Schlupfwespe ( Ichneumon - Dusona sp.?)

Hallo,

heute früh habe ich eine ziemlich winzige Schlupfwespe entdeckt. Es könnte Ichneumon - Dusona sp. sein. Leider gibt es zu diesem Insekt wenige Informationen im Netz und auch in unseren Büchern habe ich nichts gefunden. Ich schätze die Größe auf 7 - 9 mm - bei sehr zierlichem Körperbau.

Beide Bilder sind Stacks aus drei Fotos. Mehr ist bei Insekten mit langen Fühlern noch schwieriger zu bewerkstelligen, weil die Fühler sich fast immer bewegen. Außerdem sind die Fotos geblitzt. Bild 1 ist ca. 20 % beschnitten, Bild 2 gut 10 %, wobei der Beschnitt real etwas größer ausfällt, weil ich das Bildformat geändert habe. 

Bild 2 ist qualitativ besser, aber Bild 1 zeigt eine attraktivere Pose, deshalb habe ich es nach vorne gestellt.

Liebe Grüße

Ingo

Kommentarbereich

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Makronist

Hallo Ingo, wirklich ein tolles Tier hast du hier abgelichtet. Bei Bild 1 kommt auch die "Wespentaille" gut zur Geltung. Die Fühler komplett scharf hinzubekommen, ist keineswegs nötig. Lass die ruhig in der Unschärfe verlaufen, wenn nötig - das wirkt meist eh natürlicher. Mache lieber ein paar mehr Bilder für den Stack, bei der Retusche wählst du dann evtl. nur ein Bild für die/ den Fühler. Bei Bild 1 ist das Auge leider nicht scharf, bei Bild 2 auch nur teilweise (das wäre wichtiger als scharfe Fühler, finde ich). Bei Bild 2 sind einige zu große Reflex-Flecke (Diffusor?), und es scheint mir etwas zu stark geschärft. Sorry, ich bin gerade in Jammer-Laune (auf hohem Niveau, versteht sich :-), obwohl mir beide Bilder gut gefallen, auch von den Farben her und den Farbverläufen im HG von Bild 1.

Schöne Grüße

Uli

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Makronist

Hallo Uli,

ein grundsätzliches Problem ergibt sich häufig dadurch, dass die Insekten ja draußen irgendwo rumsitzen und ich häufig ziemliche Verrenkungen machen muss, um überhaupt ein Bild machen zu können. Es wäre einfacher, wenn man die Perspektive, die Lichtrichtung usw.  frei wählen und eine bequeme Haltung einnehmen könnte. Alternativ müsste ich unseren Garten platttrampeln, aber das will ich ja auch nicht. Und deshalb muss ich manche Unzulänglichkeiten, die mir selbst auffallen, einfach wissentlich in Kauf nehmen. 

Aber zu deinem Kommentar: Nix Jammer-Laune. Ich will ja lernen und deine Hinweise sind wertvoll für mich. Wie machst du das denn konkret, wenn du einen Sechser - Stack erstellst und die Fühler sich bewegen ( und das gestackte Insekt dann 12 Fühler hat? :-). Stempelst du dann bei fünf Bildern vor dem Zusammenrechnen die Fühler weg? Ich habe es am fertigen Stack probiert, aber das Ergebnis war miserabel. Deswegen versuche ich zwar immer mal wieder mehr Bilder in der Hoffnung, dass es am Ende passt, aber das tut es in aller Regel nicht. So endet es dann häufig bei drei Fotos. Wenn ich wüsste, wie es geht, würde ich gerne mehr Bilder für den Stack machen.

Das mit den Reflexionen durch den Biltz habe ich auch noch nicht so im Griff. Manchmal sieht das Ergebnis gut aus, manchmal gibt es überstrahlte Teilflächen. Ich muss einfach weiterprobieren. Das gilt auch für das Nachschärfen. Eigentlich waren die Originalbilder schon ziemlich scharf und ich habe nur ein bißchen nachgeschärft. Kann aber gut sein, dass das etwas zuviel war. Wenn ich ein Foto in der Mache habe, verliere ich glaube ich manchmal den distanzierten Blick. Eigentlich wäre es viel schlauer, sich das Bild nach ein oder zwei Tagen mit etwas Abstand nochmal anzusehen, dann fällt einem sowas eher selbst auf.

Uli, du kennst mich ja, der eine Teil in mir will es immer noch besser machen. Aber der andere ist voller Freude. Es gibt gerade jetzt soviel zu entdecken! Bei dieser Schlupfwespe dachte ich zuerst, es sei eine kleine Fliege. Erst durch die Makrolinse habe die ich gesehen, um was für ein Wunderwesen es sich handelt. Und ich bin sehr glücklich, dass ich mittlerweile überhaupt so kleine Tiere ablichten kann. Vor ein paar Jahren erschien mir das noch vollkommen utopisch. Habe ich wesentlich hier bei Makrotreff gelernt, danke dafür an alle Ratgeber!

Liebe Grüße

Ingo

  

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Makronist

Servus Ingo, schau dir die letzten 2 Bilder dieser Serie an (nochmal, nach 3 Jahren!).  Auch beim vorletzten Bild waren (mindestens) 3 Fühlerpaare zu sehen. Aber genau dafür gibts in Helicon Focus den "Nachbearbeitungs-Tab". Einfach das Bild auswählen, bei dem das 1. Fühlerglied (am Kopf) scharf ist, und in den Stack übernehmen (den Rest evtl. damit übermalen). Auch den HG übernehme ich des öfteren nur aus einem Bild, gerade bei Methode B ist der gestackte HG oft nicht brauchbar - dafür werden in "B" die Farben satter und auch Überstrahlungen werden besser verarbeitet. Ansonsten: Bei "Extreme Wildlife"- Fotos darf man die Ansprüche bezüglich der Qualität nicht zu hoch ansetzen. Wie du schon richtig schreibst, sind die Herausforderungen ganz andere als bei einer "Studioarbeit".

Schönen Abend,

Uli

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Makronist

Servus Uli,

in den letzten Tagen war es hier endlich mal warm und sonnig, da wollte ich lieber raus, als Helicon zu erforschen. Jetzt haben wir wieder Luft polaren Ursprungs und ich habe mich hingesetzt und deinen Tipp (Fühler) ausprobiert. Geht ja wirklich einfach, das hätte ich nicht gedacht. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten, danke dafür!

Deine Goldwespenbilder von vor drei Jahren (kaum zu glauben) habe ich mir (auch unter diesem Gesichtspunkt) noch einmal angesehen. Schick, schick. Aktuell flitzen hier auch schon wieder mehrere (Gemeine und Blaugrüne) herum. Wenn ich bloß mal ihre Schlafplätze finden würde. Dann wäre der frühe Vormittag aber sowas von gelaufen...  

Sei gegrüßt

Ingo

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