Pilz

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ADMIN

Hallo jaeger-zeiss,

sehr beeindruckend, dieses fächerartige Aussehen.

Drei Dinge spreche ich an:

Bildschnitt

Du hast den fotografierten Ausschnitt sehr eng gefasst. Der Pilz stößt an beiden Bildseiten sowie am oberen Bildrand fast an. Dadurch wirkt er ziemlich eingeengt.

LÖSUNG:
Es ist in der Regel vorteilhaft, etwas mehr Rahmen um das Hauptmotiv herum zu belassen. Dadurch kann es "atmen". Das muss nicht viel sein, "makro" soll "makro" bleiben. Aber ein wenig mehr Raum entlang der Bildränder wirkt wie ein Passepartout und verleiht dem Hauptmotiv eine etwas harmonischere Wirkung.

Schärfepunkt

Du hast den Schärfepunkt auf die Lamellen gelegt – was erst einmal auch in Ordnung ist. Aber aufgrund der gebogenen Form der Pilzunterseite reicht die Schärfentiefe selbst der von Dir gewählten Blende 14.0 nicht aus, um den oberen Rand des Pilzes mit zu erfassen. Diese Kontrastkante jedoch, also der gefranste Abschlussrand des Pilzhutes vor dem Hintergrund, zieht den Betrachterblick magisch an. Deshalb sollte sie scharf sein.

LÖSUNG:
Liegt auf der Hand: den Schärfepunkt so weit nach vorne legen, dass der vorderste Bereich der Schärfeebene diese Kontrastkante erfasst. Dadurch werden zwar dann die Lamellen am Pilzfuß unscharf, aber wie heißt es so schöne: Einen Tod muss man sterben. Diese Unschärfe wirkt jedoch weniger dominierend wie die Unschärfe oben an der Kontrastkante.

Einziger Ausweg: die Erstellung eines Fokus Stacks.

Licht

Du hast den Blitz mit einem Reflektor aufgehellt. Das ist insofern sehr gut, als dass dadurch seine Unterseite Licht erhält. Ohne Aufhellung würde sie recht stark absaufen.

Es handelt sich jedoch weniger um eine Aufhellung als um eine Vollbeleuchtung. Das Licht, dass durch den Reflektor auf die Lamellen trifft, ist im Vergleich zum Umgebungslicht so stark, dass es Schlagschatten wirft. Dies sollte man bei Aufhellungen möglichst vermeiden.
Zu beachten ist hier tatsächlich das angesprochene Verhältnis zum Umgebungslicht; Je schwächer das Umgebungslicht ist, desto schwächer sollte auch die Aufhellung ausfallen – damit sie eben nur als (leichte) Aufhellung wirkt. Eine Aufhellung steht immer im direkten Verhältnis zum Umgebungslicht.

LÖSUNG:
Die Aufhellung mittels Reflektor kann sehr gut gesteuert werden, indem man den Abstand des Reflektors zum Hauptmotiv verändert. Eine Erhöhung dieses Abstands führt rasch zu einer deutlichen Reduktion der Helligkeit – unabhängig von der Stärke der eigentlichen Lichtquelle, die den Reflektor erhellt. Ist dies beispielsweise eine Taschenlampe, kann natürlich auch diese in ihrer Stärke verändert werden – oder auch ihr Abstand zum Reflektor.

Sehr gelungen ist die niedrige Aufnahmeperspektive; sie lässt den Pilz mächtig und stolz wirken.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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