Plastikmüll und kein Ende

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Nun habe ich nicht nur Bienen und Insekten im Visier, es gibt auch noch andere Tiere die unter unserem Wohlstandsmüll leiden und hier ist ein entscheidender Faktor der Plastikanteil in unserer Umwelt.

Aber waren wir nicht auch mit der Einführung von Plastikverpackungen einmal ganz froh, hat nicht jeder gerne zur Plastikeinkaufstüte gegriffen, die es auch noch kostenfrei gab. Jetzt wo sich eine Umweltkatastrophe abzeichnet wandelt sich dieses Bild, allerdings bei viel zu Wenigen. Außerdem steht eine der jetzigen politischen Partei näher an der Industrie, als dass Wohl der Mitbürger im Auge zu haben. Zu sehen an der Ablehnung niedriger Grenzwerte bei Autoabgasen, keine Vermeidung von Glyphosat und immer schnell dabei, wenn es gilt Grenzwerte hochzusetzen.

Natürlich ist es lobenswert sich seine Artikel des täglichen Lebens selbst herzustellen, nur wie viele können das, oder haben nach einem anstrengenden Arbeitstag noch Lust auf solches. Hier muss in erster Linie die Politik Vorgaben für umweltschädliche Produkte an die Industrie machen. Wofür haben wir all diese Ministerien, vielleicht wäre es hier mal ratsam unabhängige Fachleute damit zu betrauen und nicht immer wieder Kommissionen mit einer Mehrheit von Lobbyisten zu bilden, die dann entsprechende Gesetze für sich durchsetzen. In mehreren Supermärkten hat man ja schon die Möglichkeit sein Obst und Gemüse unverpackt zu kaufen, nur fehlen hier statt Plastikbeutel umweltfreundliche Papiertüten. Alles lose aufs Band an der Kasse zu legen ist für mich keine Alternative, man bürdet der Kassiererin nur einen unnötigen Arbeitsmehraufwand auf.

Auf vieles könnte verzichtet werden, aber liegt es nicht auch ein bisschen am Verbraucher selbst. Wofür brauche ich ein Peeling, oder auch Zahncreme mit Mikroplastik. Hat es nicht früher auch einmal die feste Seife, eingepackt in ein entsprechendes Papier getan. Gibt es diese überhaupt noch und wenn ja, doch nur noch sehr selten. Stattdessen wird alles flüssig in Plastikfaschen verpackt, mit teilweise hautschädlichen, allergieförderten Bestandteilen. Das sich Mikroplastik nicht aus der Trinkwasseraufbereitung ausfiltern lässt, das dürfte auch mittlerweile der Politik bekannt sein.

Auch wenn seitens der Industrie immer wieder betont wird, dass ein Recycling Papier für Verpackungen aufwendiger herzustellen ist, Fische und andere Meeresbewohner werden dieses wohl eher verdauen als Plastikrückstände. Ob wir im Endeffekt als letzte der Nahrungskette Plastik besser verdauen können, ich glaube es eher nicht.

Ich denke mal in der heutigen Zeit komplett auf Plastik zu verzichten wird kaum noch möglich sein, nur sollte damit nach Gebrauch verantwortungsvoll umgegangen werden. Hier wünsche ich ein Recycling oder zumindest eine für die Umwelt gefahrlose Entsorgung und das nicht nur bei uns in Deutschland. Eine eingeführte Rücknahmeverpflichtung von Elektrogeräten, mit meistens einen großen Anteil an Plastik, die dann anschließend auf Afrikas wilden Müllkippen landen, das sollte ganz einfach verboten werden und so war es wohl ursprünglich auch nicht gedacht.

Ich denke auch dieses Thema ist es wert mal eine Diskussion zu beginnen.

Viele Grüße, Dieter

Kommentare

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ADMIN

Hallo Dieter,

ich kann Dich gut verstehen mit Deinen Gedankengängen. Man könnte zahlreiche Fässer öffnen, wenn es um unseren "vorbildlichen" Umgang mit unserer Umwelt geht.

Ich treffe viele Menschen, die in einem ständigen Spagat leben zwischen Aufruhr und Resignation. Wieder andere – und ich denke, das trifft auf die deutliche Mehrheit zu – befindet sich in einer tiefen Depression. Eine Depression, bei der sie in ihrem tiefsten Inneren spüren, dass eine ganze Menge schief läuft, sich aber gemäß der Prinzipien "Decke drüber" und "Ich kann ja sowieso nichts machen"  der lähmenden Kraft der Depression hingeben. Dies spiegelt den Zustand eines Großteils der Bevölkerung wider.

