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ADMIN

Hallo Gabi,

jetzt geht´s ans Eingemachte. Jetzt tun wir mal die sprichwörtliche Butter bei die Fische!

Ja, der Canon-Blitz kostet, und kostet, und kostet .....

Aber mal einen Schritt zurück und was Generelles: Wir steigen jetzt in ein super spannendes, aber auch spezielles  Gebiet ein. Das gehört zur Kategorie: Sind da 10 Menschen, haben die 15 Meinungen!!! Und alle haben natürlich Recht, insbesondere immer mehr Recht als die anderen.

Einer von den 10 Menschen bin ich. Ich habe auch so meine Erfahrungen. Und alles, was ich jetzt dazu sage, musst Du auch so einwerten.

Ich gehe, was die Blitzfotografie im Makrobereich anbetrifft, ziemlich eigene Wege - aus mittlerweile 35 Jahren Erfahrung mit dieser Art von Makrofotografie. Ich werde also jetzt mal was darüber erzählen. Also ICH (!) mit MEINER (!) Erfahrung. Das geht nun leider nur etwas egomanisch, bitte lese das auch so :-).

Ich haue jetzt mal ein paar Thesen raus, die Dir vielleicht (hoffentlich) etwas Orientierung geben können. Ich kann diese Thesen hier nicht alle ellenlang begründen, sonst wird das ein Buch (vielleicht schreibe ich mal dazu einen eigenen ausführlichen Artikel hier bei Makrotreff). Detailliert gehe ich immer bei meinen Workshops (Einzelcoachings) darauf ein. Da hat man dann die Zeit, den Raum und die Muße, nicht nur darüber zu reden, sondern auch alles zu zeigen.
Alle Makro-Blitzfotos, die Du hier bei Makrotreff oder auf meiner Website siehst, zeigen diese Techniken in Anwendung.

Legen wir los:

Von Ringblitzen rate ich ab. Sie bringen relativ unnatürliches Licht - auch wenn sie unterschiedlich einstellbar sind, und liefern ringförmige Reflexe beispielsweise in Augen - sehr unnatürlich. Die sind mehr was für Zahnärzte und deren Karies-Motive - in Patienten-Mündern stören solche Reflexe nichts. Nichts für Naturfotografie.

Auch von Zangenblitzen, die in einem Ring untergebracht sind (sehen aus wie Ringblitze, beinhalten aber nur zwei kleine, gegenüberliegende Leuchten), rate ich ab. Die sitzen vorne am Objektiv, sind sperrig, wackeln damit ständig an Büschen und Zweigen, auf denen das Motiv sitzt, und vertreiben es. Nichts für Naturfotografie.

Ich arbeite mit dem Prinzip ZANGENBLITZ.

Ich verwende auch nur selten spezielle Makroblitze! Warum?

Die sind in der Regel sehr schwach "motorisiert". Leitzahlen von 6, 8, 12, oder auch mal 16 sind sehr wenig (hier hat der Canon-Makroblitz löblich mehr Leistung - aber eben auch seinen Preis!). Damit geben die Blitze häufig ihre volle Lichtleistung ab - und das bedeutet volle Leuchtdauer, in der Regel mit 1/1000 Sekunde. Und das ist wiederum sehr lang für sich (vielleicht) bewegende Insekten. Will man also nur tote, starre, gefrostete, schlafende oder sonst wie bewegungsbefreite Tierchen (oder eben Briefmarken oder Münzen) fotografieren, wird man hier klar kommen. Ansonsten eben nicht. Damit - und das wird so gut wie nie kommuniziert - sind solche von den Herstellern häufig speziell für die Naturfotografie angepriesenen und produzierten Makroblitze nur bedingt tauglich für die Naturfotografie. Diese meine (!) Meinung wird viele verwundern bis schocken.

Also, wie soll das Ganze jetzt aussehen?

  • zwei kleine, leistungsstarke Blitze
  • möglichst flache Bauweise der Blitze
  • Blitze sollten im Slave-Modus TTL-steuerbar sein
  • Positionierung der beiden Blitze neben der Kamera, etwas hinter dem Objektiv
  • am besten mit Schiene oder Ring unter der Kamera positionieren

Und fertig ist das Ganze!

Und hier ein Vorschlag zu diesen Einzelteilen, die die Bedingungen erfüllen:

Blitz:
Meike mk320-C

Befestigungsschiene:
Novoflex Duoflashhalter

Beides sind gute, solide Geräte, ich kenne sie. Aber hier gibt´s natürlich auch andere Artikel und Kombinationen.

Mit zweimal Blitz und der Schiene bist Du bei knapp 300,00 Euro. Dann brauchst Du nur noch einen kleinen Masterblitz für Deine Kamera, der die beiden Slave-Blitze auslöst - und fertig ist die Geschichte. Wenig frickeln, möglichst wenig Gewicht, flexibel - und extrem praxistauglich!

Damit hast Du was super schlagfertiges in der Hand. Aber: Das Fotografieren damit ist anders! Hier muss man neu lernen, Schritt für Schritt - um dann in neue Welten vorzudringen :-).

Anmerkung: Ich arbeite, wie gesagt, mit diesem Prinzip. Ich habe allerdings Olympus-Blitze und keine Schiene, sondern einen halb-ovalen Rahmen, auf dem die Blitze sitzen. Aber es ist im Prinzip das Gleiche! Diese Sachen sind austauschbar.

Lieber Gruß,

Roland

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