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ADMIN

Hallo Arcadia,

 gleiche Höhe mit der Biene - schöne Perspektive!

Vorrangig drei Dinge:

Licht:

Du hast das Foto bei sehr starker Sonneneinstrahlung gemacht - eigentlich zu starker. Dadurch sind viele weiße Blattbereiche überstrahlt, wohingegen die Honigbiene sich selbst schon einen leichten Schatten auf ihr nach hinten unten geneigtes Gesicht wirft. Das führt alles zu diffusen Überstrahlungen und Streulichteffekten, die Schärfe und Brillanz rauben. Das Foto wirkt trotz heller Lichtverhältnisse insgesamt diffus.

LÖSUNG:
Entweder andere (Natur-)Lichtverhältnisse abwarten und nutzen (tieferer Sonnenstand, (leicht) bewölkter Himmel etc.) oder die ganze Sache beschatten z.B. mittels eines Schirmes. Dann werden viele Details sichtbar, die hier "verschwunden" sind.

Schärfe:

Die Schärfenebene liegt ganz leicht hinter dem Bienengesicht auf dem vorderen Rand des Thorax (Brust). Folge: Das Gesicht der Honigbiene ist leicht unscharf. Es gilt die Grundregel:

Gesichter, insbesondere Augen, müssen scharf sein.

Blick INS Bild:

Hier bei dieser Aufnahme liegt ein interessantes Dilemma vor: Die Blüte hast Du leicht nach links ins Bild gesetzt - was erst mal gut ist. Die Biene sitzt aber leicht auf der rechten Seite der Blüte, sodass sie bildmittig sitzt - und schaut nach rechts und damit nicht mehr ins Bild rein sondern aus dem Bild raus. Die Harmonie, die aus der Motivplatzierung der Blüte gemäß Drittel-Regel entsteht, ist dahin. Was macht man hier?

Erst mal gilt generell:

Tier sticht Pflanze!

Auf uns Menschen haben Tiere (mit ihren Gesichtern und Augen) eine größere "adaptive" Wirkung als Pflanzen. Neigt sich ein Pflanze also beispielsweise nach links (woraufhin sie im Bild in die rechte Bildseite platziert würde), eine darauf sitzende Biene allerdings nach rechts schaut, führt dies in der Regel dazu, dass die Pflanze samt Biene in die linke Bildhälfte positioniert wird, damit die Biene INS Bild schaut. Tier sticht also Pflanze.

Natürlich gibt´s hier Ausnahme, wie fast überall. Aber wir sollten uns zunächst einmal mit der Regel befassen.

LÖSUNG:
Im Bild oben "zieht" die Biene die von dir vorgenommene Links-Positionierung der Margeritenblüte wieder in die Bildmitte. Deshalb hätte die Blüte noch deutlich weiter nach links geschoben werden müssen, damit auch die Biene komplett und deutlich in die linke Bildhälfte rutscht - und damit dann nach rechts INS Bild schaut.

Das ist jetzt alles ziemlich differenziert betrachtet. Aber so funktioniert nun mal "Bildwirkung". Und Du bewegst Dich mit Deiner Fotografie genau auf dieser Ebene. Hier geht es zunehmend um kleine Details. Viele grundlegende Hauptaspekte der Makrofotografie hast Du lange verinnerlicht. Und das ist gut!

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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