Gemeine Schornsteinwespe (Odynerus spinipes)

Hallo,

vor ein paar Wochen habe ich aus 25 kg Lehmoberputz und ein bisschen Sand eine "Lehmsteilwand" gebaut. Ich hoffte, das Interesse der Gemeinen Schornsteinwespe zu wecken. 

Vorgestern entdeckte ich tatsächlich den ersten "Schornstein", gestern wurde der zweite erstellt. Es ist ja schon interessant zuzusehen, wie die Wespe den Lehm befeuchtet, dann kleine Kügelchen formt und schließlich damit den filigranen Schornstein zusammenklebt. Aber noch spannender ist es zu beobachten, wie sie anschließend leuchtend grüne Rüsselkäferlarven in ihr Nest bringt. Das hatte ich noch nie gesehen. 

Als ich mal ein entsprechendes Foto von Roland bewunderte, sagte er:  "Das kannst du auch!". Ich dachte nur, schön wär´s, hab aber nicht so recht daran geglaubt. Er hatte recht, denn gestern ist es gelungen. Zwar nicht so scharf wie seines, aber immerhin. Für mich das tollste Erlebnis des gestrigen Tages.

Liebe Grüße

Ingo  

Kommentare

Profile picture for user Wolfgang Zeiselmair

MOD

Grüß Dich Ingo,

was für ein tolles Bild! Erst einmal Respekt für die handwerkliche Mühe, die zuerst Du und dann die Wespe gezeigt haben. Dann natürlich noch die verdiente Gratulation zu dem feinem Bild. Der Nahrungstransport wurde hier wunderbar festgehalten - ein Träumchen.

Servus
Wolfgang

Profile picture for user IngaEdel
ADMIN

Hallo Ingo,

wow, das ist ja fantastisch! Gratulation zur Ansiedlung und diesem Foto. Jetzt wo du so ein tolles Tier im Garten hast, hast Du sicher noch mehr Gelegenheiten, um das Treiben zu beobachten und abzulichten.

Liebe Grüße

Inga

Profile picture for user UVO
Makronist

Servus Ingo,

auch von mir Gratulation zu diesem Bild. Du wirst ja zum richtigen Profi-Bio-Natur-Garten-Fotograf! ... und das ganz ohne aufwändige Lichtschranken-Technik! Toll auch das Bauwerk (Schornstein) aus Lehmkügelchen, das dein Protagonist erbaut hat.

Schöne Grüße

Uli

Profile picture for user Flora1958

MOD

Wow, Ingo! Das sieht total klasse aus. Da kann ich mich den Anderen nur noch anschließen. Uli hat recht, hast Dich ganz schön gemausert.  Es wäre schön wenn Du noch ein Bild Deiner Lehmwand zeigen könntest damit wir uns das hier  besser vorstellen können. Ich würde mich darüber  sehr freuen. :-)

Liebe Grüße

Gabi

Profile picture for user Valentin

ADMIN

Gratulation, sehr gelungen und ein super interessantes Tierchen!

Kannst du noch was zum Aufbau der Lehmwand sagen? Lehmputz habe ich bereits im Warenkorb und Sand einen Haufen vor der Türe ;-)

Beste Grüße

Valentin

Profile picture for user Ingo Heymer
Makronist

Einmal für alle in der Hoffnung auf Nachahmer

Hallo Valentin,

Lehmwand hört sich hochtrabend an. Eigentlich ist es nur eine an die Wand gehängte (stabile!!!) Kiste. Paul Westrich empfiehlt natürlich gewachsenen Löß, aber den gibt es hier im Norden nicht. Auf seiner Seite gibt es aber gute Infos zum Thema.

Ich habe ersatzweise folgende Mischung gewählt: 

Einen 10- Liter- Eimer mit ClayTec Lehmoberputz 0,6mm Körnung aus dem ökologischen Baustoffhandel zur Hälfte füllen, zwei kleine Gartenschippen Sand hinzufügen und dann das Ganze mit möglichst wenig Wasser anmischen. Hilfereich ist eine Rühraufsatz für die Bohrmaschine. Mit der Hand wäre es bei der von mir gewählten Gesamtmenge von 25 kg Lehmputz noch anstrengender.

Vorher einen geeigneten Behälter bereithalten oder bauen. Laut Paul Westrich sollte die Tiefe mindestens 15 cm betragen, für die 25kg- Lehmputzmischung benötigt man dann einen Behälter mit ca. den Maßen 50 cm * 20 cm . Bedenken sollte man, dass die Mischung beim Trocknungsprozess noch etwas zusammenschrumpft. Für das spätere Fotografieren – wahrscheinlich eher von der Seite- sollte der Behälter deshalb etwas mehr als randvoll sein. Sonst hat man auf dem Foto eventuell eine blöde Holzkante im Hintergrund.

Den Behälter beim Befüllen auf den Rücken legen und schichtweise befüllen, dabei immer wieder verdichten. Danach im Schatten trocknen lassen, um die Gefahr von Rissbildungen zu verringern.

Ich habe mir eine maximal sonnige Stelle an der Hausfassade ausgesucht und dort vorab einige Winkel zur Befestigung montiert. Trotzdem habe ich die fertige Kiste mit meinem Freund und Nachbarn Niko kaum dort hinaufheben können. Das Gewicht ist immens!

So, dass sind meine gesammelten Erfahrungswerte. Die hätte ich gerne vorher gehabt ;-). Denn wichtig ist, dass der Lehm nicht zu hart wird. Man sollte ihn noch mit dem Daumennagel abkratzen können, sonst ist der den Insekten evtl. zu hart. Dann kann man alles wieder einweichen und eine neue Mischung versuchen. Und woher weiß ich denn vorher, ob die Mischung richtig ist? 

Viel Erfolg!

Ingo 

Profile picture for user Rob
Makronist

Moin Ingo,

herzlichen Glückwunsch zum Toppi! Nach ewiger Pause habe ich es auch mal wieder geschafft, mich einzuloggen und ein Bild einzustellen. Zwischendrin habe ich aber schon mal gespitzelt und bin sehr begeistert von deinen Resultaten. Du bist wirklich krass weitergekommen! Das Florfliegenbild hat mich u.a. echt umgehauen und die Flugaufnahme aus deinem Insektenparadies ist natürlich der Knaller. Blitzen, Stacken, Arten bestimmen, Habitate schaffen und dabei biologische und künstlerisch hochwertige Resultate raushauen. Hut ab! 

Herzliche Grüße

Rob

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