Fliegenhochzeit

Hallo,

letztes Jahr hatte ich das halbe Grundstück "über Kopp gemacht" und zunächst war es ziemlich kahl. Aber das hat sich sowas von gelohnt! Wie ich es mir vor zwei Jahren vorgestellt habe: Ich gehe raus und es summt und brummt und krabbelt, nur das Flattern lässt noch ein bisschen auf sich warten, die Schmetterlinge sind noch nicht soweit. Uli hatte recht, ich muss aufpassen, nicht wie Gregor Samsa zu enden :-). Als wir jetzt aus dem Urlaub kamen, war hier alles zugewuchert, da war erst einmal Arbeitseinsatz fällig.

Aber heute Nachmittag wollte ich unbedingt noch knipsen und fand eine Fliegenhochzeit als Motiv. Die Art kann ich nicht bestimmen. Das Foto ist ein Stack aus fünf Bildern, also keine Uli- Qualität, und geblitzt. Das zweite Bild ist keine Ausschnitt, da war ich dichter dran. Fliegen gehören ja eigentlich nicht zu den Top-Five der Insektenfotografen, aber ich finde ihre Anatomie ziemlich erstaunlich und stelle das Bild deshalb mal ein. 

Liebe Grüße   

Ingo

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MOD

Hallo Ingo,

schön, dass Ihr wieder gut zu Hause angekommen seid. :-)

Deine Bilder finde ich wieder klasse. Gefallen mir sehr gut. Deine Ergebnisse mit fünf Bildern bei F 5,6 können sich  echt sehen lassen.

Das  sind aber keine normalen Fliegen. Sie schauen eher aus wie z.B Sumpfschwebfliegen o ä. Da könntest Du Dich nochmal im net umschauen. ;-) 

Schönes Wochenende, Ingo!

Liebe Grüße

Gabi

 

 

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Makronist

Hallo Gabi,

Sumpfschwebfliegen sind hier unterwegs, aber da ich mir nicht sicher bin, habe ich mich zurückgehalten mit einer Angabe. 

Es ist gerade auch wirklich schön zuhause. Seit ein paar Tagen können wir Waldohreulen- Ästlinge in unserem Garten beobachten. 

Tagsüber sitzen sie reglos in den Bäumen, umschwirrt von besorgten Amseln, die permanent ihre Warnrufe abgeben - wohl in Sorge um ihre Brut. 

Wenn es dämmert, werden die kleine Eulen aktiv: Alle paar Sekunden hört man ihre Bettelrufe, die ganze Nacht hindurch. Gestern Abend saßen wir mit Freunden im Garten, die Ästlinge landeten auf dem Dachfirst und im Kirschbaum. Wir konnten beobachten, wie die Eulen- Mamma auf die Jagd ging und die Kleinen dann mit der Beute versorgte. Die Elterneule hat eine beeindruckende Spannweite und fliegt absolut geräuschlos. Sehr erhaben! Die Kleinen betteln sogar noch weiter, wenn sie gerade die von Mamma gelieferte Maus verschlingen. 

Blöd nur: Ohne Blitz ist das auch bei ISO 28000 nicht zu fotografieren :-). Keine Ahnung, wie man das anstellt. Deshalb habe ich auch nur sehr mangelhafte Bilder...

Liebe Grüße

Ingo

  

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MOD

Guten Morgen, Ingo!

Da gratuliere ich aber herzlich zu Deinen Mitbewohnern. Es ist schon etwas ganz besonderes Eulen in seinem Garten zu haben. Es ist meiner Meinung nach auch erstaunlich wie schnell sich bei Dir im Garten alles entwickelt. Da bin ich doch glatt gespannt was Du und Birgit noch alles so finden werdet. :-) Somit sicherlich für alle ein Ansporn es nach eigenen Möglichkeiten Dir nach zu tun. Das ist total klasse!

Die letzte Woche habe ich auch im Garten geackert. Hab mit sehr guter Hilfe ein größeres Sandbeet (Infos dazu findet man hier)angelegt, worin sich auch Bienchen einnisten könnten. Darin natürlich alles insektenfreundliche Pflanzen. Hatte ein Video von Till Hofmann gesehen. Sehr interessant. Allein schaffe ich das allerdings immer nicht, da die Steine für mich zu schwer sind und ich auch beim Sand -und Kiesschippen an meine körperlichen Grenzen geführt werde. ;-) 

Hab einen schönen Sonntag!

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi, 

die Anwesenheit der Eulen ist nicht mein Verdienst, die leben schon seit vielen Jahren hier in der Siedlung (äußerster Stadtrand, in sehr kurzer Entfernung offene, teilweise extensiv bewirtschaftete Weideflächen (Ausgfleichflächen)). 

Ich gratuliere zum Sandbeet! Vermutlich wirst du schon heute oder morgen die ersten Buddellöcher beobachten können. Da hast du dir und deinen Sechsbeinern ein schönes Geschenk gemacht :-). Ich habe in diesem Frühjahr zwei weitere Sandbeete erstellt, sie wurden sofort besiedelt. Die erforderlichen ca. zwei Kubikmeter Sand habe ich im "Tagebau" selbst gefördert (ohne bergbaurechtliche Genehmigung), denn unter der einst wie leider üblich aufgetragenen Mutterbodenschicht ist davon reichlich vorhanden. Deswegen kann ich dir nur Recht geben, das ist harte Arbeit. Aber wo ein Wille...

