Pisaura mirabilis ?

Hatte ich bisher noch nicht gesehen. Zunächst im Garten, dann auch am Wegesrand.

Grüße

KJ

Kommentarbereich

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Makronist

Hallo Thomas,

es ist gar nicht so einfach ein Insekt durch das Internet zu bestimmen.

Was ich so interessant finde ist das zusammenklemmen der vorderen Beine.

Das macht die Krabbenspinne auch so.

Grüße

KJ

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ADMIN

Spinnen – Insekten

Hallo Karl,

stimmt, das Zusammenklemmen der vorderen Beine bei der Listspinne auf Deinem Foto erinnert ein wenig an die Beinstellung von Krabbenspinnen. Aber der Sinn dahinter ist ein völlig anderer. Während Krabbenspinne die Vorderbeine so insbesondere in der Fangstellung eng aneinander legen, um auftauchende Beute schnell greifen zu können, machen Listspinnen dies in der Regel nur, wenn sie durch eine solche Stellung beispielsweise mehr Wärme (optimierte Ausrichtung zur Sonneneinstrahlung) aufnehmen wollen.

Übrigens: Spinnen sind keine Insekten – sondern Spinnen. Alle Insekten bilden eine sogenannte Klasse, das entspricht ihrer höchsten Stufe innerhalb des Systems, vergleichbar mit Fischen, Säugetieren oder Vögeln. Und Spinnen bilden ebenfalls eine eigene Klasse. Somit stehen sie auf gleicher Höhe neben den Insekten und sind nicht ein Teil von ihnen.

Warum ist das so? Weil Spinnen sich zu grundlegend von allen übrigen Insekten unterscheiden. Ein Beispiel: Alle Insekten haben sechs Beine, Spinnen dagegen acht. Zecken haben auch acht Beine – und gehören damit zu den Spinnen, und nicht zu den Insekten.

So, Schluss mit so viel Biologie am frühen Morgen. Fakt ist, dass Listspinnen super interessante Jagdspinnen sind (bauen also kein Netz) und mega attraktive Makromotive. Wenn die Weibchen Eier legen, tragen sie sie in einem sehr großen, kugelförmigen, weißen Kokon vorne zwischen den Kiefern spazieren – ein hammermäßiges Motiv! Dann musst Du mit der Kamera runter, ganz tief, und der Spinnendame direkt in die Augen schauen. So ein Foto ist was ganz was tolles...

Deine Fotos offenbaren bereits, wie schön diese Tiere sind.

Lieber Gruß,

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

vielen Dank das du dir soviel Zeit genommen hast um einige um einige Zusammenhänge zu erklären. Im Internet findet man zwar eine Übersicht zu den Arten aber doch relaiv wenig bis nichts zu speziellen Verhaltensweisen wie zum Beispiel dem Zusammenhalten der vorderen Beine.

Das Spinnen keine Insekten sind habe ich nicht gewusst, wie vermutlich viele andere auch.

Vielen Dank nochmals.

Grüße

Karl

 

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ADMIN

Verhaltensbiologie heute

Hallo Karl,

leider gerät die sogenannte Verhaltensbiologie, die sich mit dem Verhalten von Tieren sowie den Beziehungen von Tieren untereinander und zu Pflanzen beschäftigt, immer mehr ins Hintertreffen. Heutige Biologen beschäftigen sich zunehmend mit Themenbereichen, von denen Gelder zu erwarten sind; beispielsweise zahlen Agrar-Chemiekonzerne mehr Geld als Wespen, Wanzen oder Spinnen.

Hinzu kommt, dass die Schulausbildung in Sachen Biologie immer defizitärer wird. Während vor einigen Jahrzehnten ein Kind viele Dinge aus der Wald- und Wiesenbiologie während seiner vierjährigen Grundschulzeit mitbekam, fehlt heute sogar viel zu vielen Lehrern das Wissen, beispielsweise eine Kröte von einem Frosch zu unterscheiden, geschweige denn einen Weißdorn von einem Hartriegel in der Hecke nebenan.

Von der heutigen Ausbildung an unseren Universitäten möchte ich erst gar nicht anfangen zu erzählen...

Summa summarum: Es wissen tatsächlich die wenigsten Menschen, dass Spinnen keine Insekten sind. Aber das ist auch nicht so schlimm, schließlich handelt es sich hierbei um eine vom Menschen vorgenommene Klassifizierung; den Spinnen wird es reichlich wurscht sein, was sie sind und wozu sie gehören. Mir ist noch keine Spinne begegnet, die ein erkennbares Selbstbild-Problem hat – das ist mehr ein Alleinstellungsmerkmal des ach so modernen Menschen.

Da ist es doch mehr als verständlich, dass sich der Großteil der Menschen nach wie vor den Hauptkopf darüber macht, wie er seinen Wohlstand sichern und möglichst vergrößern kann...

Lieber Gruß,

Roland

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