Dem Licht entgegen...

Der Winter hat das sonst sehr warme Würzburg noch ziemlich fest im Griff. Die Krokus-Blüten trauen sich noch nicht, sich zu öffnen. Aber es soll wärmer werden...
Ein Blatt der Gundelrebe (Glechoma hederacea) reckt sich dem zunehmenden Licht entgegen.

Das Foto zeigt das für das Kilfitt 2.8/90mm Makro-Kilar typische "Schlieren-Bokeh" – eine Abbildungscharakteristik, die unter allen Objektiven nur dieses "große" Makro-Kilar aufweist.
Das 2.8/90mm Makro Kilar ist das weltweit erste Makroobjektiv mit der klassischen Makrobrennweite um die 100mm (hier 90mm) herum.

Kommentare

Profile picture for user Markus.N1978
Makronist

Guten Abend Roland,

schön mal wieder ein Bild von Dir zu sehen.😀 Das große Makro Kilar mit seinen zwei Gesichtern hat hier in Deinen Händen ein tolles Bokeh kreiert, durch das auch ein schlichtes Motiv zum Hingucker wird. Dieses Gesicht des Kilar mit seinem ölig, schlierigen Verlauf mag ich sehr.

Besonders, wenn es so wie hier, das Motiv unterstützt und nicht erdrückt. Die Wiederholung der Farben des Hauptmotivs im Hintergrund, sowie die Positionierung vor der das Auge anziehenden bläulichen Fläche passen perfekt.

Mir gefällt's.

Viele Grüße Markus 

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MOD

Grüß Dich Roland,

die Gundelrebe hat sich ja dem Fasching geschuldet sauber verkleidet. In der Vorschau dachte ich, Roland hat einen frühen Schwindling erwischt *lach*. Sehr fein, wie sich das Blatt suchend dem Licht entgegenstreckt.

Servus
Wolfgang

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Makronist

Hallo Roland,

kurze Frage zu Deinem sehr schönen Foto:

Du hast eine Kamera mit Vollformatsensor verwendet. Bei einem mft-Sensor bekäme ich daher bei gleichem Abstand zum Objekt einen anderen Bildausschnitt (2:1), so dass ich den Abstand vergrößern müsste, um das Blatt der Gundelrebe so zu treffen. Dies würde natürlich auch den Abstand der Kamera zum (regelmäßig unbeweglichen) Hintergrund  verändern, während der Abstand Objekt-Hintergrund gleich bleibt, so dass ich höchstwahrscheinlich ein anderes, möglicherweise nicht so attraktives (?) Bokeh bekäme. 

Ist hier der Fotograf gefragt, einen anderen (attraktiven) Bildausschnitt zu kreieren oder hat hier gar ein Sensor gegenüber dem anderen einen grundsätzlichen Vor- oder Nachteil?

Liebe Grüße

Jürgen

 

 

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ADMIN

Hallo Jürgen,

wichtiges Thema!

Und ja, Deine Beschreibung des Sachverhalts trifft exakt zu. Wenn Du mit gleichem Objektiv das gleiche Foto (bzw. genauer formuliert ein Foto mit dem gleichen Abbildungsmaßstab des Blattes) mit dem kleineren MFT-Sensor machen möchtest, musst du mit der Kamera weiter weggehen vom Motiv – also den Arbeitsabstand vergrößern. Damit ändert sich die Wiedergabecharakteristik des unscharfen Hintergrunds – also des "gemalten" Bereichs; er wird deutlicher, mit mehr Schärfe, wiedergegeben.

Hier ist erst einmal folgende Feststellung wichtig:

Der Hintergrund wird ANDERS wiedergegeben!

Nun stellt sich die Frage, WIE anders? Attraktiver? Weniger attraktiv?

Hier lautet die entscheidende Antwort:

Das kommt IMMER auf den Einzelfall an.

Es lässt sich also nicht generell sagen, ob die eine Situation oder die andere die besseren, sprich attraktiveren Bildergebnisse liefert. Es kommt immer darauf an, was für ein Hintergrund mit was für einer Strukturdurchzeichnung und was für einem Licht in welchem Abstandsverhältnis gegeben ist. Das muss man ausprobieren bzw. hierzu bekommt man mit der Zeit zunehmend Erfahrung, um das für die jeweilige Sensorgröße in Verbindung mit der jeweiligen Optik und in der jeweiligen Situation vorher einschätzen zu können.

Dies führt häufig dazu, dass ich zwischen den verschiedenen Formaten hin- und herwechsle – vor allem dann, wenn ich keinen Einfluss auf den Abstand des Hauptmotivs zu einem Hintergrund habe. So kommt es dann auch immer wieder vor, dass ich mich dazu entscheide, mit einem bestimmten Objektiv an einem kleineren Sensor zu arbeiten, obwohl das Objektiv auch einen größeren abdecken würde. Warum? Weil es dann in der gegebenen Situation mit den Gegebenheiten (Abstände und Art der Strukturen) am kleinen Sensor (und dem damit verbundenen Abstandsverhältnissen) bessere Bildergebnisse liefert.

Das ist sehr stark auch in der MAKROFOTO-Spezialausgabe – Vintage-Makrofotografie bei der Reportage "Teichfrosch im Froschteich" zu sehen; hier habe ich recht häufig mit dem MFT-Sensor gearbeitet – obwohl viele der eingesetzten Objektive vollformatfähig waren und ich sie auch am Vollformat einer Sony-Kamera hätte einsetzen können.

Liebe Grüße
Roland

Profile picture for user Flora1958

MOD

Hallo Roland!

Da kann ich meinen Vorschreibern nur zustimmen. Ein tolles Bild mit einzigartigem Charakter. Ein sehr schöner "Gundel-Schwindling", der da zum Licht strebt.  Danke für Deine Einstellung zumThema Makro-Kilar.

Liebe Grüße

Gabi

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