Hintergrund; das ist hier der entscheidende Aspekt. Denn das hätte einen sehr großen Einfluss auf die Gesamtwirkung des Bildes. Nur der Schatten auf den weißen Blütenblättern führt zu diesen homogenen, ausgeglichenen Lichtverhältnissen im Bild – was letztendlich auch zu dieser fast schon dreidimensionalen Bildwirkung führt. Denn diese plastische Wirkung ist das eigentlich auffällige bei diesem Bild. Hier kann das alte, von mir eingesetzte Vintage-Objektiv sein volles Potential ausspielen.
Fazit:
Die Wirkung direkter Sonne auf weiße Blütenblätter lässt sich mittels Bildbearbeitung nicht so verändern, als hätten sich die Blüte im Schatten befunden. Für die (plastische) Wirkung dieses Krokusfotos war es also Voraussetzung, dass sich die Blüten im Schatten befanden und im Hintergrund dieses Licht-Schatten-Spiel war.
Ich wusste, dass zu einer bestimmten Zeit am Tag genau dieses Lichtverhältnis gegeben war; da hatte ich dann das Foto gemacht.
Liebe Grüße
Roland
MOD
Grüß Dich Inga,ein wirklich…
Grüß Dich Roland,
ein wirklich feines Bild. Bei mir sind die Krokusse aber richtig hellblau, wie sieht das aus wenn Du den Weißabgleich etwas anpasst?
Servus
Wolfgang
ADMIN
Hallo Wolfgang,ja, die…
Hallo Wolfgang,
ja, die eigentlich weißen Blüten schimmern ganz leicht blau im Bild – auf meinem Monitor aber nicht "richtig hellblau" wie anscheinend bei deinem Monitor :-).
Du hast Recht, man könnte den Weißabgleich so weit anpassen, bis die Blüten reinweiß blühen. Ich mache das meistens bei diesem Wetter (starke Frühjahrssonne) nicht. Wenn man genau schaut, dann sieht man sogar den leichten Blauanteil im Licht; die reinweißen Blütenblätter haben tatsächlich diesen leichten Blauschleier. Den übernehme ich dann schonmal gerne ins Bild.
Hm, vielleicht sollte ich dennoch hier verstärkt mit einer Weißabgleichkorrektur arbeiten...
Liebe Grüße
Roland
MOD
Hallo Roland,ein feines…
Hallo Roland,
ein feines Frühlingsbild mit edlen weißen Krokussen. Das Cooke ist wirklich eine gute Wahl hierbei.Dein Vorgehen mit dem Ausnützen des Schattens kann ich gut nachvollziehen. Ich habe mir an den weißen Blüten in der Sonne auch schon die Zähne ausgebissen. :-)
Ich kann Wolfgangs Einwand gut verstehen, weiß aber auch, dass diese Krokusse gerne eine zartblaue Streifung aufweisen, die ich sehr mag. Auf meinem Monitor wirkt das Weiß auch eher etwas bläulich, was für mich auch eine Frage des Geschmacks ist. Sie stehen ja im Schatten und wirken daher nicht Reinweiß. Ich denke eine Möglichkeit dazwischen könnten man bei der Bearbeitung einfach mal ausprobieren, vielleicht aber auch einfach nur etwas Nachbelichten auf den hinteren Blütenblättern vom Hauptmotiv, wenn es denn gewünscht wäre.;-)
Liebe Grüße
Gabi
ADMIN
Hallo Gabi,ja, Weiß ist eine…
Hallo Gabi,
ja, Weiß ist eine Herausforderung insbesondere für die Objektiv-Senioren. Ich nehme da schon immer diejenigen, die damit eher besser klarkommen – so wie beispielsweise dieses Cooke Kinic. Andere tun sich mit Offenblende bei Weiß generell und unabhängig von den Lichtverhältnissen schwer.
Liebe Grüße
Roland
Guten Abend Roland,ein…
Guten Abend Roland,
ein wunderbares und ausdrucksstarkes Bild. Den kleinen Krokus rechts möchte ich gerne adoptieren.😉 Er ist der Knaller!
Den leichten Blaustich kann ich ebenfalls bestätigen. Diesen finde ich aber eher positiv, da er meiner Meinung nach, ausschlaggebend für die Harmonie Deines Bildes ist. Ein richtig weißer Weißer Krokus (hartweiß) würde sich trotz der malerischen Weichheit nicht so ins Bild einfügen.
Vielen Dank auch für die Erklärung bezüglich des Abbildungsmaßstabs. Das ist sehr aufschlussreich und macht, wenn man darüber nachdenkt, natürlich auch Sinn.
Ein schönes Wochenende und viele Grüße Markus
ADMIN
Hallo Markus,vielen Dank für…
Hallo Markus,
vielen Dank für die Mitteilung deiner Sichtweise. Der kleine Unschärfekrokus rechts ist auch mein heimliches Hauptmotiv 😃.
Liebe Grüße
Roland
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