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ADMIN

Hallo Widder,

herzlich willkommen bei Makrotreff!

Hier legst Du einen aufwändigen Focus Stack vor. 180 Einzelbilder – das ist schon eine Ansage!

Der Stack zeigt sehr schön die vielen kleinen Details der Facetten eines Fliegenauges samt seiner Umgebung. Das alles ist so mit bloßem Auge unmöglich sichtbar. Sehr faszinierend.

Ich möchte zwei Dinge ansprechen:

Grundschärfe

Der Stack ist relativ sauber. Die Einzelfotos haben ausreichend Deckung, Fehlstellen sind nicht vorhanden.

Allerdings weist das gesamte Foto eine gewisse Unschärfe auf, die für Stacks untypisch ist. Sie sieht fast aus wie Beugungsunschärfe. Diese dürfte jedoch bei Blende 2.8 nicht auftreten. Woran liegt sie?
Beim Berechnen der Einzelfotos verstärken sich in der Regel sogar der Schärfeeindruck und die Kontraste, sodass es oft hilfreich ist, bereits vor dem Rechenvorgang beides deutlich runterzufahren. Warum ist dieser Stack so kontrastarm und wo kommt die latente Unschärfe über das gesamte Bild her? Kannst Du dies erklären?

Leider nimmt diese Unschärfe wieder einige der durch den Stack groß herausgebrachten Details weg.

Fremdkörper

Auf dem fotografierten Ausschnitt der Fliege befinden sich eine Menge Fremdkörper in Form von Partikeln, Fäden, Staub usw.

Dies ist relativ unschön. Solche sichtbaren Fremdkörper sind zwar fast schon üblich beim Fotografieren in diesem Maßstäben – insbesondere bei toten Insekten, wie es hier der Fall ist – , aber genauso üblich ist es, sie beim fertigen Bild möglichst komplett wegzuretuschieren. Dies ist eine Menge Arbeit, darüber stöhnen so gut wie alle Extrem-Focus-Stacker, aber es gehört wohl einfach dazu, will man am Ende ein ansehnliches Foto eines Insekts bzw. Ausschnitts eines Insekts haben, bei dem diese Fremdkörper nicht störend ablenken. Ich denke, in den sauren Apfel muss man beißen, denn es ist so gut wie unmöglich, bereits vor der Aufnahmenserie das Motiv ausreichend zu säubern; viele dieser kleinen Partikel werden erst im Endfoto sichtbar.

Du arbeitest hier in einem enorm großen Maßstab. Das ist äußerst schwer, hier sind die Anforderungen sehr hoch. Schon alleine deshalb ist Dir ein interessanter Einblick in die Körperstrukturen einer Fliege gelungen.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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