Foto-Howto: Schneeflocken fotografieren
Wenn der Winter die Natur mit weißem Schnee überzieht ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die Kamera zu schnappen und die herrliche Winterlandschaft zu fotografieren. Doch auch der Schnee selbst birgt, wenn man genau schaut, ein wunderschönes Geheimnis: Die Schneekristalle!
Schneekristall. ISO:100, f/16, 1/160, Tamron 90 mm mit DCR-250. Foto: Valentin Gutekunst
Ei, du liebe, liebe Zeit,
ei, wie hat´s geschneit, geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh´,
nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken,
alles steckt in weißen Decken.Friedrich Wilhelm Güll
Wenn der Winter die Natur mit weißem Schnee überzieht ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die Kamera zu schnappen und die herrliche Winterlandschaft zu fotografieren. Doch auch der Schnee selbst birgt, wenn man genau schaut, ein wunderschönes Geheimnis: Die Schneekristalle!
Schneekristalle bilden sich wenn hoch oben Temperaturen von – 12 °C und weniger herrschen. Dann entstehen Eiskristalle mit einer Größe von etwa 0,1 mm die sich auf dem Weg zur Erde zu Schneeflocken zusammenschließen und langsam zu Boden schweben. Diese Eiskristalle haben allesamt wunderschöne sechseckige Formen. Wie ihr diese Schönheit ablichten könnt, verrate ich euch in diesem Foto-Howto.
Was wird benötigt?
- Schneeflocken (Es sollte schneien)
- Niedrige Temperaturen
- Objektiv + Nahlinse (z.B. Raynox DCR 250 oder MSN-202) alternativ Objektiv in Retrostellung
- Evtl. einen Blitz je nach Umgebungslicht (Meist ist es im Winter düster…)
- Stoff zum Einfangen der Schneeflocken (Z.B. Mutter‘s/ Oma‘s Stricksocken (endlich mal eine vernünftige Verwendung dafür ;-) oder ihr nehmt einen Schaal, Samtstoff etc.)
- Wintertaugliche Kleidung (Ihr müsst draußen fotografieren!)
Schneekristall. ISO:100, f/16, 1/160, Tamron 90 mm mit DCR-250. Foto: Valentin Gutekunst
Die Durchführung
Im Grunde ist es simpel. Mit dem Stoff der in das Schneetreiben gehalten wird fangen wir die Schneeflocken auf. Nun muss man genau hinschauen, um einzelne Schneekristalle zu entdecken, die möglichst freiliegen (Vorsicht mit eurem Atem! Dieser lässt die Eiskristalle sofort schmelzen). Das Problem ist nur schöne Eiskristalle finden sich nicht immer wenn es schneit. Wenn die Umgebungs-Temperaturen zu warm sind, schmelzen die Kristalle schon bevor ihr sie fotografieren könnt. Oder es kommt gleich nur „Schneematsch“ vom Himmel.
Schmelzender Schneekristall. ISO:100, f/16, 1/160, Tamron 90 mm mit DCR-250. Foto: Valentin Gutekunst
Wenn ihr schließlich einen schönen Schneekristall eingefangen habt, werdet ihr merken, dass es nicht ganz einfach ist diese zu fotografieren. Das liegt zum einen daran, dass sie sehr winzig sind und zum anderen daran, dass sie durchsichtig sind. Hier müsst ihr ein wenig mit den Kamera-Einstellungen herumspielen, um ein schönes Ergebnis zu erhalten. Da es im Winter meist ziemlich düster ist, empfiehlt es sich einen Blitz zu verwenden oder ein Stativ.
Die Nachbearbeitung
Hier ist im Grunde nicht mehr viel zu tun. Man kann den Eiskristall noch etwas nachschärfen und mit den Farben des Stoffes bzw. Hintergrunds herumexperimentieren. Viel Spass! Freue mich über Kommentare und euer Feedback!
Valentin Gutekunst ist der Gründer von Makrotreff und Herausgeber von Makrofoto und selbst ein ambitionierter Makrofotograf. Mit seinen Fotos möchte er den Menschen die Faszination und Schönheit der Natur und deren Geschöpfe wieder näher bringen. Und damit das Bewusstsein schaffen, dass es gilt diese Artenvielfalt zu bewahren! Neben der Aufklärungsarbeit rund um die biologische Vielfalt, gibt er sein Wissen und seine Erfahrung mit viel Freude und Engagement weiter und auch aus seinen Makrotricks macht er kein großes Geheimnis.
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