Helleborus orientalis

Obwohl schon die Lenzrosen blühen, ist dieses Foto von der Festplatte. Ich war gerade stolze Besitzerin eines neuen Objektivs, 50mm F/1.4 und wollte es ausprobieren. Ich habe die Blende fast vollständig geöffnet, weil ich es bei Blütenbildern liebe, nur selektive Schärfe im Bild zu haben. Ich sehe aber, dass rechts eine Knospe mindestens ebenso scharf ist, wie mein Hauptmotiv. Da stellt sich mir die Frage, ob ich auch dann, wenn ich manuell fokussiere, auf Punktmessung gehen sollte. Generell ist mir oftmals nicht klar, ob und wie Belichtungs-und Schärfe - Einstellungen miteinander harmonieren. Alles auf Standard lassen, oder kann ich mit anderen Einstellungen besseres erreichen. Ich habe das Foto etwas beschnitten, da ich mit 50mm nicht näher ran konnte. Da die Lenzrosen dicht am Erdboden wachsen, kann man sich leider den HG nicht aussuchen. Ich freue mich über jeden Fehler, den ihr seht, denn das schult meine Sicht.

Liebe Grüße,

Hannelore

Kommentarbereich

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MOD

Grüß Dich Hannelore,

also wenn Du die selektive Schärfe bevorzugst, solltest Du die Blende nicht fast, sondern vollständig öffnen. Schon ein wenig geschlossen lässt der von Dir gewünschte Effekt im Hintergrund stark nach. Es ist auch nicht so, dass man auf einen Punkt scharfstellen kann, sondern auf eine Schärfeebene, also alles was sich in dieser Ebene befindet, wird scharf gezeichnet. Bei Deinem Bild also das Hauptmotiv, also die Blüte sowie die Knospe rechts und der hintere Teil der linken Knospe. Das ist so, egal ob Du bei der Kamera auf Punktmessung gehst, oder nicht. Wenn Du nur die Blüte in die Schärfe bekommen willst, hilft nur die Kamera so lange zu schwenken, bis nur noch die Blüte in der Schärfe liegt. Das wird Dir hier bei so eng an einander liegenden Blüten und Knospen nur schwer gelingen. Da hilft dann nur ein Eingriff vor Ort. Also unerwünschte Bildteile nach hinten biegen und mit Zahnstochern im Erdreich fixieren.

Servus
Wolfgang

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Makronist

Danke Wolfgang für Deine Tipps zu meinem Foto. Empfiehlst Du aber wirklich, die Blende vollständig zu öffnen? Bei dieser Entfernung zum Motiv wäre dies vielleicht sogar möglich. Bei kleineren Motiven gelingt mir die genaue Fokussierung bei Offenblende nur sehr schwer. Außerdem habe ich seit Jahren im Hinterkopf, dass die größte und die kleinste Blende niemals förderliche Blenden seien. Irrtum? Herzlichen Gruß, Hannelore

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MOD

Grüß Dich Hannelore,

natürlich gibt es eine förderliche Blende, bei der ein Glas die beste Schärfe zeigt. Du schreibst aber selber, dass Du eine selektive Schärfe bevorzugst, also einen weichen Hintergrund. Das ist auch gut so, das gibt Bilder mit Emotion und Seele. Natürlich macht es einem die Offenblende nicht leicht, wenn es aber einfach wäre, könnte es ja jeder *lach*. Objektive mit hoher Lichtstärke sind aufwendig zu konstruieren und kosten daher mehr als solche mit geringer Lichtstärke. Frage: Wenn ich das Geld für so ein Objektiv ausgebe, wieso soll ich dann die große Offenblende nicht nutzen? Wenn Du Dir hier die Bilder ansiehst, welche mit Vintage Objektiven geschossen wurden, das ist alles Offenblende. Der Schärfebereich ist oftmals Minimal (z.B. beim Olympus mit f 1.2). aber die Bilder wirken wie gemalt, Hintergrund und Motiv bilden eine Einheit. Also trau Dich ruhig und wenn Du zu Beginn Probleme mit dem Fokussieren hast, nimm ein kleines Stativ, dann hast Du alle Zeit der Welt um Dein Bild zu komponieren.

Servus
Wolfgang

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Makronist

Danke für deinen Kommentar, Wolfgang. Ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen. Ein Stativ plus Fernbedienung sind für mich bei Makroaufnahmen leider absolutes Muss. Das Helleborusfoto ist ja kein Makro. Das konnte ich natürlich bei der kurzen Belichtungszeit aus der Hand aufnehmen. Herzlichen Gruß, Hannelore

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