Liebe Grüße!

Ingo

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Makronist

Servus Ingo, erstmal Gratulation, eine Waldohreule im eigenen Garten! Das ist nicht zu überbieten! Wenn du so weitermachst mit der Renaturierung deines Gartens, wird der noch von den Behörden zum Nationalpark erklärt. Du darfst dann zwar selber nicht mehr drin wohnen, kannst aber Eintritt verlangen -:)

Jetzt zu deinen "Fliegen"-Stacks. Bis auf die üblichen Halos an den Verschnittstellen sehen die sehr gut aus. Bei Bild 1 fallen die Moire-Muster in den Augen auf (Aliasing-Effekt). Es würde mich interessieren, ob diese Muster bei den Einzelbildern auch schon vorhanden sind, wenn ja, bedeutet dies, dass dein Objektiv mehr Auflösung bietet, als dein Sensor verarbeiten kann. (Früher haben die Sensor-Hersteller stets ein Anti-Aliasing-Filter auf den Sensor aufgebracht, um eben diesen Effekt zu vermeiden. Heutzutage wird darauf meist verzichtet, um (formal) eine höhere Auflösung zu suggerieren). Zu Bild 2: Hier warst du näher dran, und der Moire-Effekt fällt weg. Allerdings hat das Auge des Männchens einen sehr deutlichen Saum, der daher kommt, dass du doch sehr knapp bist mit der Anzahl der Einzelbilder (fast kein Überlapp der Schärfebereiche). Also: mehr Bilder oder die Blende auf f/8 schließen. Also: The good news: Saum lässt sich leichter retuschieren als man denkt. Probiers mal!

Schöne Grüße

Uli

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Makronist

Hallo Uli,

blöde Frage: Meinst du die bläulichen und rötlichen Verfärbungen auf dem Auge? Falls ja: Die sind bei dem Bild der Serie am ausgeprägtesten, das flächenmässig den größten Anteil am fertigen Augenstack hat, bei drei der fünf Bilder, wo das Auge eher unscharf ist, nicht oder nur minimal vorhanden.

Dass ich den Saum nicht gesehen habe, muss der späten Stunde geschuldet sein. Ich werde heute Abend mal versuchen, den wegzuretuscheln. Aber du hast mich jetzt schon mehrfach darauf hingewiesen, lieber mehrere Bilder für einen Stack zu machen. Das habe ich gestern auch probiert, nur hat das wegen des Windes nicht gut funktioniert, so dass ich den Versuch verworfen habe. Bei günstigeren Bedingungen werde ich es nochmal versuchen. In der Situation wäre dann wohl f/8 angesagt gewesen. Danke für den Tipp!

Liebe Grüße

Ingo

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Makronist

Hallo Ingo, ich meine die Streifen (blau und rötlich- das hat natürlich auch mit dem Bayer-Pattern zu tun) in den Augen bei Bild 1 - wie unten rauskopiert. Wenn die tatsächlich schon auf den Einzelbildern sind (und somit kein Stacking-Fehler sein können), heißt dies: dein Objektiv ist schärfer (i.e. bietet eine höhere Auflösung) als es dein Sensor verträgt. Lösung a): Neue Kamera mit höherer Auflösung kaufen (wenns die überhaupt für dein Bajonett gibt) oder b): Abblenden (z.B. f/8). Durch die dadurch entstehende (leichte) Beugungsunschärfe verringert sich die Auflösung, und die Moire Muster verschwinden. Nachteil natürlich: weniger Licht, jedoch Vorteil: weiniger Bilder im Stack reichen aus (wie schon angesprochen). Insektenaugen sind für diese Effekte gute Testobjekte, an anderen Stellen (z.B. auch in deinen Bildern) fällt das praktisch nicht auf.

 

Schöne Grüße

Uli 

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Makronist

Hallo Uli,

danke, dass du dein Wissen mit mir teilst! Ich habe verstanden, was Moire-Muster sind und was ich dagegen tun kann. Eine neue Kamera kommt schon aus Nachhaltigkeitsgründen nicht in Frage, die Oly ist ja eine klasse Maschine. Also schreibe ich mir mal Blende 8 als Ausgangswert bei Insektenaugen hinter die Ohren. Gleichzeitig komme ich damit meinem Ziel, Stacks mit wenigen Bildern zu machen, um die Schärfentiefe bei Nahaufnahmen etwas zu erhöhen, näher. Man kann ja trotzdem andere Einstellungen probieren, aber ggfs. nachjustieren, wenn man rechtzeitig darauf achtet, ob die Muster auftreten.

Lieben Gruß

Ingo  

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Makronist

Hallo Ingo, 

du zeigst sehr schöne Bilder dieser Fliegenpaarung. Auf eine Sumpfschwebfliegenart hätte ich auch getippt. 

Dem, was von den anderen geschrieben wurde, schließe ich mich an.  

L.G. Astrid

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