Aber es tut sich auch einiges. Momentan findet eine große Bewegung bei vielen Menschen statt. Es gibt kaum noch eine Vortragsveranstaltung von mir, bei der im Anschluss die Menschen nicht öffentlich ihrem inneren Drang nachgeben, darüber reden zu wollen. Noch vor wenigen Jahren war das undenkbar. Und diese Menschen sind betroffen, tief betroffen! Sie zeigen ihre Gefühle, sind meistens sehr traurig oder wütend. Und das sind die ersten Schritte raus aus der Depression.

Wir leben in einer Zeit des Wandels! Dieser Wandel ist dringend nötig. Mal vom Eigenwert der Natur ganz abgesehen: Es kann keine Zivilisation auf Dauer existieren, wenn sie sich nicht auf eine intakte Umwelt gründet.

Worüber wir uns tatsächlich viele Gedanken machen sollten, ist die Frage, was der Einzelne machen könnte/sollte. Du sprichst oben in Deinen Zeilen beispielsweise die Verantwortung der Politiker und Ministerien an. Ja, hier liegt natürlich eine gehobene Verantwortung vor, sollte zumindest! Aber darauf können wir nicht warten, darauf sollten wir nicht immer verweisen.

Ich kenne das bereits seit Jahrzehnten: Trittst Du den Bauern mal ordentlich auf die Füße, heißt es sofort: "...die in Brüssel...". Und schwupp, sind sie aus der Verantwortung raus, aus der Verantwortung der eigenen Entscheidung, des eigenen Handelns. So geht das seit sehr langer Zeit, überall in Deutschland. Achte mal drauf: Fast jeder, insbesondere auch ein Großteil der sogenannten "Grünen Bevölkerung", schützt auf diese Weise massiv unsere Bauern und damit deren Handeln. Ich höre immer nur, unsere Bauern seien Opfer. Hm, sind sie wirklich nur Opfer? Nicht mehr? Nein, so einfach ist das nicht.

Brüssel (also die "böse" EU) ist weit weg, die EU ist irgendwie sowas Fernes, nicht Greifbares. Und damit bleibt alles ganz erfolgreich beim Alten. Das ist eine sehr erfolgreiche Strategie der Lobby-Verbände, sobald der Druck von außen etwas zunimmt; die Bauern vor Ort werden sofort aus der Schusslinie genommen durch eine vermeintliche Schuld- und Verantwortungsverlagerung nach außen in die Ferne. Dieses Prinzip ist auf fast alle sonstigen Bereich übertragbar, es "funktioniert" fast immer, auch bei der Müll-, Plastik-, Abgas- und so weiter Thematik.

Damit sollten wir baldmöglichst aufhören. JEDER hat eine Verantwortung über sein eigenes Handeln, auch jeder "Normal-Bürger" und Verbraucher. Und eine seiner Handlungsmöglichkeiten ist zu sagen:

STOP! Ich will das nicht mehr. Lasst all diesen Mist sein. Ich bin bereit, die daraus resultierenden Folgen zu tragen.

Dies sollte bei jeder sich bietenden Gelegenheit "gevotet" werden: bei Versammlungen, gegenüber Bürgermeistern, Ratsmitglieder, Abgeordneten – und auch gegenüber Bauern auf ihren Bulldogs, wenn sie an der eigenen Gartenpforte vorbeifahren und Glyphosat oder sonst was ausbringen oder in Geschäften gegenüber deren Verkäufer oder Inhaber, wenn sie "unsinnigen" Plastik-Kram in ihrer Auslage haben.

Immer mehr Menschen machen genau das. Und das ist gut so. Wie gesagt:

Wir leben in einer Zeit des Wandels. Leben wir ihn!

Lieber Gruß,

Roland

 

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MOD

Es tut sich was

Auch ich falle manchmal in die Resignation, aber dann lese ich gerade zur Zeit über Dinge, die vorher niemals angesprochen wurden. Viele Bürger sind mittlerweile munter geworden und nehmen so manche Gegebenheiten nicht mehr hin.Vieles rückt jetzt ins Bewußtsein. Feldwege, die nicht mehr da sind, weil umgespflügt, Bachufer die per Fördergelder renaturiert werden sollten und zwar gefördert ,aber nie der Förderung entsprechend bearbeitet  wurden . Sowas wird jetzt alles aufgedeckt. Der Supermarkt hier beugt sich seinen Kunden. Er füllt nun an der Frischetheke Gekauftes auch in mitgebrachte Behältnisse , statt wie früher in Einweg-Plastikbecher!

