Psocoptera

Zartes Monster

Wieder so ein "Monster" von mir (O-Ton Roland :-)). Diese Anmutung gilt aber bestenfalls für das Portrait. Die Flügel dieser Borkenlaus (Psocoptera) sind jedenfalls die zartesten, die ich bisher bei Insekten vermessen konnte. Vor allem die hinteren Flügel sind nur 150nm dick, das ist gerade mal 1/4 der Wellenlänge von orangenem Licht. Wären sie noch dünner, wären sie komplett durchsichtig und man könnte keine Farbinterferenz mehr feststellen. Zum Vergleich: Schwebfliegen haben (fast durchgängig) mindestens 8 mal so dicke Flügel (ca. 1,2 Mikrometer).

Psocoptera II (Staubläuse)

Ich habe mich jetzt mal etwas näher mit der Ordnung Psocoptera (Staubläuse) beschäftigt. Die Art der hier gezeigten Tiere kann ich zwar nicht sicher zuweisen, aber es gibt ein besonderes Merkmal, das bei allen gleich ist:

Es sind die Mundwerkzeuge, die eine Zwischenform zwischen dem kauend-beißenden Typ und dem saugenden Typ darstellen (man beachte die 2 kleinen Röhrchen!)

Psocoptera (Staub- oder Borkenlaus)

Häufig findet man sie nur in einem der 6 Larvenstadien. Diese Art  (vermutlich Trichadenotecnum sexpunctatum) lebt im Wald und ernährt sich von Pflanzensäften, Algen, Flechten etc. Gefunden habe ich sie in einem Buchenwald. Es gibt allein in Mitteleuropa 100 Arten von Staubläusen, weltweit sind es fast 6000, bin mir bei der Bestimmung also nicht sicher.