Zweifleckiger Zipfelkäfer (Malachius bipustulatus)

Hallo,

in diesem Frühjahr haben es die Insekten bei uns wirklich schwer: Es ist entweder kalt oder nass - oder beides. Als ich gestern diesen Käfer entdeckte, habe ich mich deshalb direkt "draufgestürzt". Das Foto ist ein Stack aus drei Bilder (mit dem frisch erworbenen Helicon Focus zusammengerechnet), aufgenommen mit dem 60iger Oly + Raynox 250 + Blitz. 

Im nachherein hätte ich vielleicht noch ein- oder zwei Bilder mehr gemacht, um die Schärfezone etwas zu verbreitern. Ein Problem sind die Reflexionen auf dem Käferkörper, die trotz Diffusoreinsatz aufgetreten sind. Außerdem wollte der Käfer vor dem Shooting nicht in die Maske, obwohl er einen dicken, weißen Pollenklecks auf dem Auge hatte. Den habe ich dann weggestempelt, aber das hat nicht gut funktioniert..

Egal, ich zeige ihn trotzdem mal, vielleicht gibt es ja noch Tipps, was man besser machen könnte...

Das Netz sagt, dass es sich um einen Zweifleckigen Zipfelkäfer (Malachius bipustulatus) handelt. Seine Körpergröße beträgt ca. 6 mm.

Liebe Grüße 

Ingo

Kommentarbereich

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Makronist

Hallo Ingo, schon gar nicht so schlecht. Natürlich hätte ich noch ein paar Schärfeebenen mehr gesehen, etwa bis zur hinteren Flügeldecke (= Kontrastkante), aber man kann ja nicht alles haben. Warum machst du immer bloß 3 Bilder?  Wenn man mehr macht, kann man sich hinterher immer noch die raussuchen, die man für den (Teil-) Stack verwenden will. Wenn mehr Bilder möglich sind, würde ich auch von Blende 8 auf 5,6 oder 4 runtergehen, dann wird die optimale Schärfe aus deinem Objektiv rausgeholt und man braucht weniger Blitzleistung. Die hellen Bereiche (Reflexionen bei solchen Käfern) empfinde ich hier nicht als störend, im Gegenteil, sie peppen das Bild auf (solange er nicht großflächig ausgefressen ist). Das mit der Retusche (Stempeln) im Auge braucht etwas Übung, geht dann aber in vielen Fällen besser als erwartet.

Schöne Grüße

Uli

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Makronist

Hallo Uli,

danke erstmal für die Tipps. Das erste Bild zeigt das "vermüllte" Auge. Der Kleks ist schon ganz schön groß, finde ich. Würdest du so etwas reparieren können?

Ich würde sehr gerne mit einer anderen Blende fotografieren, aber wenn ich von Blende 8 weggehe, stürzt die Kamera noch häufiger ab. Ich verstehe immer noch nicht, warum das passiert und bin im Moment etwas ratlos. Aber vielleicht kommt ja noch eine Erleuchtung oder jemand anderes hat eine Idee.

Ich habe auch Stacks mit mehreren Bildern ausprobiert. Bei der anhängenden Springspinne (Größe 4 - 5 mm) habe ich 13 von 15 verwendet (Methode A). Kannst ja mal draufgucken, wenn du magst.

Lieben Gruß

Ingo

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MOD

Hallo Ingo,

ich finde den Zipfelkäfer auch gelungen. Das Bild mit der Spinne ist jedoch ein echter Hammer. :-) Klasse! Ich hab die Erfahrung beim Stacken mit der Olympus gemacht, dass es mit F  4 oder 5.6 und etwas mehr Bildern sehr gute Ergebnisse gibt. Da gebe ich Uli vollkommen recht.  Ich nutze die interne Stackfunktion meist für nicht mehr als 8-12 Bilder. Bei allem anderen hast Du dann eventuell Begwegungsunschärfen und Doppelbilder drin je nach Motiv. Meist probiere ich die Stacks aber auch nochmal hinterher mit Helicon zu verrechnen und versuche Methode B und C. Dann nehme ich das Ergebnisbild welches mir am besten gefällt. Ich hab es auch noch nicht so raus mit diesem Feinretuscheln. ;-)  Verstehe nicht warum die Kamera nur  mit Blende 8 ohne Probleme durcharbeitet. Zur Not würde ich mich mal an Olympus wenden. Die sind da ganz nett und helfen Dir.

Liebe Grüße

Gabi

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MOD

Guten Morgen, Ingo!

Nein, den benutze ich nicht, hab nur mein LED-Lämpchen. :-) Aber ich habe Dein Problem schon verstanden. Ich sehe es wie Wolfgang. Wenn man sich die Abläufe durch den Kopf gehen läßt kommt man genau auf das Ergebnis. Vielleicht harmoniert die Elektronik der Oly irgendwann nicht mehr mit der des Blitzes bezüglich der Zeit. Und da würde ich mich direkt an das OM Team wenden.

