Ackerhummel ♂ (Bombus pascuorum) / Stackversuch

Hallo,

bei beiden Hummel-Stacks saß das Insekt auf einer Skabiose, im Hintergrund eine Ringelblume. Die Idee war, die Farben mit ins Bild zu nehmen, aber ich finde, dass das -obwohl real- irgendwie künstlich aussieht. Oder doch nicht? 

Beim ersten Bild kam mir der fiktive Artnahme "Asiatische BLUTAUGEN- Hummel" in den Sinn - in Anlehnung an die "Asiatischen KILLER-Hornissen", die es nur in der Medienwelt gibt. Ernsthaft habe ich mich gefragt, ob die roten Bereiche um Augen und Nase Farbreflexionen von der Ringelblume sind oder durch das Blitzlicht erzeugt wurden. Ich tendiere zur Farbreflektionen- These, bin mir aber nicht sicher. 

Außerdem wirken die schwarzen Körperbereiche sehr schwarz, obwohl sie laut Histogramm nicht abgesoffen sind. Ich weiß auch hier nicht, ob die Hummel tatsächlich so schwarz oder ob das eine Folge nicht gelungener Belichtung ist. Fragezeichen.

Bzgl. der Stacking-Qualität (Freihand) ist bei Bild 1 eine Bewegungsunschärfe im linken Vorderbein eindeutig. Bei den hellen Härchen in der Corona um den Kopf (in der Vergrößerung) weiß ich nicht, ob es Härchen aus dem hinteren Körperbereich oder Artefakte sind. Möglicherweise gibt es auch noch weitere Mängel, die ich gar nicht sehe. Insgesamt hätte ich mir von einem Stack noch mehr Schärfe erhofft. Dazu: Rätselhaft ist mir die Belichtungszeit von 1/50 s, da ich bei wirklich allen geblitzten Bildern in diesem Jahr 1/125 s hatte und diese Grundeinstellung bewusst nie geändert habe. Das könnte evtl. das Fehlen der letzten Schärfe erkären.

Vielleicht mag sich ja jemand zu der Bildeinstellung äußern, das wäre schön.

Liebe Grüße

Ingo  

P.S.: Die Bilder wurden mit Helicon verrechnet und nur minimal beschnitten, bei Bild 1 habe ich lediglich das Bildformat geändert.   

Kommentarbereich

Profile picture for user UVO
Makronist

Hallo Ingo, das erste Bild ist von Farben, Bild Aufbau- und Ausdruck ganz das meine. Auch die Radial-Symmetrie durch das Bokeh der Blume mit dem Kppf im Zentrum gefällt mir sehr sehr gut! Die Farben an den Augen und auch an den Rändern der Fühler kommen ziemlich sicher vom Ringelblumen-Gegenlicht. Das macht sich aber gut, finde ich. Und dass Hummeln schwarz und haarig und daher schwer zu portraitieren (und zu stacken) sind ist ja auch hinlänglich bekannt. Trotzdem: du hast es gut gemeistert! Das 50tel kann natürlich Schuld an etwas Unschärfe sein, das hängt davon ab, wieviel Umgebungs-Restlicht (im Vergleich zur Blitz-Energie) vorhanden war, das kannst nur du beantworten. Die feinen Haare sind für das Stacking immer ein Problem, es führt oft zu etwas unstrukturierten Bereichen (z.B. links und rechts von der Fühler-Wurzel oder am "Bart" unten rechts im Bild). Man kann evtl. hier von einem Einzelbild retuschieren und wieder etwas Struktur reinbringen - ich nehme an, du hast Methode C gewählt? Noch ein Punkt: Am linken Auge des Tieres sieht man einen unscharfen vertikalen Streifen, das kann ein Hinweis darauf sein, dass der Abstand der Einzelbilder - trotz Blende 8 - zu groß war.

Bei Bild 2 ist das Haar-Problem sehr gut gelöst, hier fehlt halt etwas Licht von rechts, um das Auge nicht gar so schwarz und strukturlos wirken zu lassen.

Ich bin trotzdem bei Bild 1, die Bildwirkung ist einfach super und trifft genau meinen (etwas schrägen (?)) Geschmack!

Schöne Grüße

Uli

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Makronist

Hallo Uli,

danke für deine ausführlichen Anmerkungen. Und den Hinweis auf den "unscharfen vertikalen Streifen" bzw. auf einen evtl. zu geringen Abstand der Einzelbilder. Diese Streifen waren mir gar nicht aufgefallen. Da ich nicht so oft stacke, bin ich nicht geübt darin, solche Feinheiten zu entdecken. Umso hilfreicher sind deine Betrachtungen! 

Ich habe übrigens Methode B genutzt - weil ich dachte, dass man die meistens nutzt (also leider keine intelligenzbasierte Entscheidung :) ). Wenn du magst: Gibt Kriterien, an denen man sich bei der Auswahl der Verrechnungsmethode orientieren kann? 

Aber schön, dass dir das Foto gefällt - auch, wenn es ein bißchen "schräg" ist.

