Bizarre Geschöpfe aus den Tiefen des Oberpfälzer Waldes

In der neuesten MAKROFOTO (12) findet sich ein toller Beitrag von Rafael Steinlesberger mit Fotos von "Bizzaren Geschöpfen aus den Tiefen des Regenwaldes".

Aber auch bei uns (Mitteleuropa) gibt es bizarre Tiere, man muss nur genau hinsehen. Die Wanze mit dem schönen Namen Empicoris vagabundus ist hierzulande weit verbreitet und keineswegs selten. Das ca. 5mm große Tierchen sieht aufgrund der Körperform mit 4 (!) langen Beinen und 2 langen Fühlern im ersten Moment aus wie eine Mücke. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich aber die Vorderbeine als gefährliche Fangarme (ähnlich wie bei Mantiden). Lebensraum sind Stämme und Äste von Nadel- und Laubbäumen. Und da findet sich auch ihre Hauptbeute: Staub (Borken-) Läuse (Psocoptera). Ein Beispiel für die 97 in Deutschland verbreiteten Psocoptera Arten ist in Bild 3 gezeigt (Graphopsocus cruciatus).

Bild 1: Mitutoyo 20x NA 0.42

Bild 2: Mitutoyo 5x NA 0.14

Bild 3: Mitutoyo 10x NA 0.28 

Bei Bild 1&2 wurde zwecks Kontrasterhöhung mit UV Fluoreszenz gearbeitet, Bild 3 ist mit rein weißen LEDs beleuchtet. Die Flügelfarben kommen von Dünnfilm-Interferenz (vgl. Seifenblasen)

Kommentare

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MOD

Hallo Uli,

ich freue mich mal wieder Deine besonderen Arbeiten bewundern zu dürfen.Wie immer herausragend und informativ.Die Fangarme dieser Wanze sind wirklich vergleichbar mit denen der Mantiden.Und nach dem Anschauen des dritten Bildes, der kleinen Staublaus, kann ich sogar Sympathie dafür empfinden, so schön sieht sie aus. :-) Danke für Deine tolle Einstellung.

Ich wünsche Dir ein schönen Tag, Uli!

Liebe Grüße

Gabi

Profile picture for user IngaEdel
ADMIN

Hallo Uli,

ich schließe mich da ganz Gabi an. Ein tolles Teil hast Du da wieder entdeckt. Nie hätte ich gedacht, dass das eine Wanze ist. Ganz hervorragend in Szene gesetzt - wie immer :-)

Liebe Grüße

Inga

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