Es ist  die Zeit des Umdenkens für Jedermann. Nehmen wir nicht mehr alles einfach hin.Stellen wir Forderungen auch beim Einkauf. Fragen wir gezielt nach Papiertüten. Fragen wir uns überhaupt " Will ich das, oder brauch ich es".So können wir gemeinsam viel bewegen.Lassen wir uns nicht mehr einlullen von irgendwelchen großen Konzernen, die außer an Profit an nichts wirklich Interesse zeigen.

Sicher ist es vielleicht viel zu spät, aber es lohnt sich zu kämpfen, auch für unsere Nachkommen.

Liebe Grüße

Gabi

 

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Makronist

Hallo Dieter und Kommentatoren,

hier hast du schon eine immer wieder spannende Diskussion angeregt, ich sehe die Problematik genauso, mich wundert immer nur eines, bei derartigen Themen, dass im Grunde längst Lösungen auf dem Markt sind für die Vermeidung von unnötigem Plastikmüll, und darüberhinaus sind die auch noch sofort umsetzbar. Bloß der Umdenkungs und Umlenkungsprozess ist derartig zäh und dehnbar sodass offenbar immer erst mal Katastrophen kommen müssen bis das große Erwachen vonstatten geht.

Ganz simpel betrachtet müsste ja einfach alles was zur Zeit in den gelben Säcken landet, oder in den Plastiksammelbehältern, durch kompostierbare Teile ersetzt werden, dann wäre es wieder im biologischen Kreislauf. Nur witzigerweise ist es ja so, dass selbst in den Komposten auf dem Markt widerum unnötig viel Plastikanteil vorhanden ist, also da klappt der Schulterschluss auch noch nicht.

Was ich inzwischen prima finde ist die mehrheitliche Reaktion bei den Supermärkten auf den Verzicht von Plastiktüten. Wenns jetzt noch soweit käme dass die vielfältigen noch im Umlauf befindlichen Plastiktrinkbecher durch biologisch abbaubares Material ersetzt wird, dann sehe ich langsam mehr Licht im Dunkel.

Viele Grüße Sigi

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Hallo Dieter,

jetzt muss ich meinen Senf dazu geben, letzte Woche hat mich das Thema Plastikmüll, wegen einer Sache beschäftigt. Das mit dem Plastik ist heftig. Ich bin froh, dass ich vegan lebe und kann guten Gewissens sein, das Beste für Menschen, Tiere und die Umwelt zu tun. Ich konsumiere keine Ersatzprodukte und ernähre mich ausschließlich von unverpacktem Gemüse. Käse und Wurst Verpackungen, sowie Joghurtbecher kaufe ich nicht. Und zum Einkaufen nehme ich einen Korb mit. In den Abfalleimer kommt keine Plastiktüte. Aber ich muss dir Recht geben, veganes Schampon oder vegane Seife gibt es in Plastikflaschen zu kaufen. Ich achte darauf sparsam zu sein. 

Dass einer nach der Arbeit platt ist, kann ich verstehen. Ich habe nicht den Nerv alles selber anzubauen, zumal ich jetzt viel weniger Zeit wie früher habe, seit ich mich mit meinen Fotos selbständig mache. Ja alles geht nicht und zurzeit habe ich einiges und muss alles regeln und meinen Blog schreibe ich zusätzlich.

Wieder zum Plastik, der Gelbe Sack hält nicht, was er verspricht, darüber gibt es Berichte. Nur ein Teil verwerten sie nochmal. Die Wurst und Käse Verpackungen verbrennen sie, das verpestet die Luft. Erst leiden die Tiere beim Schlachten und später gibt es nochmal Plastikmüll. Aber in anderen Ländern ist es viel schlimmer und der ganze Dreck verteilt sich bis zu uns. Ich bin entsetzt über alles und draußen auf den Feldern, geht es mit dem besprühen los. 

Vor ein paar Tagen habe ich eine Zauneidechse am Waldrand gesehen und fotografiert. Bei meinem Blog makrobildopt.blogspot.de ist sie zu sehen und kurz darauf zackern sie alles um. Das war ein goldiges zutrauliches Zauneidechsen Weibchen. Ob sie junge hat weiß ich nicht. Ich hoffe sie lebt noch. Den Bauer habe ich darauf angesprochen, als er mich fragte, was ich fotografiere und er wusste von vornherein, dass dort Zauneidechsen leben. Ich habe ihm nochmal deutlich gesagt das er mit dem Traktor fahren vorsichtig sein soll.

Aber das wird, denke ich nicht viel nutzen!

Es ist echt zum Auswachsen..
Mal schauen, wo das alles noch hinführt.

Liebe Grüße Christine

 

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