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ADMIN

Hallo Arcadia,

auch wieder ein schönes Foto. Hier fallen insbesondere zwei Dinge auf:

Schärfe/Brillanz/ISO-Wert:

Du hast das Foto mit ISO 1000 und infolgedessen mit der super kurzen Verschlusszeit von 1/3200 Sek. gemacht. Das ergibt bei einem solch hellen Motiv (gelbe Blüten im Sonnenlicht) ein Problem: Alles überstrahlt, es kommt zu diffusen Streulichtern - mit dem Ergebnis, dass das Foto nicht voll scharf wirkt und wenig Brillanz aufweist. Und das liegt eben nicht an der Verschlusszeit (die natürlich kurz genug ist, um Deine und die Eigenverwacklung der Biene zu stoppen).

Generelles zum Anheben des ISO-Wertes:
Den ISO-Wert kann man natürlich auch mal höher setzen als 100 oder 200. Der Sensor Deiner Kamera packt das ganz gut - das Thema hatten wir schön öfters. Aber generell gilt, dass man das nur dann machen soll, wenn es tatsächlich notwendig ist. Und dann ist es auch gut.

Wenn es aber bereits sehr hell ist (und das ist eben oft bei Sonnenschein der Fall), muss man das jeweilige Motiv betrachten und analysieren, ob es ein Hochstellen des ISO-Wertes gut verkraftet. Die (diffusen) Streulichter können hier einen Strich durch die Rechnung machen. Und das ist bei diesem Motiv der Fall. Warum: Weil die relativ dunkle Biene auf den hell beschienenen Blüten sitzt, ja sogar regelrecht von ihnen umgeben ist. Sie bekommt die Streulichter, die von diesen Blüten ausgehen, von alles Seiten ab, mit dem Ergebnis, dass sie nicht mehr scharf wirkt.

LÖSUNG:
ISO-Wert bei insbesondere hellen Lichtsituationen (vor allem in Verbindung mit direkter Sonneneinstrahlung) nicht höher stellen als notwendig. Hier in diesem Fall hätte dies bedeutet: ISO auf max. ISO 400, je nach Bewegung der Biene auf der Blüte sogar auf 200 stellen. Die daraus resultierende Verschlusszeit von ca. 1/1000 bis 1/1200 Sekunde hätte gereicht, die Biene bei der Nektaraufnahme scharf abzubilden.

UND: Bei der Erstellung des Fotos bereits eine leichte Belichtungskorrektur von ca. 2/3 Blendenstufen vornehmen, da die sonnenbeschienenen gelben Blüten überstrahlen und der Kameraautomatik signalisieren, dass es sehr hell ist, worauf die dann gegensteuert und knapper belichtet - zu knapp, da die Honigbiene einen dunklen Körper hat, auf den es Dir aber insbesondere ankommt (Hauptmotiv!). Dann muss man nicht nachträglich per Nachbearbeitung die Belichtung hochziehen, was schnell zu weiterem Brillanzverlust führt.

Bildaufteilung:

Die Biene stellt das Hauptmotiv dar. Die Blüte, auf der die Biene sitzt, ebenfalls - zumindest das "Sub-Hauptmotiv" :-). Damit müssen Biene + diese Blüte bildwirksam platziert werden. Das würde hier bedeuten:

Links etwas weiter weg vom Bildrand und das Ganze etwas weiter nach oben schieben, damit die Biene aus der horizontalen Mitte Richtung Goldener Schnitt rutscht. Dann wird das an sich schon gute Foto nochmals deutlich besser.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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