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ADMIN

Der Weg zum Foto!

Hallo Norbert,

hier hast Du den Scharlachroten Feuerkäfer (Pyrochroa coccinea) erwischt. Er gehört zur Familie der Feuerkäfer (Pyrochroidae), ist somit also kein Bockkäfer.

Mit Deinem Ansatz, erst einmal zu lernen, diese Insekten zu finden, liegst Du völlig richtig. Das ist die erste und auch eine der schwierigsten Hürden bei der Erstellung von Makrofotos – das Motiv finden. Aus diesem Grunde ist dieser Punkt bei meinen Makrofoto-Workshops immer ein großer Baustein. Was ich damit sagen will: Deine Vorgehensweise ist völlig korrekt.

Die nächsten Schritte:

Im Bild oben ist es Dir gelungen, die Punktschärfe exakt auf den Käfer zu legen. Das ist sehr gut. Die schönen scharlachroten Flügel sind voll scharf, der Kopf allerdings liegt etwas tiefer als die Flügeldeckel, also etwas weiter von der Kamera weg, und damit außerhalb der sehr schmalen Schärfeebene der Blende 4.5.

Wenn Du solche Fotos machst, ist es in der Regel besser, mindestens auf Blende 5.6 zu gehen (die hätte hier ausgereicht), oft sogar noch besser auf Blende 8.0. Sollte dann das Licht nicht mehr ausreichen und dadurch die Belichtungszeit zu lang werden, setze den ISO-Wert entsprechend auf 320 oder knapp 800. Viel höher würde ich hier aber nicht gehen. 

Der nächste Schritt wäre nun, auf die Bildaufteilung zu achten. Im Bild oben hast Du den Käfer mittig ins Bild gesetzt – nicht schlimm, aber auch nicht wirklich bildwirksam.
Analysiere die Sitzposition des Käfers. Er sitzt eindeutig so, dass er nach rechts schaut. In diesem Fall bietet es sich an, den Käfer raus aus der Bildmitte in das linke Bilddrittel zu ziehen – und dann auszulösen. Dadurch schaut der Käfer dann nach rechts ins Bild hinein, was dem Gesamtfoto eine deutlich harmonischere Bildwirkung verleiht.

Ja, ja, weiß schon, das ist ziemlich viel, an was man hier so alles gleichzeitig denken muss :-). Dein Weg ist der richtige. Gehe ihn schrittweise weiter: erst das Motiv finden, dann eine Bildidee entwickeln (überlegen, wie der Bildaufbau sein sollte, damit er harmonisch wirkt), dann die dafür sinnvolle bzw. notwendige Blende festlegen, und nun sich langsam dem Motiv, hier dem Käfer, annähern in der Hoffnung, dass er nicht flüchtet oder seine Position verändert. Klingt alles gaaaaaaanz einfach.

Ist es aber nicht!

Trotzdem, wenn Du so weiter vorgehst, werden sich Deine Bildergebnisse binnen kurzer Zeit deutlich verbessern! Und zwar unter Beibehaltung der Freude an dem Ganzen :-)!

Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß und Erfolg.

Lieber Gruß,

Roland

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