Liebe Grüße

Gabi

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MOD

Grüß Dich Ingo,

da kann ich leider nicht mitreden, meine Knipse beherrscht den Automatismus beim Stacken nicht, ich schraube noch fleißig am Schlitten. Jetzt nur mal so ein Gedankenspiel: Ohne Blitz funktioniert es, mit Blitz nur ab einer gewissen Blende. Was ist der Unterschied? Doch nur die Verschlusszeit. Ich würde jetzt mal versuchen eine Reihe ohne Motiv in dunkler Umgebung zu erstellen. Also Offenblende und lange Verschlusszeit. Wenn es dann auch nicht funktioniert, bin ich raus.

Servus
Wolfgang

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Makronist

Hallo Wolfgang,

ich bin gestern noch mal alle Einstellungen durchgegangen. Möglicherweise habe ich auch etwas geändert. Auf jeden Fall bin ich heute deiner Logik gefolgt und siehe da: Es hat funktioniert (mit offenerer Blende 4 im Dunkeln). Im Freiland (bei Tageslicht) habe ich zu meiner Freude festgestellt, dass die Belichtungszeitanzeige im Display (1/50s) jetzt blinkt, wenn zuviel Licht vorhanden ist. Darauf kann ich reagieren. Wenn sie dann nicht mehr blinkt, ist alles o.k..

Was mir noch fehlt, ist die Möglichkeit, die Blitzstärke zu verändern. Wenn ich meinen Zangenblitz nutze, steht mir dafür eine Option zur Verfügung (bei der Oly über das Drücken der o.k. - Taste). Diese Möglichkeit habe ich bei dem jetzigen Setup mit dem Godex- Blitz und Funkauslöser noch nicht gefunden. Vielleicht geht das ja doch irgendwie, das wäre der Hit. Ansonsten kann ich jetzt nur hoffen, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist. Vielen Dank für deine Anregung!

Servus

Ingo

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Makronist

Mion Ingo, jetzt habe ich dein Käferchen mal geputzt. Ob er dir noch gefällt, steht auf einem anderen Blatt. Die Glanzstellen sind im *.jpg-Format nicht zu retten (habs trotzdem versucht, ist aber Pfusch), hier würden einem die RAW-Dateien sicher weiterhelfen. Hast du es schon mal mit RAW probiert, in Helicon dann mit RAW-> DNG arbeiten, dann verlierst du keine Dynamik.

Schöne Grüße

Uli

Ostern ist zwar schon vorbei, aber betrachte es mal als Suchbild: Wo habe ich überall gepfuscht?

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Makronist

Servus Uli,

ich entdecke eine deutliche Nachschärfung (sehr deutlich im Kopfbereich, der Biomüll vom Fühler ist weg, ebenso von der roten mittleren Körperpartie und am hinteren Bein. Die Reflektionen sind insgesamt abgemildert, der Schleier von hinteren Fuß ist fast weg, die Überstrahlung des Untergrundes ist deutlich reduziert. Das Bild ist etwas gegen den Uhrzeigersinn gedreht, was zu einem attraktiveren Bildeindruck führt. Und ein wenig vignettiert hast du glaube ich auch.

Also, wir sind ja hier unter uns: Das Ausgangsbild hatte natürlich erhebliche Schwächen. Aber du hast mir schön gezeigt, was man da doch noch rausholen und auf welche Details man noch achten kann. Klasse! Das ist mehr, als ich mir erhofft habe und gleichzeitig Makrotreff par excellence! Voneinander lernen.

Vielen lieben Dank!

Ingo

P.S.: RAW - Bearbeitung in Helicon und dann in DNG umwandeln? Helicon ist mir noch gar nicht vertraut...

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MOD

Grüß Dich Ingo,

Also ich lade die original Raw in Helicon hoch und erhalte von Helicon das verrechnete Bild als Tif zurück. Alle anderen Anpassungen erfolgen erst jetzt. Natürlich kann man auch ein einzelnes Bild bearbeiten und die Einstellungen dann auf die restlichen Bilder kopieren und dann erst nach Helicon gehen. Das Resultat mag ich aber nicht. Wenn alles fertig ist, speichere ich eine Version als jpg und eine weitere als Tif (Druckdaten).

Servus Wolfgang

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Makronist

Hallo Ingo, ja, alle Ostereier gefunden. Vieles davon ist natürlich Geschmackssache (meiner ist anderen oft zu "kräftig"), aber was den Biomüll angeht gibt es keine Diskussion. Vor allem Dreck (auch Pollen...) im Auge lässt beim Betrachter sofort die Spiegelneuronen feuern, und man reibt sich unwillkürlich selbst die Augen. Aber auch kleinere Partikel können den Gesamteindruck eines Bildes zerstören. Der ungeschulte Betrachter weis oft gar nicht, warum ihm ein Bild nicht gefällt, oft ist es die Summe von vielen Kleinigkeiten.

Schöne Grüße

Uli

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