Herzliche Grüße

Ingo

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Makronist

Hallo Inga,

tolle Portraits, ich mag auch Nr. 2 sehr, da sieht man einfach mehr von diesem wunderbaren Pelz. Sie scheint sich schon für kühle Nächte vorbereitet zu haben. Ich habe auch gerade meine Handschuhe für morgen früh aus der Schublade geholt ;-)

Liebe Grüße

Inga

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Makronist

Hallo Inga,

kürzlich hast du noch über Trockenheit und Wärme geklagt. Das ist definitiv vorbei, wenn die Luft aus dem Norden, die hier gerade rüberrauscht,  bei dir angekommen ist. Hier sind es gerade noch 6°! Richtig übel. 

Bild zwei finde ich eigentlich auch ganz gut - wäre da nicht das von Uli schon erwähnte strukturlos schwarze Auge. Ich habe es mit reingenommen, damit man auch die ganze Hummel betrachten kann.

Weiterhin so tolle Bilder wünsche ich dir als Fotografin- und mir als Betrachter!

Liebe Grüße

Ingo

 

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MOD

Hallo Ingo,

mir gefallen beide Bilder super gut.  Nachdem ich Wolfgangs Kommentar gelesen habe sehe ich es auch so bei Bild 1. :-)) Ist mir vorher gar nicht so aufgefallen. 

Schönen Abend noch.

Liebe Grüße

Gabi

PS Bin am Zwiebel versenken im Sandbeet. Mein Mann betrachtet das Ganze mit  Unverständnis. So viele Löcher mit Zwiebeln..... Und jetzt kann es bitte ganz schnell Frühling werden. 

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi,

schön, dass dir die Bilder gefallen, freut mich.

Die Sandbeete sollen ja -wenn sie als Brutplatz für Insekten geschaffen wurden- überwiegend vegetationsfrei bleiben. Aber das Zwiebellaub zieht sich ja meistens schnell wieder zurück. Also eigentlich eine gute Idee! Was probierst du denn aus?  

Ich mache auch gerade Pflanzpläne für zwei Beete, auf die ich in diesem Jahr erstmal Einjährige ausgesät hatte, weil ich mit dem Planen im letzten Herbst nicht hinterhergekommen bin. Eines aus Schotter 0/46, eines mit nährstoffreichem Boden. Klar ist, dass wieder heimische Wildpflanzen gepflanzt werden. Die Reise ins Unbekannte geht also weiter :). Weitere Zwiebeln sollen natürlich unbedingt auch gesteckt werden - z.B. für die Hummelkönigin, damit sie sich nächstes Jahr wieder zu uns hingezogen fühlt und hoffentlich ihr Nest hier baut. Aber: Welche Zwiebel kommen mit Mineralsubstrat 0/46 klar? Hmm. Ich werde es einfach ausprobieren, mal sehen, ob da was geht.

Liebe Grüße!

Ingo

P.S.: Dein Mann darf deine Forschungen doch nicht mit Unverständnis betrachten! Skepsis wäre ja o.k. ... Aber was wäre die Welt ohne Neugierige und Pioniere! Auf jeden Fall langweiliger. Wenn´s nicht klappt, dann probierst du halt was Neues... 

Profile picture for user Flora1958

MOD

Hallo Ingo,

ich habe die Zwiebeln meist hinter dem angelegten Sandbeet platziert und drum herum. Nur ein paar Gruppen im Sand. Die Buddelecken der Insekten hab ich freigelassen. Wollte da ja nichts zerstören.Hab nur ein Bild kurz nach dem Bau des Beetes, das hänge ich Dir mal an. Nächstes Jahr kommt der Bereich rechts vom Beet dran. Dann hab ich die ganze Ecke bis zu meinem Bienenhotel voller Sandbeet. Das Schöne ist, da wächst eh nichts im Moment ( Hang) , noch nicht einmal Gras im Sommer. Deshalb ist das so prima mit dem Sand. Gepflanzt hab ich Elfenkrokusse und Wildtulpen von einem Händler aus Emden. 

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi,

wow, hast du noch Platz. Das wird auf jeden Fall schon mal das größte Sandbeet von Witzenhausen. Super-cool 😊

Da ist aber trotzdem noch genug Platz. Aus der Ferne wirkt das Gelände (wenn dort auch ordentlich Sonne hinkommt), als könne es gut geeignet für Mager-, Halbtrocken- und Trockenrasenpflanzen sein. Also Wildblumenpracht und Insektenfutter (Mangel schafft Blüten). Nicht mehr wässern, düngen, mähen und ärgern, dass der sinnlose Rasen nicht wachsen will, sondern über das Leben freuen, was einzieht (einziehen könnte). Und als Belohnung dann die unzähligen Makro- Motive vor der Haustür - was Schöneres kann´s doch gar nicht geben! (für mich jedenfalls nicht ;-) ).

In diesem Sinne: Unbeirrt weitermachen, Frau Jaeger!

Liebe Grüße

Ingo

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